Bayern Champions-League-Sieger? Niemals!

Von Max-Jacob Ost
Litt in Florenz auf der Tribüne mächtig mit: Bayern-Präsident Uli Hoeneß
© Getty
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1. FC Köln: Endlich ein Erfolg gegen einen Kleinen!

Weil es so selten vorkommt, muss in dieser Blogschau das grandiose 1:1 vom FC gegen die Bayern abgefeiert werden. Warum? Aus reinem Opportunismus. Ist doch herrlich, wie man sich am Rhein über einen glücklichen weil aluminiumfarbenen Punkt freuen kann, oder?

"Herrlich war das, herrlich! Der FC blieb auch im zweiten Spiel gegen einen Tabellenführer hintereinander (sowie gegen die Bayern in der Saison überhaupt) ohne Niederlage! Am Ende war der Punkt glücklich, aber jederzeit hoch verdient. Das war eine tolle Mannschaftsleistung, die nicht nur auf Zerstören basierte, sondern auf taktisch klugem Fußball. Super, EFFZEH! Und nun kommen endlich die Gegner auf Augenhöhe. Ich bin zuversichtlich!"
Donluka:
25. Spieltag FC-FCB

"Gleichzeitig dürfte einigen Münchner Verantwortlichen die Kinnladen runter gefallen und deren vergangene Aussagen im Hals stecken geblieben sein. Denn mit nur einem Treffer zimmerte der Prinz seinen ehemaligen Verein auf eine Stufe mit Liechtenstein, Aserbaidschan, Thailand, Luxemburg, Zypern und San Marino. Denn Uli Hoeneß und Co. hatten nur allzu gern festgestellt, dass der Poldi nur gegen kleine Gegner treffen würde. Seine gute Torquote in der Nationalelf stammt schließlich nur von seinen Erfolgen gegen die Underdogs der Welt. Stimmt, aber selbst da muss man auch treffen!"
Spielfeldrand:
FC Bayern - Das Zypern der Bundesliga

 

Eintracht vs. Schalke - Verwirrender geht's nicht

Man sollte ja meinen, ein 4:1 wäre ein deutlicher Standpunkt. Noch dazu als Auswärtssieg. Nach dem Spiel sollten die Rollen eigentlich verteilt sein: Hier die Verlierer, dort die Sieger. Aber irgendwie hat das am letzten Wochenende nicht geklappt. Denn in beiden Fanlagern macht sich Verunsicherung breit.

"Beide Chancen wurden übrigens von dem Mann vorbereitet, der zum Toreschießen geholt wurde. Seine eigentliche Aufgabe sollte Altintop jemand verraten, bevor er den Begriff "Adlerträger" weiterhin missversteht und den Rest der Saison auf dem Flügel verbringt. Ich hatte gehofft, dass durch sein Tor gegen Freiburg beim ehemaligen Torschützenkönig der Lauterer der Knoten geplatzt ist. Möglicherweise ist er das ja, die Luft ist bei ihm seit diesem Treffer aber irgendwie auch raus. So wie bei dem gesamtem Team seit der Führung in Stuttgart."
The Diva and the Kid:
Dummies

"Wer hier regelmäßig mitliest weiß, dass ich eher ein ängstlicher Realist bin. Als solcher habe ich auch nachgesehen, wofür 51 Punkte in den letzten Jahren am Saisonende reichten. Schlimmstenfalls erreichte man damit in den 3-Punkte-Jahren den 8. Platz. In 3 von 14 Jahren retteten sich Vereine mit 51 Zählern nach 34 Spieltagen sogar noch in den UEFA-Pokal. Auch wenn mir derartige Betrachtungen ab und zu Spaß machen, bleibe ich jedoch meiner Einstellung treu, keiner Statistik weiter zu trauen, als ich den Statistiker werfen kann. Nehmen wir als Referenz nur einmal die Herbstmeister-Statistik. Sowohl Schalke als auch Bayer Leverkusen sind noch nie Meister geworden, wenn sie Herbstmeister waren. Umgekehrt klappte es auch nicht, wenn sie beim Herbstmeister-Titel einem anderen Verein den Vortritt ließen ..."
Schalkefan:
Wo stehen wir denn jetzt eigentlich?

 

Warum soll jeder Schiri gleich pfeifen?

Mit Louis van Gaal wird einem nicht langweilig. Denn er weiß zwar, dass die Journalisten keine Ahnung von dem Beruf haben, den sie schon jahrelang ausüben. Aber er ist wenigstens so freundlich, diesen Hohlbirnen Themen zu liefern, die nichts mit Fußball zu tun haben. Und deshalb "erfreut" er uns mit Berichten über die Belastung seiner Schlafzimmermatratze oder sinnvolle Erweiterungen des Fußballs, bei denen selbst Nitro von den "American Gladiators" eine Gänsehaut über die fußball-leere Stirn jagen. Das Erstaunliche daran: Anscheinend hat er Fans. Zumindest lesen sich die Ausführungen von "kikipedia" irgendwie ähnlich:

"Ich bin für Einweisungen vor dem Spiel, so wie es im Rennsport üblich ist: Die Schiedsrichter nehmen sich 10-15 Minuten Zeit, um den Spielern ihre eigene Regelauslegung zu erklären, die per Definition über 90 respektive 120 Minuten nicht zu sehr abweichen darf - sonst können Einsprüche gegen Platzverweise eingelegt werden. Diese Regelauslegung darf er von Spiel zu Spiel anpassen, ein Derby kleinlich zu pfeifen wie ein Duell zwischen Hinz FC und VfB Kunz wäre ohnehin Unsinn - so bleibt Raum für das so gewollte Fingerspitzengefühl."
Kikipedia:
Zurück in die Zugluft

 

 

Die dünne Decke von Schumi

Endlich, endlich kann man sich am Wochenende wieder anschauen, wie hochgezüchtete PS-Monster im Kreis fahren und hin und wieder so tun, als würde man überholen wollen. Eigentlich bescheuert. Aber andererseits auch unfassbar faszinierend. Die Formel 1 und die Jagd der Autokette nach ihrem eigenen Schwanz wird zu einer Kontemplation des kleinen Mannes. Brummm, brummm, brummm.... Schöner wurde Buddhismus nie dargestellt!

So, und wer jetzt gerade "Kontemplation" gegoogelt hat und sich sicher ist: "Das da oben ist völliger Blödsinn! Gleich mal einen Kommentar schreiben!", der könnte sich auch einfach die wesentlich bessere Formel-1-Vorschau im "Racingblog" ansehen. Und wegen mir dort einen Kommentar schreiben. Aber bitte einen netten! Als kleinen Appettitanreger: Die Einschätzung der Chancen von Nationalheld Schumi auf den Titel:

"Die Budgetdecke bei Mercedes ist nicht unendlich dick, die Aufsichtsräte werden ein sehr genaues Auge auf den Aufwand haben. Schumacher und Brawn können nicht wie bei Ferrari aus dem Vollen schöpfen. Und auch Brawn hat nicht in jedem Jahr seines Schaffens ein Top-Team formen können. Erschwerend könnte sich auswirken, dass der 2010er Wagen eigentlich auf Button ausgerichtet war, nicht aber auf Rosberg oder Schumacher. Dementsprechend ist der neue Wagen eine Evolution, der auf den ersten Blick auch nicht so konsequent wirkt, wie andere Chassis. 2010 könnte für Mercedes tatsächlich ein Übergangsjahr sein, so merkwürdig das klingt."
Racingblog:
Formel Eins: Vorschau 2010 - Die Teams und die Motoren

 

Die Leiden des Tommy H.

Tommy Haas entwickelt sich langsam aber sicher zu einer Art Sebastian Kehl des Tennis. Immer wieder werfen ihn Verletzungen zurück, jetzt musste er sich wegen Hüftproblemen einer OP unterziehen. "Zacks Tennis"-Blog gibt sich in seiner Einschätzung aber optimistisch:

"Es war in den vergangenen Tagen verschiedentlich zu lesen, dass Tommy Haas' Karriere nun wohl vorbei sei. Das glaube ich noch nicht. Ich glaube nicht, dass er Lust hat, sich mit den lausigen Erstrundenniederlagen auf mäßig besetzten Turnieren, die er Anfang des Jahres gespielt hat, verabschiedet zu haben. Mindestens zu einer Abschiedstour auf den großen Center-Courts wird er sich noch mal aufraffen. Wie oben erwähnt: Schon vor anderthalb Jahren redete er vorsichtig vom Karriereende. Damals war ich geneigt, ihm zu glauben. Dann spielte er bei den French Open plötzlich beinahe Roger Federer an die Wand, gewann das Turnier in Halle/Westfalen und kam in Wimbledon ins Halbfinale. Seither steht er wieder unter den ersten 20 der Weltrangliste."
Zacks Tennis:
Das langsame Karriereende von Tommy Haas - Teil 2

 

Was man außerdem unbedingt lesen sollte

Die schönsten Verbalgrätschen der letzten Woche (Wunderkinds Blog), eine Tabelle, in der Deutschland an der Spitze und England an vorletzter Stelle steht (Stadioncheck) und eine Anregung: Schickt eure Kommentare mit dem Inhalt "Erster!" doch in Zukunft bitte per Post! (Blog-G).

Außerdem noch eine Exklusivmeldung: Lukas Podolski wechselt zum Curling! (Trainer Baade) Interessant ist auch ein Blick in die Vereinssatzung der BSG Chemie Leipzig (Chemieblogger) oder in den Kader des amtierenden Weltmeisters Italien (bin ich der einzige, der bei dieser Formulierung eine Gänsehaut bekommt?) (milan07s Blog).

Zu guter letzt noch die Preisfrage: Was ist der Vorteil, wenn man über einen Oberligisten bloggt? Richtig, man kann mal eben lässig den Cheftrainer interviewen. (Jule bloggt...).

Zurück zum ersten Teil: Die Stimmen nach dem Sturm

Die nächste Blogschau gibt es am Mittwoch, den 17. März. Alle früheren Ausgaben finden Sie im Blogschau-Archiv oder unter https://www.spox.com/blogschau

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