Grabher mit Hilfe zum ersten Saisontitel

Julia Grabher beschließt eine starke Woche mit einem Drei-Satz-Sieg im Endspiel
© GEPA

Eigentlich hatte Julia Grabher vergessen gehabt, zu nennen. Am Ende entschied die rot-weiß-rote Hoffnung dennoch das internationale Damenturnier in Tunesien für sich.

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Nach einem Finale und einem Viertelfinale im Jänner hat es bei ihrem dritten Turnierantritt in der neuen Saison, alle drei Male in Hammamet, nun geklappt: Julia Grabher hat in der siebten Kalenderwoche den vierten internationalen Damen-Einzeltitel ihrer Karriere, den ersten 2017, gefeiert. Die 20-Jährige hat am Sonntag eine 15.000-US-Dollar-Sandplatzveranstaltung in der nordtunesischen Küstenstadt für sich entschieden. Mit bloß einem Satzverlust im Viertelfinale und einem 6:0, 6:0 im Halbfinale hatte sie das Endspiel erreicht. Dort zwang die zweitgesetzte Vorarlbergerin (WTA 306) danach die sechstgelistete Brasilianerin Laura Pigossi (WTA 444) nach 2:52 Stunden Spielzeit mit 6:7 (5), 6:2, 6:2 in die Knie. "Es war insgesamt eine sehr gute Woche für mich", freute sich Grabher anschließend gegenüber tennisnet.com - "ich habe gute Matches gespielt und bin natürlich glücklich über den Turniersieg." Zumal dieser für sie einen wichtigen Schritt in Richtung der Rückkehr unter die Top 300 (ihr bisheriges Career High war Platz 283) und zu direkten Hauptfeld-Starts bei höher dotierten ITF-Turnieren darstellt.

Grabher lief gegen Pigossi einem nach 40:30 kassierten Aufschlagverlust im ersten Spiel nach und schaffte nach inzwischen Chancen für beide Spielerinnen im letzten Augenblick noch den Ausgleich zum 5:5, aber nur um sofort wieder das Service abzugeben. Sie rettete sich mit dem Rebreak zum 6:6 ins Tiebreak, wo sie auch prompt 3:0 führte, verlor es letztlich allerdings. In den Sätzen zwei und drei hatte Grabher das Geschehen dafür im Griff, erstritt sich beide Male eine frühe Doppelbreak-Führung und machte, nachdem Pigossi stets per Rebreak noch auf 2:4 aus ihrer Sicht verkürzt hatte, jeweilig den Sack zu - lediglich als Pigossi in der Entscheidung gar einen Spielball zum 3:4 hatte, musste die österreichische Zukunftshoffnung nochmal ganz kurz zittern. "Es war ein ziemlich langes Match. Vor allem, weil der erste Satz sehr umkämpft war", meinte Grabher, "da hatte ich meine Chancen, die ich letztlich aber nicht nützen konnte, weil mir zu viele Fehler passiert sind. Ab dem zweiten Durchgang hab' ich mich dann deutlich gesteigert und besonders in den entscheidenden Situation besser gespielt."

Turnierdirektor verhalf Grabher aus der Patsche

Glück im Unglück hatte Grabher im Vorfeld des Turniers gehabt. Der Grund dafür, warum sie mit einer Wildcard im Draw aufscheint? "Das Turnier war eigentlich von Anfang an geplant - ich habe jedoch vergessen, mich anzumelden." Doch der Turnierdirektor half ihr, mit besagter Freikarte, nochmal aus. Das Ende ist bekannt, die Sieglosigkeit von Grabher im letzten Drittel des Vorjahres somit endgültig Geschichte. "Ich würd' aber nicht sagen, dass ich ab September eine schwächere Phase hatte. Ich hatte ein paar Auftaktniederlagen (fünf Niederlagen in Folge von Ende August 2016 bis zur neuen Saison; Anmerkung), aber ich habe auch höhere Turniere gespielt. Außerdem habe ich im Oktober meine Grundausbildung für das Bundesheer gemacht und vier Wochen fast kein Tennis gespielt", erklärte sie. Letztere soll dabei behilflich sein, die intensiven Kosten einer Profi-Tenniskarriere zu stemmen. Die sie noch viel weiter als auf eine Position um 300 in der Weltrangliste bringen soll.

Hier die Ergebnisse und Spielpläne aus Hammamet.

Julia Grabher im Steckbrief

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