Aufstiegsfrage in der heißen Phase

Von Dirk Burkhardt
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© sebastian flügel

Köln - Wo spielt die Fortuna in der kommenden Saison? In der Verbandsliga Mittelrhein oder in der neu gegründeten NRW-Liga? Diese Frage scheint sich in den nächsten Tagen möglicherweise zu klären.

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"Ich gehe davon aus, dass wir bis Anfang kommender Woche vom Verband Bescheid bekommen, weil unsere Einspruchfrist am 15. Juni abläuft", sagt Erhard Gipperich, Präsident des VfL Leverkusen. Sein Klub hatte in einem irren Aufstiegs-Endspiel gegen die Fortuna mit einem 1:1 am letzten Spieltag den sportlichen Aufstieg geschafft.

Doch dann ging es um die Lizenz, um Fristen, um Einsprüche. Der Verbandsspielausschuss hatte bereits Ende Mai entschieden: der VfL bekommt keine Lizenz für die NRW-Liga. Die Leverkusener sollen die Frist zur Abgabe aller Unterlagen verpasst haben. Am Ende stand die Entscheidung, den VfL trotz Platz eins in der Verbandsliga nicht für den Aufstieg zuzulassen.

Entscheidung beim WFLV-Präsidium

Dagegen legte der Verbandsliga-Meister Einspruch ein. Der Ausschuss musste noch einmal entscheiden. Ende vergangener Woche kam das gleiche Ergebnis: keine Lizenz. Erneut legten die Leverkusener Einspruch ein. Nun ist es am Präsidium des für die NRW-Liga zuständigen Westdeutschen Leichtathletik und Fußball-Verbandes (WFLV), über eine Zulassung zu entscheiden.

"Das geschieht in einem so genannten schriftlichen Umlaufverfahren", erklärt WFLV-Präsident Hermann Korfmacher, den SPOX.com während einer EM-Reise erwischte. Die fünf Präsidiums-Mitglieder bekommen die Faktenlage mitgeteilt und können dann schriftlich ihr Votum abgeben.

Korfmacher gab seine Stimme bereits kurz vor dem EM-Start ab. Über den Inhalt will er nichts sagen, aber eine Tendenz wird trotzdem klar: "Die Lebenserfahrung zeigt, dass die Entscheidungen in den Ausschüssen sehr sorgfältig und gewissenhaft gefällt werden." Nach Auskunft der WFLV-Geschäftsstelle in Duisburg haben aber noch nicht alle Präsidiumsmitglieder abgestimmt.

Einspruch oder Aufgabe?

Wie geht es weiter, sollte das Präsidium die Entscheidung des Spielausschusses unterstützen? "Wir könnten auch dagegen Einspruch einlegen", so VfL-Präsident Gipperich. Dann müsste das WFLV-Präsidium noch einmal beraten und ein weiterer Einspruch würde dann an das Verbandsgericht weitergereicht, das aber nur nach Rechtslage entscheidet. Und die spricht nach Lage der Dinge gegen Leverkusen.

Fortuna bleibt in dieser Situation nur eine passive Rolle. "Wir können nur warten. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Der Rest liegt nicht in unserer Hand", betont Frank Klemmer, Rechtsanwalt von Fortuna Köln. Anfang kommender Woche könnte Klarheit herrschen. Aus dem Umfeld des VfL Leverkusen war bereits zu hören, dass noch beraten wird, ob bei einem erneuten "Nein" seitens des Verbandes überhaupt noch einmal Einspruch eingelegt wird, weil sich an der Faktenlage nichts mehr ändern lässt.

Sollte Leverkusen eine negative Entscheidung des WFLV akzeptieren, könnte Fortuna vielleicht doch noch für die NRW-Liga planen.

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