"Ein unvergessliches Wochenende"

SID
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Pirelli und SPOX suchten im Gewinnspiel in den letzten Wochen Motorsport-Fans, die selbst an der Rennstrecke Rennluft schnuppern sollten. Nach Sebastian Kawka blickt auch der zweite Gewinner Manuel Sudau zurück auf das besondere Event-Wochenende am Nürburgring.

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Es ist Donnerstag, 22.30 Uhr. Leichter Nieselregen tröpfelt auf die Windschutzscheibe, während der Fahrt durch die dunklen Wälder entlang der B 412. Und auch wenn diese Situation bei normalen Menschen depressive Stimmung hervorruft, ich kann kaum stillsitzen vor Freude, vor Aufregung, vor Glück! Ich drehe die Musikanlage auf und spiele das Lied, dass ich immer spiele, wenn ich hier bin, meine Assoziation mit Freiheit: Jimi Hendrix - All along the Watchtower!

Die Eifel entlockt mir jedes Mal aufs neue ungeahnte Emotionen.

Um kurz vor 23 Uhr erreiche ich das Tagungshotel Wanderath. Ein Hefeweizen kühlt meine Gefühlszentren etwas herunter. Das ist auch nötig, denn ich brauche Schlaf, nach einer anstrengenden Woche und morgen, so denke ich, möchte ich topfit sein.

Als mein Wecker mich Freitagmorgen aus dem Tiefschlaf grölt, bin ich sofort hellwach und mindestens so aufgeregt, wie am Abend zuvor. Heute ist der Tag. Der erste Tag von zwei hoffentlich unvergesslichen Tagen: Pirelli und SPOX schicken mich zum Pirelli P Zero Day 2011! Myspox in Action im Rahmen des 7. VLN Laufs auf der Nürburgring Nordschleife - in Kooperation mit dem Dörr Motorsportteam. Cut! Eine Woche zuvor...

Freitag nachmittag: Anruf von Pirelli

Es ist Freitag, 16 Uhr. Sehnsüchtig dem Wochenende entgegenblickend räume ich meinen Schreibtisch auf und bin kurz davor das Büro zu verlassen, da klingelt mein Telefon: Pirelli Deutschland ruf mich an. Eine freundliche Dame teilt mir mit, dass ich soeben 1x2 Tickets für den Pirelli P Zero Day 2011 beim myspox in Action-Gewinnspiel gewonnen habe! Ich hatte schon fast vergessen, dass ich daran teilgenommen habe! Meine Freude ist riesig! Endlich schaffe ich es mal wieder zu meiner alten Liebe!

Cut! Freitag, 26.August, Tagungshotel Wanderath...

Es ist 10 Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem ich drei weitere der insgesamt acht Teilnehmer kennengelernt habe, begrüßen uns in der Empfangshalle Evelyn Dörr und Hannes Koch. Sie ist die Frau von Rainer Dörr und Mitbegründerin des Dörr Motorsportteams. Er ist Media & Consumer Marketing Mitarbeiter von Pirelli Deutschland. Beide werden uns in den kommenden beiden Tagen rundum betreuen. Ich strahle, die anderen Teilnehmer strahlen, die beiden strahlen, alle strahlen, wohlwissend, dass wir uns nun auf die Reise machen ins Pirelli Testcenter, Heimat von Dörr Motorsport, gleich neben der Döttinger Höhe im Technologiepark Nürburg.

Mit 30 Porsche auf dem Hof

Dort angekommen befinden wir uns in mitten einem Tech-Park, quasi aller lokaler Rennställe und Rennausrüster. Direkt neben dem Pirelli Testcenter hat ein gewisser Olaf Manthey seinen Tempel gebaut. Circa 30 Porsche dekorieren den Hof eines der berühmtesten Rennställe rund um den Nürburgring.

Während der Vorstellungsrunde im Konferenzraum lernen wir endlich auch Rainer Dörr kennen. Ein zurückhaltender, kluger Mensch, der einen bedachten und sehr freundlichen Eindruck macht. Er strahlt eine unglaubliche Ruhe und Souveränität aus. Irgendwie erinnert er mich an Peter Sauber. Christian, in Person zuständig für alles, stellt uns das Team und seine Geschichte vor, ebenso den aktuellen Fuhrpark. Nachdem vor allem der BMW M3 GT4 und der BMW Z4 Coupé uns schon das Wasser im Munde zusammen laufen lassen setzt Rudi Adams, in Person Spitzenfahrer bei Dörr, Reifenentwickler bei Pirelli und Legende für Nordschleifenfans, noch einen drauf. Er kommentiert eine onboard aufgezeichnete Runde über die Nordschleife.

"Jetzt aber los!" denke ich mir. Ich will sofort ins Renntaxi! Doch es wartet erst das Mittagessen auf uns. Im Anschluss legen wir selbst Hand an. Chefmechaniker Timo erklärt uns das Hantieren mit dem Schlagschrauber. Man will meinen, dies könne nicht so schwer sein. Schrauben ab, Reifen runter, neuen Reifen drauf, Schrauben festziehen und Abfahrt. In der Formel 1 dauert das knapp vier Sekunden. Doch obwohl wir dafür zwei Minuten (!) Zeit haben, ist mein größter Feind trotzdem die Uhr.
Fünf Schrauben, Abstandsscheiben und das Einfädeln des neuen Reifens auf die fünf Radbolzen bieten genügend Möglichkeiten für jede Menge verkanteten Stahl! Und wenn dann im Rennen die Bremsscheiben noch ein paar hundert Grad heißt sein werden... gute Nacht!

Trotzdem melde ich mich als Reifenwechsler für das anstehende Rennen. Und nach der Pflicht folgt die Kür!
Auf geht es - endlich - zur Strecke. Rein in die Rennoveralls und ab in die Box. Hier herrscht das totale Chaos. Sechs Autos teilen sich im Rahmen der VLN eine Box (zum Vergleich: beim F1 GP stehen in drei Boxen 2 Autos). Ständig stoppen und fahren 190 gemeldete Fahrzeuge vor unserer Box, dazwischen jede Menge Mechaniker und eben auch Zuschauer. Stress, Hektik, Chaos. Nur Birgit, in Person gute Seele und die wohl motorsportbegeistertste Frau Deutschlands, strahlt und scherzt, egal, was um sie herum passiert. Ich bin froh, als ich endlich im BMW M3 GT4 sitze! 450 Pferdchen wiehern unter der Haube, des von Frank Weishar pilotierten Bayern. PS, ich liebe dich!

Mit Lichthupe über die Nordschleife

Die zehn Minuten vergehen wie im Flug. Die abtrocknende Strecke ist mit den bereits fünf Runden alten Regenreifen eine einzige Rutschpartie und damit pures Fahrvergnügen, dagegen sind sie für Frank eine unglaubliche Kurbelei. 22 Fahrzeugklassen mit unterschiedlichster Leistung sorgen zudem für jede Menge Überholvorgänge. Ständig hat Frank seinen Blick im Rückspiegel und die linke Hand an der Lichthupe. Bei all dem Trubel verfliegen die rund zehn Minuten Fahrzeit wie im Flug und als wir wieder in der Box angekommen sind hat sich ein breites Lächeln in meinem Gesicht festgebrannt, welches das Wochenende über nicht verfliegen sollte.

Zum Tagesabschluss dürfen wir in der Loge 28 noch ein Festmahl mit dem gesamten Dörr Motorsportteam genießen. Alle Teilnehmer erzählen sich aufgeregt vom Tag. Sich verkantende Schrauben, Erlebnisse von der Strecke, Eindrücke aus der Box und jede Menge Fragen rund um den Motorsport sind ein wunderbarer Zeitvertreib! Und dennoch sind wir alle heiß endlich selbst das Gaspedal zu treten! Kurz vor Feierabend stürmen wir die Kartbahn in der Ringwelt und toben uns 20 Minuten lang aus! Quietschende Reifen, übermotivierte Jungs und knatternde Karts versüßen uns allen den Abend! Und obwohl man bei objektiver Betrachtung meinen würde, dass wir alle tot ins Bett gefallen wären, wurde im Hotel bei ein, zwei Bierchen noch fleißig weiterdiskutiert und erzählt.

Tag 2: Der Renntag