Sweep! Fener fällt den Champion!

Von SPOX
Sergio Rodriguez konnte das Ausscheiden des Titelverteidigers auch nicht verhindern
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FC Barcelona - Lokomotiv Kuban Krasnodar 82:70 (BOXSCORE) Serie: 2-1

Wer hätte das nach Spiel 1 so erwartet? Nachdem Kuban die Katalanen zum Auftakt noch kontrollieren und bei bloß 61 Punkten halten konnte, ist die Offense Barcelonas nun förmlich explodiert. Nach den 91 Punkten aus Spiel 2 folgten nun 82, was für den zweiten deutlichen Sieg in Serie sorgte - nun hat Barca wieder beste Aussichten aufs Final Four. In Spiel 4 am Donnerstag könnte Barca die Serie vor heimischem Publikum beenden.

Die Aussichten dafür stehen gut, wenn Alex Abrines erneut so heiß laufen kann wie in dieser Partie. 25 Zähler brannte er den Gästen in Spiel 3 in den Korb und netzte dabei 6 seiner 10 Versuche von Downtown ein. Unterstützung bekam der Swingman dabei vor allem von Tomas Satoransky (13 Punkte) sowie Justin Doellman, der seinen 12 Punkten noch 7 Rebounds an die Seite stellte.

Barca überzeugte zudem in der Defense. Zwar trafen die Gäste effektiv aus dem Zweipunkteland, aber nicht von der Dreierlinie (nur 6/21 3FG) und Freiwürfe bekamen sie auch kaum zugesprochen (insgesamt 6). Barca verteidigte aggressiv, aber nicht unfair, und zwang Matt Janning und Co. zu insgesamt 13 Ballverlusten.

Die besten Scorer der Gäste waren Anthony Randolph (16 Punkte), Malcolm Delaney (15), Chris Singleton (13) und Janning (11), aber die Offense war ohnehin nicht das große Problem. Vielmehr war es bedenklich, dass das beste Defensiv-Team der Saison schon wieder so viele gegnerische Punkte zuließ und eine viel schnellere Pace erlaubte, als es von ihnen eigentlich bevorzugt wird.

Nun besteht am Donnerstag noch eine Chance, vielleicht die letzte. "Wir müssen akzeptieren, dass Barcelona das Momentum jetzt auf seiner Seite hat", sagte Coach Georgios Bartzokas. "Wir müssen jetzt einfach unsere Härte zeigen, vor allem die mentale Seite."

Real Madrid - Fenerbahce 63:75 (BOXSCORE) Serie: 0-3

So kennt man das ja gar nicht mehr! Seit 2012 hatte Real an jedem Final Four teilgenommen, im vergangenen Jahr sogar gewonnen und dabei unter anderem im Halbfinale Fenerbahce rausgeworfen. Nun ist es offiziell: In Berlin werden die Königlichen nicht am Start sein. Denn Fener nahm Revanche, und das auf eine mehr als beeindruckende Weise: Ohne Jan Vesely fuhr Zeljko Obradovic' Team einen Sweep ein, am Dienstag komplettierten sie diesen ausgerechnet an dem Ort, an dem ihre Saison im vergangenen Jahr frühzeitig beendet wurde.

Und das zeichnete sich schon relativ früh ab. Bereits im ersten Viertel war Fener die bessere, die hungrigere Mannschaft. Im zweiten Durchgang konnte sich Real zwar wieder etwas annähern, doch danach gaben die Türken wieder klar den Ton an und führten vor dem letzten Durchgang bereits mit 14 Punkten. Die Defense, seit langem das Steckenpferd der Istanbuler, hielt Reals gefürchtete Offense dabei bei bloß 40 Punkten in 30 Minuten!

Im letzten Viertel bliesen Sergio Rodriguez (15 Punkte), seit diesem Spiel mit 757 Assists der beste Passgeber der Euroleague-Historie vor Sarunas Jasikevicius, und Gustavo Ayon (14) noch einmal zum Comeback, näher als auf 8 Punkte kamen die Spanier jedoch nicht mehr heran. Am Ende waren die Türken mit ihrer überragenden mannschaftlichen Geschlossenheit einfach zu stark.

Topscorer Feners war Bogdan Bogdanovic mit 17 Punkten, aber auch Ekpe Udoh (15, dazu 12 Rebounds), Bobby Dixon (14), Luigi Datome (13) und Nikola Kalinic (11, 8 Rebounds) wussten zu gefallen. In dieser Form muss Fener wohl als Favorit auf den Titel gelten - zumal Vesely womöglich bis dahin wieder Teil des Teams sein wird.

Für Real-Coach Pablo Laso könnte die Niederlage dagegen teuer werden. Wie David Pick kurz nach dem Spiel vermeldete, ist die Rückkehr des Trainers für die nächste Saison keineswegs in Stein gemeißelt.

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