Lewis Holtby: Everton-Fan und Leadsänger

Von SPOX
Lewis Holtby wechselte 2009 zum FC Schalke 04
© Getty

Wissenswertes, Witziges und Kurioses: In der neuen Serie "10 Dinge über..." stellt SPOX die Stars der Bundesliga aus einer anderen Perspektive vor. Was sind ihre Vorlieben? Ihre Geheimnisse? Ihre Spezialtricks auf dem Platz? Diesmal mit Schalkes Kreativwirbel Lewis Holtby.

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1. Zu kleines Fohlen: Bevor Holtby 2004 zur Alemannia aus Aachen wechselte, spielte er in der Jugendmannschaft von Borussia Mönchengladbach. Doch bei den Fohlen wurde der heutige 1,76-Meter-Mann aufgrund körperlicher Defizite aussortiert. Zu klein, zu langsam, lautete das vernichtende Urteil. In Aachen schaffte er dann als 17-jähriger Teenager den Sprung zu den Profis und im Verlauf der Saison 2008/2009 sollte Holtby dann der Durchbruch bei den Gelb-Schwarzen gelingen.

2. Löwen gegen Adler: Als einer der wenigen Deutschen erinnert sich Lewis Holtby gerne an das 1:5-Debakel Deutschlands gegen England 2001 in München zurück. "Als England in München gewonnen hat, war ich Engländer. Ich hatte auch ein Trikot an", sagte Holtby, denn sein Vater, Christopher Holtby, ist Engländer und machte seinen Sohn zu einem begeisterten Three Lions-Fan. Allerdings entschied sich Holtby früh dafür, für die deutsche Nationalelf zu spielen, da half auch das Werben des damaligen englischen U-21-Trainers Stuart Pearce nichts.

3. Einmal Toffee, immer Toffee: Als halber Engländer schwärmt Holtby natürlich auch für den einzigartigen britischen Fußball. Sollte er jemals in die Premier League wechseln, kommt für ihn allerdings nur ein Verein in Frage - und das ist der FC Everton. Seit seiner Kindheit ist er glühender Fan der Liverpooler und müsste sich bei einem Wechsel auf die Insel zumindest an keine neuen Vereinsfarben gewöhnen.

4. Stolz wie Oskar: 2009 war ein ganz besonderes Jahr für Lewis Holtby, denn in diesem Jahr wurde er vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Der Preis wird an Talente verliehen, die in der vergangenen Saison in ihren Klubs und den Junioren-Nationalteams spielerisch und menschlich überzeugt haben. Über Twitter informierte der Offensiv-Akteur damals sofort seinen Freundeskreis. Der Eintrag datiert vom 28. Juli 2009 um 16:42 Uhr: "Heute kam ein Brief vom DFB. Werde als U 19-Nachwuchsspieler des Jahres mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold geehrt. Bin stolz wie Oskar!"

5. Der Umfaller: Nicht immer hatte der sympathische Youngster nur Rückenwind in seiner Karriere. Nach seinem Wechsel 2009 von Alemannia Aachen zu Schalke 04 gingen einige Medien hart mit dem 18-Jährigen ins Gericht und bezeichneten ihn unter anderem als "jüngsten Umfaller der Liga". Der Grund: Im März 2009 hatte er im "Kicker" erklärt: "Es ist definitiv, dass ich nicht zu Schalke wechsle!" Drei Monate später unterschrieb er bei den Knappen und versuchte, sich zu erklären: "Damals war auf Schalke die richtig heiße Phase, es gab in dem Klub einen Riesenumbruch. Dieser Satz fiel mit meinen jungen 18 Jahren so raus, das habe ich einfach so daher gesagt. Das war inkompetent von mir." Immerhin konnte sich Aachen über 3,5 Millionen Euro Ablöse freuen.

6. Bundesliga ist kein Kindergarten: Es steht 2:1 für Schalke im Spiel gegen Nürnberg und wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff schießt der 18-jährige Holtby von der Mittellinie aufs Tor, anstatt abzuspielen. An der Seitenlinie rastet Schalke-Coach Felix Magath völlig aus. "Danach hat mich Magath in den Medien angezählt und mit mir unter vier Augen gesprochen. Ich habe erst danach begriffen, was es heißt, Bundesliga zu spielen - das ist kein Kindergarten. Vorher habe ich viel geträumt. Dann hat Magath mich aufgeweckt. Dafür bin ich ihm dankbar.", sagte der Jungspund nach dieser bitteren Erfahrung.

7. Bruchweg-Boys: Unvergessen bleibt das Mainzer Offensiv-Trio um Lewis Holtby, Andre Schürrle und Adam Szalai - auch genannt die Bruchweg-Boys. In der Saison 2010/2011 begeisterten die drei die gesamte Bundesliga durch ihren unbekümmerten Offensivfußball, stellten mit sieben Siegen in sieben Spielen den Startrekord von Bayern München und dem 1. FC Kaiserslautern ein und führten lange Zeit die Tabelle an. Hier noch mal der Auftritt der drei im ZDF-Sportstudio mit Szalai am Schlagzeug, Schürrle an der Gitarre und Holtby als Leadsänger.

8. Der kleine Capitano: Nicht nur auf dem Platz ist der kleine Blonde jemand, der als Vorbild vorangeht. Deshalb berief ihn Rainer Adrion im September 2010 zum Kapitän der deutschen U-21 Nationalmannschaft. In 16 Spielen gelangen ihm beachtliche acht Tore. Auch in der A-Nationalmannschaft durfte der 21-Jährige bereits Länderspielluft schnuppern. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan im Jahr 2011 debütierte er gemeinsam mit Bruchweg-Kumpel Andre Schürrle. Nach langer Verletzungspause und ansteigender Formkurve wird er langsam wieder zu einem echten Kandidaten für Jogi.

9. Kreativer Sechser: Lewis Holtbys beeindruckendste Fähigkeiten auf dem Platz sind wohl sein traumwandlerisch sicherer Umgang mit dem Ball am Fuß und seine Gabe, Mitspieler zum richtigen Zeitpunkt kreativ in Szene zu setzen. Besonders in der vergangenen Bundesligasaison glänzte er in der Offensive mit zehn Torvorlagen. In dieser Spielzeit entdeckte er auch seinen knallharten Schuss wieder und netzte fünf Mal für die Knappen. Zudem lernte er unter Huub Stevens viel in Sachen Defensivarbeit und wird immer öfter als Sechser eingesetzt.

10. Zwei Füchse: Schalke 04 ist nach dem VfL Bochum und dem FSV Mainz 05 bereits der dritte Verein, in dem er zusammen mit Christian Fuchs auf dem Platz steht. Die beiden verstehen sich auch außerhalb des Rasens blendend. Der Österreicher wohnt nur einen Kilometer entfernt und die Kumpels unternehmen viel gemeinsam, wie auch auf Holtbys Facebookseite zu sehen ist."Wir haben denselben Humor, es macht immer Spaß, mit ihm in einem Raum zu sein.", sagt Holtby.

Lewis Holtby im Steckbrief