Gänserndorf Open feiern gelungene Indoor-Premiere der HTT Niederösterreich

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Eine gelungene Indoor-Premiere verzeichnete die unter der Fahne der Hobby-Tennis-Tour agierende Wein...

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Eine gelungene Indoor-Premiere verzeichnete die unter der Fahne der Hobby-Tennis-Tour agierende Weinviertel Tennis Tour am ersten März-Wochenende dieses Jahres. Mit immerhin 44 Aktiven und jeder Menge Rekorde sowie Saisonbestleistungen nach drei spannenden Turniertagen, konnte das kongeniale Turnierleiter-Duo Martin Zehetner und Kristina Glöckler ein rundum positives Fazit nach der ersten Auflage der Gänserdorf Open 2018 ziehen. Glücklich sind wohl auch die Sieger der Hallen-Premiere der HTT Niederösterreich aus dem Marchfeld abgereist. Gernot Brunner holte sich nach seinem letztjährigen Februar-HTT-250-Erfolg seinen zweiten Titel auf HTT-250er-Ebene und seinen insgesamt vierten HTT-Karriere-Titel, und einen großartig besetzten Gänserndorf-Challenger gewann überraschender Weise der erst 17jährige Underdog David Hofmann, der sich in einem Marathon-Endspiel seinen ersten HTT-Titel sicherte. Ein Bericht von C.L

Nach Safaripark ist nun das Sport und Freizeitcenter Stindl die Attraktion Gänserndorfs, und warum Bastian Berenz mit seinem Erstrundensieg beim Challenger für HTT-Geschichte sorgte

Ältere Semester verbinden mit der rund 20 Kilometer nordöstlich von Wien liegenden Stadt Gänserdorf wohl noch den berühmten und zu seiner Zeit größten Safaripark Europas, der bis ins Jahr 2003 für großes Interesse bei Jung & Alt sorgte, und den Besuchern die teils exotische Tierwelt näher brachte. Anno 2018 kann das erstmals urkundlich im Jahr 1115 erwähnte “Dorf der vielen Gänse” mit einer ganz anderen Attraktion aufwarten. Auf 3500 Quadratmetern Fläche wurde im Herbst 2016 eine Megahalle unter dem Namen “Sport und Freizeitcenter Stindl aus dem Boden gestampft und eröffnet. Und genau dort auf drei Teppich-Granulat-Courts ging die Indoor-Premiere der HTT Niederösterreich am ersten März-Wochenende 2018 in Szene. An drei spannungsvollen Tennistagen lieferten die Asse vor Ort schon vor den beiden Endspielen so manch sensationelle Schlagzeile. Die Szenerie im brandneuen Tennistempel im Marchfeld prägte vorerst die “Next Generation”, die sowohl quantitativ als auch qualitativ zu überzeugen wusste, und mit 10 Spielern unter 18 Jahren fast ein Viertel des gesamten Teilnehmerfeldes stellte. Herausragend war dabei wohl die Vorstellung eines gewissen Bastian Berenz vom TC Deutsch Wagram, der sich bei seinem Tour-Debüt im Auftaktmatch des Gänserndorf-Challengers gleich auf Anhieb in die Rekordbücher der HTT katapultierte. Gegen Routinier Heribert Makowitsch vom TC Prottes feierte der Kids-Star mit 6:3, 6:0 nicht nur einen souveränen Erstrunden-Erfolg und damit den ersten Einzelsieg seiner HTT-Karriere, sondern sorgte auch für einen neuen Rekord in der 28jährigen HTT-Geschichte. Niemals zuvor in fast drei Jahrzehnten HTT konnte ein jüngerer Spieler ein HTT-Einzelmatch für sich entschieden. Mit 9 Jahren und 9 Monaten gehört dieser bemerkenswerte Rekord nun Bastian Berenz.

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HTT-Newcomer David Hofmann gewinnt als Nr. 937 der HTT-Computer-Rangliste den Gänserndorf-Challenger gegen Routinier Sascha Rybak und macht mit seinem Premieren-Titel 578 Plätze im neuesten Ranking gut

Für eine weitere Bestmarke sorgte zwei Tage später im Challenger-Bewerb der 17jährige David Hofmann vom TC Großriedenthal. Eine Woche zuvor hatte der junge Niederösterreicher beim Februar-HTT-150-Turnier im UTC La Ville sein HTT-Debüt gefeiert, und nach einem 6:2, 7:5 Erfolg über Clemens Luksch großartiger Weise die zweite Runde erreicht. Seinen Ausflug ins Marchfeld krönte der HTT-Newcomer sieben Tage später mit einem völlig überraschenden Titelgewinn auf Challenger-Ebene. Auf dem Weg in sein erstes Endspiel präsentierte sich Hofmann bärenstark, und gab weder gegen den HTT erfahrenen Michael Eder vom KSV Siemens noch gegen die beiden Niederösterreicher Paul Schiller und Alexander Kupcik einen Satz ab. Kampflos erreichte der 17jährige schließlich über Stefan Hochhauser im “Semi” sein Premieren-Finale, und hatte in einem intensiv geführten und knapp drei Stunden dauernden Endspiel-Marathon vielleicht auch die “nötigen Körner” mehr parat, um das finale Generationen-Duell gegen den 28 Jahre älteren Sascha Rybak mit 7:6, 5:7, 7:5 für sich zu entscheiden. Rybak, der ebenfalls ohne Satzverlust in sein zweites HTT-Karriere-Finale “spazierte”, und im Semifinale gegen Alexander Macek seinen 45. Einzelsieg feiern durfte, hatte bei seinem Jubiläums-Turnier Nr. 35 große Hoffnungen, zum zweiten Mal nach seinem August-Challenger-Erfolg 2016 wieder zu Titelehren zu kommen. Am Ende aber jubelte David Hofmann, der als Nr. 937 der HTT-Computer-Rangliste zum Titel beim Gänserndorf CHallenger stürmte, und damit für eine neue Saisonbestleistung sorgte. 2018 gewann noch kein schwächer im Ranking platzierter Spieler ein HTT-Turnier. Insgesamt reicht sein Titelgewinn als Nr. 937 in der ewigen Bestenliste für Rang 7. Den Rekord hält übrigens Michael Eder vom KSV Siemens, der in Runde 1 ja Opfer von David Hofmann wurde, und der beim Juni-Challenger 2016 am Wiener Wasserpark als Nr. 1058 triumphierte. Hofmann machte am Tag darauf in der neuesten Ausgabe der Entry-List einen gigantischen Sprung von 578 Plätzen auf Position Nr. 359 vor.

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Gernot Brunner gewinnt nach bombastischer Vorstellung “Traumfinale” beim Gänserndorf Open 250 gegen Jungstar Diego Laporta

Weniger hochkarätig und mit 14 Spielern auch nur durchschnittlich besetzt war hingegen das eigentliche Hauptturnier der Veranstaltung die Gänserndorf Open 250. Mit den Brunner-Cousins Gernot und Jürgen und dem 2fachen HTT-150-Champion Diego Laporta waren immerhin drei HTT Top 100 Spieler ins Marchfeld gekommen, und am Ende in einer Art “Zweiklassen-Gesellschaft” auch ungefährdert ins Endspiel eingezogen. Next-Gen-Finals-Starter Diego Laporta waren auf dem Weg in sein drittes HTT-Karriere-Finale gerade einmal 9 Games abhanden gekommen, für sein persönliches Highlight musste der 15ährige vom TC Sparkasse Neunkirchen aber im Semifinale sorgen, wo er gegen den topgesetzten Florian Böhm mit einem glasklaren 6:1, 6:2 den 20. HTT-Einzelsieg seiner Karriere feierte. Am Ende aber musste sich der Teenager in seinem dritten HTT-Finale erstmals geschlagen geben, auch weil Gegenüber Gernot Brunner einen grandiosen Tag erwischte, und sich in seinem 95. Karriere-Match und im achten Endspiel seiner HTT-Laufbahn den wohlverdineten vierten Turniersieg nach dem November-Challenegr 2014, dem März-HTT-150-Titel 2015 und dem Februar-HTT-250-Triumph sicherte. Der 29jährige vom TC Angern zog mit seinem ersten Saisonerfolg auch in die Top 20 der Hobbytennistour ein, und liegt in der Jahreswertung “Race to La Ville” sogar am bombatischen 10. Zwischenrang. So kann die Saison aus Sicht Brunners weitergehen.

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Die Bilanz von Turnierleiter Martin Zehetner fällt durchwegs positiv aus

Zufrieden resümierte am Ende auch das Veranstalter-Team in der Zusammensetzung Martin Zehetner & Kristina Glöckler. “Wir sind rundum glücklich mit der Indoor-Premiere im Rahmen der Weinviertel Tour. Die Location ist sensationell, das haben auch alle Teilnehmer so bestätigt. Die Teilnehmerzahl hat mit 44 Nennungen gepasst, damit haben wir unser Ziel erreicht. Die Leistungen war auch o.k. Vorallem die Vorstellung von Gernot Brunner im Finale war phantastisch. Beeindruckend aus unserer Sicht war auch die Darbietung von Challenger-Sieger David Hofmann. Wenn man bedenkt, dass dieser Junge erst seit eineinhalb Jahren Tennis spielt, dann war das schon eine beachtliche Leistung die er hier geboten hat. Toll zu sehen waren natürlich auch die vielversprechenden Leistungen der jugendlichen Spieler. Und das wir jetzt auch noch einen Rekord mit dem jüngsten Einzelsieger der Hobby-Tennis–Tour-Geschichte haben, ist am Ende noch die Draufgabe für ein sehr gelungenes Event”, bilanzierte Martin Zehetner.

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