Hilfe, die Fortuna kommt!

Von Dirk Burkhardt
fortuna-fans-514
© sebastian flügel

Köln - Im spannenden Endspurt der Verbandsliga Mittelrhein schwappt die Fortuna-Welle über Köln und spült jetzt sogar Gegner aus ihrem eigenen Stadion.

Cookie-Einstellungen

Für das Spitzenspiel am Pfingstmontag sah sich der FC Junkersdorf nun gezwungen, seine heimische Ostkampfbahn zu verlassen. "Ich denke schon, dass über 1000 Fortuna-Fans das Spiel sehen wollen", meint Thomas Bächthold von den Fortuna Eagles.

Schon am Ostermontag, als die Partie ursprünglich stattfinden sollte, hatten die Fans aus der Südstadt mobil gemacht und eine Sambabahn Richtung Junkersdorf gemietet.

Seit dem Start von deinfussballclub.de hat die Bewegung noch einmal einen neuen Schub bekommen. Das zwang die Verantwortlichen zum Handeln.

Großer Fan-Strom erwartet

"Beim zu erwartenden Zuschauerstrom mussten wir reagieren", sagt Rudi Schaarschmidt, der Sportdirektor der Junkersdorfer. Zuletzt stiegen bei Fortuna-Heimspielen im Südstadion die Zuschauerzahlen kontinuierlich an.

Beim 6:0 gegen Wesseling-Urfeld am vergangenen Spieltag waren über 1500 Fans da.

Da der FC Junkersdorf und die Fortuna nur ein paar Straßenbahn-Haltestellen entfernt voneinander beheimatet sind und im Duell zwischen dem Vierten und dem Zweiten im Aufstiegsrennen vielleicht schon eine Vorentscheidung fallen könnte, ist mit einem großen Fan-Strom aus dem Kölner Süden zu rechnen.

Zu groß für die Junkersdorfer Ostkampfbahn, die über keine Tribüne verfügt.

Wechsel nach Chorweiler

Auch der Staffelleiter der Verbandsliga Mittelrhein hatte da Bedenken. Deshalb nun der Umzug. "Wir hatten zunächst überlegt, in die Netcologne-Arena an der Sporthochschule oder ins Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim zu wechseln", erzählt Schaarschmidt.

Auch das Südstadion der Fortuna war kurzzeitig im Gespräch. "Aber so einfach wollten wir der Fortuna natürlich kein weiteres Heimspiel verschaffen", so der Junkersdorfer Sportdirektor.

Zu schlecht sind da die Erinnerungen an das Hinspiel, als die Fortuna ein 0:2 zur Pause noch in einen 4:2-Sieg drehte. Letztlich fiel die Wahl auf die Bezirkssportanlage Chorweiler.

Dort haben 3000 Zuschauer Platz und auch der Rasen hat ein gehobenes Niveau, weil außer Bundesjugendspiele der umliegenden Schulen keine regelmäßigen Veranstaltungen stattfinden.

Den Fortuna-Fans ist das egal. "Selbst wenn das Spiel nach Wladiwostok verlegt worden wäre, hätten wir uns nicht abhalten lassen", meint Bächthold von den Fortuna-Eagles.

Junkersdorf eigentlich heimstark

Ganz soweit müssen die Anhänger aus der Südstadt natürlich nicht.

Die Entfernung nach Chorweiler ist nur ein paar Haltestellen weiter als Junkersdorf, allerdings in nördlicher Richtung.

Und vielleicht ist der Umzug sogar ein kleiner Vorteil für die Fortunen. Denn mit 32 Punkten aus 13 Heimspielen auf dem heimischen Kunstrasen ist Junkersdorf nach Spitzenreiter VfL Leverkusen das zweitbeste Heim-Team der Verbandsliga Mittelrhein.

Auswärts gewann der FC von 13 Spielen lediglich fünf. "Kein Kunstrasen, kein Heimvorteil - da steht es ja eigentlich schon 2:0 für Fortuna", meint Bächthold.

Auch bei Spitzenreiter Leverkusen dürften sich die Verantwortlichen vielleicht langsam schon Gedanken machen. Denn am letzten Spieltag muss die Fortuna zum VfL und auch der könnte bei einem möglichen Aufstiegsendspiel von der Fortuna-Fan-Welle von der heimischen Kunstrasenanlage gespült werden.

Artikel und Videos zum Thema