Taylor zum 16. Mal Weltmeister

Von Andreas Lehner
Phil Taylor lieferte gegen Michael van Gerwen ein starkes WM-Finale
© Getty

Phil Taylor ist zum 16. Mal Weltmeister im Darts, zum 14. Mal beim Verband der PDC. In einem hochklassigen Finale setzte sich The Power nach 2:4-Rückstand mit 7:4 Sätzen gegen Michael van Gerwen durch.

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Die Wachablösung im Darts ist noch einmal aufgeschoben. Phil Taylor schraubt weiter an seinem eigenen Denkmal und krönte sich im Alexandra Palace von London zum 16. Mal zum Weltmeister.

Gegen den 29 Jahre jüngeren Michael van Gerwen musste der 52-jährige Taylor aber schon sein bestes Darts spielen, um sich den ersten WM-Titel seit 2010 zu sichern.

"Ich bin der stolzeste Mann der Welt", sagte Taylor nach dem Match. "Der Junge ist phänomenal."

Van Gerwen startet stark

Van Gerwen kam in seinem ersten WM-Finale besser in die Partie und zeigte überhaupt kein Anzeichen von Nervosität. Auch nicht, als Taylor gleich im zweiten Leg mit einem 170er-Finish vorlegte. Mighty Mike konterte mit einem 140er-Finish im fünften Leg zur 1:0-Satzführung.

Auch im zweiten Satz spielte van Gerwen stark, schaffte hohe Scores und hatte eine starke Quote auf die Doppel. Der Satz, den Taylor eröffnet hatte, ging mit 3:1 an den Niederländer.

Taylor kämpft sich zurück

Doch Taylor biss sich in die Partie und holte sich die zwei folgenden Sätze jeweils mit 3:2. Van Gerwen hatte vor allem im vierten Satz die Chance auf den Satzgewinn, verpasste aber die Chance zum Break auf Tops.

Im nächsten Satz lief es genau anders rum: Taylor hatte einen Set-Dart auf Tops, verfehlte das Doppel aber und van Gerwen ging wieder in Führung. Diese baute er mit starken Scores und drei 180ern im sechsten Satz auf 4:2 aus. Taylor wackelte, biss auf seinen Flights herum und kaute Eiswürfel um Eiswürfel.

Taylor auf überragendem Niveau

Die Wende kam in den beiden folgenden Sätzen. "Urplötzlich landeten die Pfeile auf der richtigen Seite des Drahtes und das Publikum stand hinter mir", sagte Taylor.

Taylor spielte von jetzt an auf einem überragenden Niveau und hatte im siebten Durchgang bei allen drei Aufschlägen von van Gerwen die Chance zum Break, das ihm im fünften Satz durch einen Treffer auf Tops gelang.

Den achten Satz holte sich Taylor, obwohl er im ersten Leg gleich vier Darts auf die Doppel liegen ließ und ein Break kassierte. Mit einem 136er-Finish korrigierte er dieses Missgeschick aber umgehend und schnappte sich den Satz mit 3:1 zum Ausgleich.

Zwei 12-Dart-Finsh im letzten Satz

Die erste Führung der Partie holte sich Taylor im neunten Satz, als er mit einem Break im fünften Leg alles klar machte. Die drei gewonnen Sätze in Folge von Taylor zeigten Wirkung bei van Gerwen, der zwar im gesamten Match neun 180er warf und 53 Prozent seiner Doppel traf (Taylor 42 Prozent), aber nicht so hoch scorte wie in den Partien zuvor.

Taylor ließ dagegen kaum noch eine Chance liegen, trieb seinen Score nach oben und holte sich den zehnten Satz dank zweier Breaks mit 3:1.

Der letzte Satz war dann nochmal eine Demonstration des Könnens von Taylor. Das erste und das letzte Leg holte er sich mit einem 12-Dart-Finish. Er nutzte seinen ersten Match-Dart auf Doppel-16 zum Weltmeistertitel.

Taylor erhielt für den Sieg 200.000 britische Pfund Preisgeld und die Sid-Waddell-Trophäe, die in diesem Jahr zum ersten Mal ausgespielt wurde.

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