Maria Riesch als Zweite zurück auf dem Podium

SID
Maria Riesch, Ski alpin
© Getty

Lake Louise/Kanada - Maria Riesch hat sich in den kanadischen Rocky Mountains eindrucksvoll in der Weltspitze zurückgemeldet und den ersten deutschen Podestplatz der neuen alpinen Weltcup-Saison eingefahren.

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"In Lake Louise hatte ich schon viele gute Ergebnisse, letztes Jahr den Sieg. An den Super-G hatte ich aber nicht so gute Erinnerungen die letzten zwei Jahre, daher ist das umso schöner. Ich hatte wirklich nicht mit Platz zwei gerechnet", sagte die 23-Jährige am Sonntagabend. "Vielleicht war das die ausgleichende Gerechtigkeit für gestern."

Als Vierte war Riesch beim Abfahrts-Sieg der Amerikanerin Lindsey Vonn (ehemals Kildow) in Lake Louise noch knapp an ihrem elften Podium im alpinen Ski-Weltcup vorbeigeschrammt, beim Super-G musste sich die Partenkirchenerin dagegen nur der Schweizerin Martina Schild geschlagen geben.

 

Riesch in Weltcup-Wertung auf Rang vier

 "Das hat angestanden, dass bei uns ein Spitzenergebnis kommt. Aber es muss die Anforderung sein, dass wir uns aufs Podium hinbewegen", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier nach den mit Abstand besten Ergebnissen des Deutschen Skiverbandes (DSV) in diesem Winter. In der Weltcup-Gesamtwertung, in der Marlies Schild (Österreich/263 Punkte) führt, fuhr Riesch auf den vierten Platz (172 Punkte) vor.

Vorzeige-Fahrerin Riesch hatte ein Jahr nach ihrem letzten Sieg und dem letzten deutschen Erfolg überhaupt an selber Stelle den besten der Branche mehr als nur Paroli geboten, ihr Limit aber noch nicht erreicht.

"Rennen war noch nicht ganz perfekt"

"Das Rennen war noch nicht ganz perfekt", sagte die Partenkirchenerin und unterstrich damit ihre gestiegenen Ansprüche in diesem Jahr. Jubelnd riss sie nach dieser Abfahrt den Arm in die Höhe, mit einem leichten Kopfschütteln quittierte sie dagegen ihre Super-G-Leistung - dennoch reichte es zum Podest. Nur 0,20 Sekunden fehlten zur Schweizer Siegerin Schild. Dritte wurde Jessica Lindell-Vikarby (Schweden).

In ihrem Comeback-Winter nach zwei schweren Knie-Verletzungen konnte Riesch im Vorjahr nicht an die gute Leistung von Lake Louise anknüpfen - nun will sie dauerhaft in der Weltspitze mitmischen. "Damals hatte ich noch mit Nachwirkungen von Verletzungen zu kämpfen. Ich gehe davon aus, dass es dieses Jahr besser läuft", sagte Riesch, die auch auf ihrem Unglückshang von Aspen beweisen will.

Nur um 0,09 Sekunden wurde Maria Riesch bei der Abfahrt von der Kanadierin Britt Janyk vom Podium verdrängt. Im Schlepptau von Riesch holte die Oberstdorferin Gina Stechert als 24. der Abfahrt Punkte.

Stechert soll in Top-10-Reichweite kommen

"Wir hoffen, dass Gina bald vielleicht auch mal in die Nähe der Top- 10 kommt", sagte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold. Er war aber vor allem dank Rieschs Rang zwei und vier mit den ersten Geschwindigkeits-Rennen zufrieden. "Das war ein Auftakt nach Maß in die Speed-Disziplinen, darauf kann sie aufbauen."

Den Vortritt auf das Siegertreppchen musste Riesch in der Abfahrt neben Janyk nur der österreichischen Abfahrtsweltcup-Siegerin Renate Götschl und der Siegerin Vonn lassen, die schon unter ihrem Mädchennamen Kildow dreimal die schnellste Frau auf dem "Men's Olympic Downhill" war. Mit neuem Namen will die seit September verheiratete 23-Jährige das Gefühl des Sieges umso häufiger auskosten - beim Super-G brachte sie ein Sturz um eine gute Platzierung. Fanny Chmelar (Partenkirchen) wurde 35. in der Abfahrt, im Super-G schied sie ebenso aus wie Viktoria Rebensburg (Kreuth). Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) verpasste knapp Punkte.