Mehmetcan Örücü: Der vierfache 360 Crossover

Von SPOX
Liegend zur Höchstleistung: Mehmetcan bei einem Contest
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Was er mit dem Ball anstellt, darüber können selbst die begnadetsten Profis nur staunen. Mehmetcan Örücü, Freestyler aus Leidenschaft, ist einer der besten Straßenfußballer Deutschlands. Der 21-Jährige steht im Guinness Buch der Rekorde, trat beim türkischen "Supertalent" auf und verzaubert mit seinen einzigartigen Kunsttücken regelmäßig die Massen.

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Er hält den Ball zwei, drei Mal hoch, springt vom Boden ab, kreuzt das linke Bein über das rechte, schießt den Ball mit dem rechten Fuß in die Höhe, dreht sich, visiert das Leder erneut an und wiederholt das Kunststück noch drei weitere Male - Wahnsinn!

Weltrekord - der vierfache 360 Crossover

Aktion: Du als Freestyler im Fernsehen!

Mit diesem Trick steht Freestyler Mehmetcan Örücü im Guinness Buch der Rekorde. Kein anderer Trickfußballer hat es bislang geschafft, den sogenannten "360 Crossover" in einer Bewegung viermal hintereinander erfolgreich zu absolvieren.

Zur Nachahmung ist dieses Kunststück nicht empfohlen. Der Durchschnittsfußballer würde sich wohl eher sämtliche Knochen brechen, als diesen Trick erfolgreich zu wiederholen. Mehmetcan hat ihn hingegen mittlerweile schon fast zur Perfektion einstudiert und bietet ihn als Highlight in seinen Shows an.

Seit fünf Jahren Freestyler

Seitdem Mehmetcan 16 Jahre alt ist, ist er Freestyler. "Ich war gewöhnlicher Fußballer, aber dann kam eines Tages mein Cousin zu Besuch", erinnert sich der mittlerweile 21-Jährige. "Er hatte auf seinem Laptop ein Freestyle-Video - und das hat mich so fasziniert, dass ich mir die CD von ihm habe geben lassen und dann die Tricks nachgemacht habe. Als dann ein Trick klappte, hat mich das so motiviert, dass ich das immer weiter gemacht habe."

In den vergangenen fünf Jahren ist der Deutsch-Türke schon viel herumgekommen und hat bereits einige Erfolge vorzuweisen. Mehmetcan wurde 2008 türkischer Meister, vertrat die Türkei bei der ersten Freestyle-Weltmeisterschaft 2008 in Sao Paulo und trat zuletzt in der türkischen Version des "Supertalents" an, bei welcher er erst im Halbfinale scheiterte. Zudem wurde er bei der von "ProSieben" durchgeführten "Funky Football Challenge" zum besten Straßenfußballer Deutschlands gekürt.

Zwei Stunden Training am Tag

Mehmetcan strebt weitere Erfolge an und erklärt, was sein Hobby so außergewöhnlich macht. "Mich begeistert am Freestylen, dass man immer besser werden kann. Es gibt einfach keine Grenzen. Man kann seine Show immer weiter perfektionieren und auch selber kreativ sein und eigene Trickkombinationen entwickeln."

Montag bis Freitag geht Mehmetcan zur Schule. In diesem Jahr absolviert er sein Abitur. Im Anschluss an die Paukerei heißt es dann trainieren und sich an neuen Tricks ausprobieren. Zudem versucht er die bereits einstudierten Kunststücke weiter zu perfektionieren. "Ich trainiere am Tag gut zwei Stunden. Ich gehe dann mit dem Ball raus, nehme meinen iPod mit und setze beim Üben meinen Kopfhörer auf. Dann bin ich mit dem Ball und der Musik praktisch in einer anderen Welt. Wenn man hartnäckig ist, schafft man dann einen neuen Trick in zwei bis drei Tagen, bis man den sicher drauf hat", berichtet Mehmetcan über seinen typischen Tagesablauf.

Aller Anfang ist schwer

Heutzutage gilt Mehmetcan als einer der besten Freestyler Deutschlands. Doch gerade zu Beginn seiner Karriere musste er auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen. "Mittlerweile hat man seine Show schon recht gut perfektioniert, aber gerade am Anfang bei meinem ersten Auftritt, da hatte ich schon zittrige Beine auf der Bühne und dann klappte fast gar nichts", erinnert sich Mehmetcan. "Aber im Laufe der Zeit sammelt man seine Erfahrungen."

Mehmetcan hat mittlerweile deutschlandweit auf sich aufmerksam gemacht. Über eine Agentur kann man den begabten Techniker für Messen, Straßenaktionen, Festivals etc. buchen. Davon alleine leben kann der 21-Jährige zwar nicht, aber das ist ihm auch nicht so wichtig. "Für mich ist das sehr ehrenvoll, dass ich die Möglichkeit habe, mit meinem Hobby ein wenig Geld zu verdienen", erklärt Mehmetcan.

Mittlerweile hat ihn auch wieder die Lust nach dem Kicken mit den Mitspielern gepackt. Nachdem er als junger Spieler immer wieder von Verletzungen zurückggeworfen wurde, will er jetzt wieder im Verein mit seinen Kabinettstückchen für Furore sorgen.

Vorteile und Vorurteile

Mehmetcan weiß um die Vor-, aber auch um die Nachteile, die sein Hobby und seine damit verbundenen technischen Fertigkeiten mit sich bringen, wenn man in einer Vereinsmannschaft kickt. "Als Freestyler hat man schon mehr Ballgefühl, das ist dann schon ein Vorteil. Man wird dann aber auch häufiger gefoult oder in Doppeldeckung genommen, wenn die gegnerische Mannschaft das weiß. Dann ist es aber auch gefährlich, weil man sich dabei verletzen kann und dann vielleicht als Freestyler vorerst keine Shows mehr machen kann."

Mehmetcans Hauptaugenmerk wird dennoch auch zukünftig auf sein großes Hobby gerichtet sein. In den Parks, auf der Straße oder bei Veranstaltungen begeistert er die verdutzten Zuschauer regelmäßig, trotzdem muss er stets gegen das Vorurteil ankämpfen, dass Freestyler zwar exzellente Techniker, aber keine guten Fußballer seien. "Es gibt immer wieder welche, die sagen, der kann ja nur Tricks, der kann bestimmt sonst gar nichts am Ball. Die fragen einen dann, warum man kein Fußballer geworden ist, wenn man so gute Tricks kann. Dass ich mich dafür rechtfertigen muss, das bin ich eigentlich auch Leid."

Ihr seid genauso gut wie Mehmetcan? Genau das könnt Ihr uns zeigen! In Kooperation mit Volkswagen suchen wir den besten Freestyler der SPOX-Gemeinde. Hier erfahrt Ihr, wie's geht.