Meuterei auf Russisch?

Von SPOX
Milos Teodosic ist Teil des gefährlichsten Backcourts der Euroleague
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Fenerbahce - Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz

Saisonbilanz: 0-0

Ausgangslage: Fener hat es bisher noch nie ins Finale geschafft, vergangene Saison scheiterten die Türken im Halbfinale am späteren Sieger Real Madrid. Dieses Jahr revanchierten sich die Schwarz-Gelben und siegten in den Playoffs souverän mit 3-0 gegen die Königlichen.

Vitoria Gasteiz dominierte in den Playoffs gegen Panathinaikos Athen ebenfalls und ließ den Griechen beim 3-0 keine Chance. Die klaren Ergebnisse waren aber in beiden Serien eine Überraschung.

Mit Zeljko Obradovic hat Fenerbahce ein Coaching-Urgestein an der Seitenlinie, das bereits acht Mal die Siegertrophäe in die Höhe stemmen durfte. Auch Ricky Hickman, Kostas Sloukas und Pero Antic dürfen sich schon Euroleague-Champions nennen.

Mit der Erfahrung ist es bei Laboral dagegen nicht so weit her. Aus dem Kader der Spanier stand einzig Center Ioannis Bourousis bereits im Final Four, alle anderen Spieler sind Neulinge auf der ganz großen Bühne.

Fener überzeugt mit starkem Perimeter-Shooting (38 Prozent Dreier). Vor allem Gigi Datome (45 Prozent) darf keine Sekunde offen stehen. Epke Udoh lehrte seine Gegenspieler in der Zone das Fürchten und stellte mit 53 Blocks einen neuen Saison-Rekord in der Euroleague auf.

Key Matchup: Jan Vesely vs. Ioannis Bourousis. Vesely verpasste das Ende der Saison und die kompletten Playoffs mit einer Verletzung der Achillessehne. Der Big Man, der früher bei den Washington Wizards in der NBA aktiv war, kehrt nun zurück und gibt seinem Team die wichtige Inside-Option zurück.

Dem Highflyer gegenüber steht Brecher Bourousis, der eher aus dem Post-Up agiert und seine Physis unter dem Korb einsetzt. Beide wurden ins All Euroleague First Team gewählt und tragen eine Großteil der Verantwortung im Team.

Das Pick-and-Roll mit Vesely ist eine gefährliche Waffe der Türken, die Räume für die Shooter schafft. Hier muss Bourousis defensiv enorm arbeiten, um trotz seiner Schwerfälligkeit am leichtfüßigeren Vesely dran zu bleiben.

X-Faktor: Darius Adams. Nach durchwachsener Regular Season ging der Point Guard in den Playoffs steil und legte sensationelle 22,7 Punkte bei 50 Prozent aus dem Feld auf. Vor allem um den vielen potenten Scorern von Fenerbahce gebührend zu antworten, wird Adams gebraucht.

Sein Selbstbewusstsein kann das Team mitziehen, denn Leader Bourousis steht immer nur kurze Phasen auf dem Parkett. Gelingt es dem US-Amerikaner, die Defense der Türken offenzulegen, fallen die anderen Puzzleteile wie von selbst.

SPOX-Prognose: 22 Siege, 5 Niederlagen. Die eindrucksvolle Bilanz von Fener, das sowohl die Gruppenphase als auch die Runde der besten 16 gewann, sagt eigentlich schon alles. Doch immer wieder ließ das Team aus Istanbul vermeintlich einfache Siege wie gegen Strasbourg oder Belgrad liegen. Dennoch sollten in einem äußerst taktischen Spiel die nahezu unerschöpflichen Optionen und die tiefe Bank der Türken den Ausschlag für den Sieg geben. 75:68 Fenerbahce.

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