Franck Ribery - Linksaußen aus Überzeugung

Von SPOX
Franck Ribery ist auf dem Platz nur schwer zu stoppen
© Getty

Wissenswertes, Witziges und Kurioses: In der neuen Serie "10 Dinge über..." stellt SPOX die Stars der Bundesliga aus einer anderen Perspektive vor. Was sind ihre Vorlieben? Ihre Geheimnisse? Ihre Spezialtricks auf dem Platz? Diesmal mit Bayern Münchens Franck Ribery.

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1. Islam: Um seine algerisch-stämmige Frau Wahiba ehelichen zu können, entschloss sich Franck Ribery im Jahr 2002 dazu, zum Islam zu konvertieren. Sein muslimischer Name ist seither Bilal Yusuf Mohammed. Anders als etwa amerikanische Profisportler behielt er seinen Geburtsnamen jedoch offiziell bei.

2. Liegestütze: Für die laufende Saison hat Franck Ribery eine Wette mit DFB-Sportdirektor und "Sky"-Experte Matthias Sammer laufen. Wenn es den Bayern gelingt, am 19. Mai in der heimischen Allianz-Arena die Champions League zu gewinnen, dann werden Sammer und Ribery nach dem Spiel zu einer Runde Liegestütze antreten.

Hintergrund des Ganzen war, dass Ribery nach einem Tor in der Champions League nach Absprache mit seinem Bruder drei Liegestütze gemacht hatte. Sammer, der an dem Tag als Experte auf Sendung war, erklärte daraufhin, dass er ca. 70-80 schaffen würde und dies auch beweisen wolle, wenn die Bayern tatsächlich den Titel holen.

3. Schuhe: Ribery steht beim amerikanischen Sportartikelhersteller Nike unter Vertrag. Sein Schuhmodell ist schon seit langem der Mercurial Vapor in der jeweils aktuellen Ausgabe. Ganz am Anfang seiner Bayern-Zeit lief er plötzlich mit blauen Schuhen vor heimischer Kulisse auf. Eine Aktion, die einer Majestätsbeleidigung gleicht, ist es doch die Farbe des Lokalrivalen. Das Publikum quittierte dies mit Sprechchören "Rote Schuhe für den Ribery". Seither lief er mit allen möglichen Farben auf - sogar pink - aber nicht mehr in blau!

4. Streiche: Ribery hat sich einen Ruf als Spaßvogel erarbeitet. Schon in seiner ersten Saison in Deutschland hörte man immer Geschichten von Streichen. U.a. schmierte er im Trainingslager mal Zahnpaste unter die Türklinke des damaligen Kollegen und Mit-Lausbubs Lukas Podolski.

Seine aber wohl bekannteste Jux-Aktion passierte in der Saison 2008/09, als Jürgen Klinsmann Trainer der Bayern war. Im Trainingslager in Dubai "borgte" sich der Franzose mal kurz den Mannschaftsbus aus und mähte zwei Schilder um. Ein Ende fand die Rundfahrt an einem Bordstein. Und einen gültigen Führerschein hatte er dafür auch nicht.

5. "Trainer, wie geht es Ihnen?": Der dreimalige Familienvater kann aber auch anders. Seinen ersten Münchner Trainer Ottmar Hitzfeld verdutzte er mal damit, dass er ihn in einem Einzelgespräch nach dessen Wohlbefinden befragte: "Trainer, wie geht es Ihnen eigentlich?" Ein Verhalten, dass der langjährige Erfolgscoach so bei einem Spieler auch noch nicht erlebt hatte.

6. Linksaußen: Überhaupt verband den Franzosen ein gutes Verhältnis zum heutigen Schweizer Nationaltrainer. Eigentlich spielte der Dribbler immer auf der rechten Seite - beim FC Metz, Galatasaray, Olympique Marseille und auch in der Equipe Tricolore. Nach einem der Gespräche mit Hitzfeld überzeugte er den Coach, ihn stattdessen auf links zu bringen. Gesagt, getan! Seither spielt die Nummer 7 sowohl im Klub als auch für sein Land eigentlich nur noch auf dem linken Flügel.

7. 360: Auf dem Platz überzeugt Ribery natürlich in erster Linie durch seine Technik. Seine Ballbehandlung ist herausragend. In seinem Repertoire hat er eine Reihe von Tricks, um am Gegner vorbeizukommen. Sein wohl bester Move ist dabei der 360. Allerdings führt er ihn nicht so aus wie einst Zidane, sondern etwas anders: Zunächst streichelt er den Ball mit einem Fuß - er kann das mit beiden Füßen - bringt ihn so in Bewegung. Dann dreht er sich um den Ball und nimmt ihn schließlich mit dem Außenrist des anderen Fußes mit oder spielt ihn weiter. Alles in einer flüssigen Bewegung, was kaum ohne Foul zu verteidigen ist.

8. All-Time Trick: Das ist jedoch eher sein Standard-Trick. Seine beste Kreativaktion war wohl die in Bremen im Jahr 2007. Damals kannte man ihn noch kaum in der Bundesliga, doch spätestens seit der Aktion war so ziemlich jeder restlos begeistert vom 25-Millionen-Mann. Ribery nahm den Ball mit der Brust an, ließ ihn abtropfen. Dann balancierte er ihn kurz mit dem rechten Fuß in der Luft, lupfte ihn dann über den heraneilenden Gegenspieler Christian Schulz und pflückte ihn dann wieder mit rechts runter und war auf und davon. Eine Aktion wie im Zirkus. Das Beste daran war aber, dass dies nicht einfach nur Schau war. Vielmehr leitete er damit einen Konter ein, der zu einem Tor (durch Luca Toni) führte.

9. Torjingle: In den vergangenen Jahren schallte nach Heimtoren von Ribery immer der Klassiker "Aux Champs-Elysees" von Joe Dassin als Torjingle durch die Arena. Eine klischeebelastete Musikwahl - "er ist halt Franzose", wird man sich beim Rekordmeister wohl gedacht haben. Der Boulevard Champs-Elysees liegt bekanntlich in Paris, Ribery kommt jedoch aus Boulogne-sur-Mer. Ein kleines Städtchen ganz im Norden Frankreichs. Gestört hat es den Ballkünstler aber offenbar nie.

10. Arbeit: In Boulogne-sur-Mer lernte er früh, dass das Leben kein Ponyhof ist. Um Geld zu verdienen, war er eine Zeitlang als Bauarbeiter tätig. Sein Aufstieg zum Fußballstar war passenderweise steinig. Wohl auch deshalb ist sein Lebensmotto: "Man bekommt nichts im Leben, ohne dafür zu arbeiten."

Franck Ribery im Steckbrief