110 Teams wollen ans Millerntor

Von Republik Fussball
Kampf um die Finalplätze: Schon 110 Mannschaften wollen ans Millerntor
© republik fussball

Ein Freizeitturnier ist wie eine gute Serie: Fast täglich gibt es eine neue Episode, eine weiteres Highlight oder eine kleine Tragödie. Nach drei Monaten Republik Meisterschaft ziehen die Kollegen eine erstes Fazit. Und greifen tief in die Kuriositätenkiste.

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Der Kickoff

Mitte August fiel im Hamburger Stadtpark der Startschuss zur Republik Meisterschaft. Aus dem Kreis der prominenten Unterstützer des bundesweit einzigartigen Turniers für Hobby-und Freizeitfußballer waren TV-Moderator Reinhold Beckmann und Helmut Schulte, Sportchef des FC St. Pauli, live vor Ort dabei, als es hochoffiziell hieß: "Es lebe die Republik!"

Der 1. FC Turbo Horn und HSV Heimfeld trugen das erste, wenn auch symbolische Spiel der Republik Meisterschaft aus. Vor Anpfiff zogen die Spieler beider Teams ihre Meisterschaftstrikots über - die ersten 100 Mannschaften, die ein Meisterschaftsspiel austragen, bekommen jeweils einen Trikotsatz gesponsert. Bier und Würstchen bildeten nach Abpfiff den standesgemäßen Rahmen für die gelungene Auftaktveranstaltung - doch seht selbst:

 

Das erste Meisterschaftsspie

Kurz darauf fand in Krefeld das erste Pflichtspiel der Republik Meisterschaft zwischen den "Sportfreunden Lattenschuss" und den "Eishockeyfreunden Duisburg" statt. Die Partie ging unter dem Stichwort "Schlammschlacht" in die Geschichte der Republik Fussball ein.

Immerhin sorgte das schlechte Wetter für das ideale Bolzplatzambiente. "Lattenschuss" siegte deutlich mit 11:4 - damit war im ersten Spiel gleich der erste Ebenenwechsel in der Meisterschaftspyramide perfekt. Seitdem hat es rund 40 weitere Spiele gegeben. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Der Spielbericht des Premierenspiels noch einmal zum Nachlesen

Millerntorluft

Anfang September ging für Christian, Malte und Sascha ein kleiner Traum in Erfüllung. Bei Reinhold Beckmanns Benefizkick "Tag der Legenden" tauchten die Hobbykicker in die Stadionatmosphäre ein und konnten sich von Stars wie Jürgen Klopp, "Uns" Uwe Seeler und Kevin "Mighty Mouse" Keagan nützliche Tipps für die Republik Meisterschaft abholen - nur die besten 32 Teams dürfen im Mai das Finale am Millerntor ausspielen.

Die Erlebnisse der Jungs an diesem einzigartigen Tag

Die kuriosesten Teamnamen

Mittlerweile haben sich 110 Freizeitteams für die Republik Meisterschaft angemeldet. Wer darunter Klassiker der Hobbyfußballnamen mag, sucht bisher vergebens: Die "Zeugen Yebohas" nehmen bisher noch nicht teil - schade eigentlich. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Ein Einstieg ist jederzeit möglich - und das Beste daran: Anmeldung und Teilnahme sind kostenlos!

Dafür können wir aber mit Namen wie "Vibrator Moskovskaya", "Die letzten Luden", "Nikotinermönche", "400:0 Ding Dong Feierabend" oder den "FDBF", den "Freunden des brasillianischen Fußballs", dienen. Um die Namen ranken sich zahlreiche Mythen: Woher sie im Einzelfall kommen, weiß keiner so genau. Nur eins ist sicher: Die feuchtfröhliche Stimmung der Hobbykicker wirkte bei der Teamtaufe meist als zuverlässiger Kreativmotor, so auch bei der "Trink- und Spielgemeinschaft GrYxon".

Namen sind aber ohnehin Schall und Rauch, denn: "Grau ist alle Theorie. Die Wahrheit liegt aufm Platz!"

Die Hochburgen

Bundesweit treten mittlerweile 110 Teams gegen den Ball. Besonders viele Mannschaften hat Hamburg zu bieten. Dort nehmen schon 25 Teams teil. Dementsprechend ist der Stadtpark so etwas wie das "Wohnzimmer der Republik Meisterschaft" geworden. Nach dem offiziellen Republik-"Kickoff" fanden auf der geräumigen Wiese zwischen Planetarium und See schon zahlreiche Meisterschaftsspiele statt.

Nebenan in Bremen hat man nicht nur den Roland, sondern auch zehn Teams, die um die begehrten Finaltickets spielen. Traditionell stark ist Nordrhein-Westfalen vertreten. In jeder größeren Stadt gibt es mindestens zwei Mannschaften. Der "Hotspot" im Süden ist nicht etwa München oder Stuttgart. Wider Erwarten sind die Republikfarben besonders stark in Würzburg vertreten: Sechs Hobbycombos streifen sich dort bisher das Meisterschaftstrikot über.

Alle Teams auf einen Blick in der Meisterschaftspyramide

Die weiteste Anreise

Wenn Ostfriesen eine Reise tun, dann richtig. So geschehen Anfang Oktober, als der FFC Videowelt Esens im schönen Duisburg zum Meisterschaftsspiel antrat. Stolze 283 Kilometer ging es auf der A31 gen Süden in den Ruhrpott. Dort wollte der FFC den Eishockeyfreunden Duisburg "das feine ostfriesische Passspiel näherbringen." Das gelang vorzüglich: Die Ostfriesen gewannen das Spiel mit 8:6. Der Roadtrip hatte sich somit auch sportlich gelohnt: Die Esenser kletterten in der Meisterschaftspyramide auf die dritte Ebene.

Torrekorde

Die Begegnung mit den bisher meisten Toren fand am letzten Wochenende statt. Die "Roundhousekickers Bergebronx" gewannen gegen "Jacke wie Hose" in der Halle mit 18:12. Im Winter werden sich die torreichen Spiel sicherlich noch häufen. Schließlich verlagert sich das einzigartige Turnier für Freizeitkicker langsam, aber sicher unters Dach.

Das Spiel mit den wenigsten Toren war übrigens SGC Neversdorf gegen Frisch vom Fass. Das Ergebnis lautet 1:1. Bei der Republik Meisterschaft wird die komplette Ergebnisskala bedient. Möglich macht's das offene Regelwerk: Ob die Kicker auf Großfeld über 90 Minuten gegeneinander antreten oder futsalen ist egal - das Runde soll einfach nur ins Eckige!

Die längsten Serien

Bei "Ding Dong", dem St.-Pauli-Fanclub, klingelte es in den letzten Wochen etwas zu häufig im eigenen Gehäuse. Drei Mal trat das Team um Kapitän Malte Gütschow an, drei Mal verlor es. Hallentraining soll nun dabei helfen, die Negativserie zu durchbrechen.

Die Mannschaft der Stunde kommt aus dem Hamburger Stadtteil Bergedorf. Die dort ansässigen "Roundhousekickers" bolzten sich innerhalb weniger Wochen mit drei Siegen in Serie von der siebten Ebene in die Finalränge.