Sven Woska: Organisations-Talent aus Leipzig

SID
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© fanclub

Das Organisieren liegt Sven Woska. "Das sind die Gene meiner Mutter", sagt er. Die sei früher im Jugendclub und später im Stadtrat aktiv gewesen. Ihr Sohn machte es schnell nach. Schon seit seiner Schulzeit bringt er sich so in die Gemeinschaft ein. Seit rund einem Jahr hat der Organisationsdrang des Leipzigers neue Nahrung erhalten. Denn als einer von bundesweit 18 ehrenamtlichen Betreuern im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola kann er sein Talent voll und ganz einsetzen.

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In den zurückliegenden zwölf Monaten hat Sven Woska einiges auf die Beine gestellt. Im Oktober hat er zum Beispiel für 50 Fans eine fünftägige Reise nach Irland zum EM-Qualifikationsspiel organisiert. Inklusive einem Tagesausflug zu den Cliffs of Moher, einem Abstecher ins schöne Galway und einer Stadtbesichtigung in Dublin. "Die Leute waren begeistert und ein Großteil will auch im kommenden Jahr mit zum Länderspiel nach Schweden", erzählt er.

Die EURO 2012 war "positiver Stress"

Sein bisher größtes Projekt realisierte er jedoch bei der EURO 2012. "Die EM war ein absoluter Höhepunkt", sagt Sven Woska heute. Er spricht von "positivem Stress", den er vor und während des Turniers gehabt habe. Weil das Turnier in Polen und der Ukraine gewisse Unwägsamkeiten barg, hatte der 40-Jährige sogar eine Vorreise nach Lemberg unternommen und dabei die Strecke gecheckt und die Grenzübergänge inspiziert. "Ich wollte die Busse nicht ins Blaue fahren lassen", erklärt er.

Dass er viel Herzblut in seine Arbeit steckt, davon profitieren die Anhänger der Nationalmannschaft. Rund 400 Fans aus dem Raum Elbe-Saale-Unstrut und Leipzig hat Sven Woska während zur EURO 2012 gebracht. Gleich zwei Busse mit 90 Personen waren zum ersten Gruppenspiel gegen Portugal unterwegs. Dabei stellte sich heraus, dass die Mitfahrer Anhänger von Vereinen aus ganz Deutschland sind, quer durch die Republik und die Spielklassen. Der harte Kern der Mitreisenden nannte sich fortan "Supporters United", denn bei Länderspielen fiebern alle mit demselben Team mit.

Reisen von Fans für Fans

Nach dem ereignisreichen EM-Jahr kommt für Sven Woska nun in Sachen Fan Club eine ruhigere Phase. Beim Länderspiel der DFB-Frauen in Halle an der Saale am 29. November gegen Frankreich wird er privat vor Ort. Es ist so etwas wie ein Heimspiel für ihn. Bei Begegnungen der Frauen-Nationalmannschaft sei die Nachfrage der Mitglieder des Fan Club nämlich noch nicht so hoch. "Das kann aber gerne kommen, die Frauen hätten das verdient", sagt Sven und ruft alle Mitglieder des Fan Club und solche die es werden wollen dazu auf, ihre Anfragen an ihn zu richten: "Melden kann sich jeder, wir finden immer eine Lösung, notfalls individuell."

Allerdings weist der Organisator darauf hin, sich möglichst frühzeitig zu rühren. Denn Sven Woska will kostengünstige Reisen "von Fans für Fans" anbieten. "Wenn man sich zu spät kümmert, kannst Du so eine Reise preistechnisch vergessen", sagt er. So hat Sven Woska bereits jetzt schon einen Großteil seiner Reisen für das kommende Jahr im Angebot. Etwa eine dreitägige Reise zum Freundschaftsspiel Anfang Februar in Frankreich oder eine fünftägige Reise nach Färöer im September.

Vorreise ins WM-Land Brasilien angedacht

Sven Woska schaut sogar schon etwas weiter voraus. So würde er die Testspielreise in die USA im kommenden Mai und Juni gerne nutzen, um seine Fühler im Anschluss nach Brasilien auszustrecken. "Ich würde gerne ein paar Spiele beim Confederations-Cup mitnehmen und mich vor Ort schon etwas umschauen", sagt der Vater von zwei Söhnen.

Seine Familie bringt für das zeitintensive Ehrenamt des Vaters viel Geduld auf. "Meine Frau kennt mich nicht anders." Wann immer es geht und die Schule es zulässt, ist der elf Jahre alte Sohn Josua auch mit dabei. Bei der WM 2010 war Sven Woska sogar mit der ganzen Familie in Südafrika unterwegs. Immerhin ist der fünf Jahre alte Jonas seit seinem ersten Lebenstag Mitglied im Fan Club. "In Südafrika waren wir ab dem Achtelfinale mit einem Van unterwegs und haben gezeltet. Es war ein Traum", berichtet Sven Woska.

Auch bei den Fan Club-Reisen, die er anbietet, finden sich nicht reine Männergesellschaften ein. Beim Trip im Oktober nach Irland war von den 50 Reisenden rund ein Drittel weiblich. Die bunt gemischte Reise-Gruppe aus der Region Elbe-Saale-Unstrut soll kein Einzelfall gewesen sein.