Chelsea will "roten Fluch" bannen

SID
Michael Ballack
© DPA

London - Nach zwei missglückten Anläufen wollen Michael Ballack und sein FC Chelsea gegen den FC Liverpool endlich den "roten Fluch" in der Champions League bannen. "Wir wollen ins Finale", stimmte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Team und Anhänger auf die Partie ein.

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Nachdem die Blues 2005 und 2007 im Halbfinale an den Reds scheiterten, soll nach dem 1:1 im Hinspiel dieses Mal im heimischen Stadion an der Stamford Bridge endlich der Knoten platzen (Mi., 20.45 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV)

"Wir wirken frisch, besser als die anderen Mannschaften in der Champions League", erklärte der derzeit überragende Ballack, warnte aber vor der Turniermannschaft Liverpool.

Torloses Remis reicht

Für Chelsea stehen die Zeichen gut wie nie. Nach Ballacks Doppelpack beim 2:1 über Spitzenreiter Manchester United in der Premier League hat das Londoner Star-Ensemble Oberwasser.

Erstmals tragen die Blues das Halbfinal-Rückspiel auf eigenem Platz aus, wo sie in der englischen Liga seit mehr als vier Jahren und in der Champions League seit mehr als zwei Jahren ungeschlagen sind.

Nach dem Dusel-Unentschieden in der Vorwoche dank eines Last-Minute-Eigentors durch Liverpools norwegischen Verteidiger John Arne Riise würde der Londoner Millionentruppe schon ein torloses Remis reichen. "Wenn wir ohne Gegentreffer bleiben, sind wir durch", freut sich Chelsea-Keeper Petr Cech.

Torres optimistisch

Doch Liverpool, das unter Trainer Rafael Benitez in acht Partien noch nie an der Stamford Bridge gewinnen konnte, hat den Traum vom dritten Finale in vier Jahren und einer Wiederholung des dramatischen Titelgewinns von 2005 längst nicht aufgegeben.

"Ich habe beim 1:0 gegen Inter Mailand in San Siro getroffen, beim 4:0 über Marseille und beim 4:2 über den FC Arsenal - nun ist Chelsea an der Reihe", tönte Liverpools Torjäger Fernando Torres. Der Spanier verbuchte diese Saison bereits 30 Tore auf seinem Konto.

Auch Reds-Stürmer Peter Crouch, der in 25 Pflichtspielen elf Treffer erzielte und sich wahrscheinlich mit einer Joker-Rolle begnügen muss, kündigte Chelseas Hintermannschaft um Chelsea-Kapitän John Terry viel Arbeit an.

"Wenn ich spiele, mache ich ein Tor", so Crouch. Unglücksrabe Riise hofft ebenfalls darauf, dass die "Reds" die Scharte vom Hinspiel auswetzen können: "Es wird ein hartes Match, aber das sind die Partien, für die wir Fußball spielen."

Rückkehr von Lampard

Im Gegensatz zu Chelsea schonte Liverpool-Coach Rafael Benitez seine Stars am Wochenende. Eine B-Elf erkämpfte gegen Birmingham City ein 2:2.

Sein Trainer-Kollege Avram Grant hofft auf die Rückkehr von Mittelfeld-Motor Frank Lampard. Nach dem Tod seiner Mutter am vergangenen Donnerstag pausierte der England-Star, nahm aber bereits wieder das Training auf.

Sollte sich Chelsea durchsetzen, wird Grant das Feiern seiner Mannschaft überlassen. Direkt nach dem Spiel steigt der Coach ins Flugzeug, um an einer Trauerfeier in Auschwitz teilzunehmen. Der ehemalige Nationaltrainer Israels ist Sohn eines Holocaust-Überlebenden und verlor Angehörige in den Todeslagern.

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