Kitz-Sieger Martin Zehetner demoliert HTT-Australian-Open-Champion

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Mit der ehemaligen ATP Nr. 1099, dem Wiener Hallenlandesmeister von 2005 und einem auch schon ITF-Fu...

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Mit der ehemaligen ATP Nr. 1099, dem Wiener Hallenlandesmeister von 2005 und einem auch schon ITF-Future erprobten HTT-Australian-Open-Sieger 2018 hatte man im Vorfeld des Saisonpremieren-Turniers auf HTT-Masters-Series-1000-Ebene gerechnet. Doch dann kam wieder einmal alles gang ganz anders! Sowohl der im September 2008 auf Position Nr. 1099 der ATP-Computer-Weltrangliste gereihte Hubert Hölzler, genauso wie der mit dem Titel Wiener Indoor-Landesmeister 2005 gekrönte Kalksburg-Open-Champion von 2017 Christoph Csar, als auch der mit ATP-Profil ausgestattete amtierende HTT-Australian-Open-Sieger Markus Neuhauser, kamen nicht über das Viertelfinale einer hochkarätig besetzten 10. Auflage des Februar-Masters-Series-1000-Turniers hinaus. Stattdessen feierte der 2fache Kitzbühel-Sieger Martin Zehetner ein phantastisches Comeback, beendete Jungstar Adrian Vorhemus eine 8 Monate andauernde Leidenszeit voller Krankheiten, Verletzungen und enttäuschender Resultate, und lieferte WAC-Jungstar Nicolas Moser nach dem traumhaften Viertelfinaleinzug bei den HTT-Australian-Open im Jänner seine nächste Talentprobe ab. Das Trio ist ab Montag Abend auf der Jagd nach dem Ranglisten-Ersten Lukas Prüger, der mit seinem möglichen 10. HTT-Turniersieg einen weiteren Meilenstein in seiner großarigen HTT-Karriere setzen könnte. Welche Bestmarke der 20jährige HTT-French-Open-Sieger beim 10. Saisonturnier im UTC La Ville anpeilt, gibt es im nachfolgenden Bericht von C.L

Lukas Prüger besteht ersten Härtetest und peilt mit möglichem 10. HTT-Titelgewinn einen neuen Meilenstein seiner grandiosen Karriere an

Nach einer genialen Saison mit 7 Turniersiegen und dem aufgestellten Rekord von 31 Einzelsiegen in Serie, hatte HTT-Superstar Lukas Prüger am Saisonende und dem abschließenden Triumph bei den HTT-Tour-Finals 2017 im UTC La Ville den Strapazen einer langen und vorallem intensiven Tennissaison Tribut zu zollen. “Ich war nach dem Masters körperlich und geistig ausgebrannt”, bekannte sich der 20jährige Ausnahmekönner zuletzt in einem Interview zu seiner kleinen Motivationskrise zu Beginn des neuen Jahres. Das Tennispensum entscheidend zurück geschraubt, einen hoch verdienten Malediven-Urlaub in vollen Zügen genossen, startete Lukas Prüger am vergangenen Februar-Wochenende doch recht unsicher und ohne große Erwartungen in das erste HTT-Masters-Series-1000-Turnier des neuen Jahres. Zumal da ja auch noch sein blamabler Auftritt bei den HTT-Australian Open war, wo der HTT-Erste Bank Open 500 Sieger im Semifinale von Markus Neuhauser vorgeführt wurde. Umso erleichteter ist Prüger nun nach dem vergangenen Weekend, an dem er seinen ersten Härtetest nach der Kracher-Vorsaison und dem katastrophalen HTT-Australian-Open-Auftritt gegen den aufstrebenden und äußerst spielstarken Jungstar Maxi Wild mit Bravour bestand. Der 80. Einzelsieg seiner Karriere, vorallem aber der Einzug ins Semifinale stimmten Prüger wieder zuversichtlich, auch 2018 die womöglich entscheidende Rolle im Circuit der hochgejazzten Hobby-Tennis-Tour spielen zu können. Dazu gab es aus der Statistk-Abteilung der HTT noch eine zusätzliche Motivationsspritze für das Finish des Februar-Masters-Series-1000-Turniers. Denn sollte Prüger dort nach Karriere-Titel Nr. 10 greifen, dann würde er als insgesamt erst dritter Spieler der HTT-Open Ära seit 1990 die magische Schallmauer von 10000 Ranglisten-Punkten übertreffen. Ein Kunststück, welches bislang nur Franz Mayrhuber im Jahr 2013 und dem ehemaligen rumänischen Ranglisten-Ersten Damian Roman in seiner Rekordsaison 2016 glückte.

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Der 2fache Kitz-Champion Martin Zehetner deklassiert in Hochform agierend zunächst Franz Mayrhuber im Achtelfinale mit einer Doppel-Null, und fügt anschließend einem enttäuschend spielenden HTT-Australien-Open-Sieger dessen erste Saisoniederlage zu

Die beeindruckendste Leistung am gestrigen Sonntag lieferte aber ohne Zweifel Martin Zehetner ab. Der Routinier vom TC Deutsch Wagram, der im Semifinale des Februar-Masters-Series-1000-Turniers mit seinen 36 Jahren gegenüber den Jungspunden Prüger (20), Vorhemus (16) und Moser (15) als Tennis-Opa durchgeht, demonstrierte am dritten Spieltag höchst eindrucksvoll, dass er noch lange nicht zum Alten Eisen gehört. Der 2fache Kitzbühel-Sieger pflügte geradezu durch das hochklassig besetzte Tableau des Februar-Masters-Series-1000-Turniers, und deutete seine aktuelle Hochform bereits im mittägigen Achtelfinal-Duell mit dem ehemaligen Ranglisten-Ersten Franz Mayrhuber an. In 35 Minuten hatte Zehetner dem Slice-König der HTT eine seiner bittersten Karriere-Niederlagen beigebracht. 0:6, 0:6, noch nie hatte der 13fache Turniersieger beim ersten HTT-1000er-Masters derart Prügel bezogen wie am Sonntag zu High Noon. Der 53jährige, im Vorjahr noch im Viertelfinale gestanden und dort erst an Alex Stokker gescheitert, hatte in keiner Phase seines achtelfinalen Kurz-Gastspieles die Aussicht, seinen 240. Karriere-Einzelsieg auf der Hobby-Tennis-Tour einzufahren. Immerhin erreichte Mayrhuber bei seinem neunten Februar-Masters-Series-1000-Antreten aber zum achten Mal das Achtelfinale. “Ich hatte nicht den Hauch einer Chance. Der Martin hat unglaublich gut gespielt. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Ergebnis nächste Woche auf der HTT-Seniors-Tour”, verabschiedete sich der Februar-Masters-1000-Finalist von 2009, während Zehetner acht Stunden später zum ganz großen Coup bei seinem Comeback ausholte. Der letztjährige HTT-French-Open-Finalist beherrschte im Viertelfinale Spiel und Gegner nach Belieben, erwischte selbst einen grandiosen Tag und den bislang in dieser Saison abartig aufspielenden Jänner-Grand-Slam-Sieger Markus Neuhauser “am falschen Fuß”, und die Komponenten daraus multiplizierten sich am Ende zu einem souveränen 6:2, 6:3 Erfolg. “Das war vielleicht die beste Leistung meiner Karriere”, staunte der Sieger über sich selbst, während der im Race to La Ville nach wie vor führende Markus Neuhauser artig gratulierte: “Er hat toll gespielt und den Sieg heute voll verdient”, so der 24jährige.

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Die “doppelte Vorhand” Adrian Vorhemus scheint “Tal an Unwegbarkeiten” durchschritten zu haben

Ein tiefes Tal voller hartnäckiger Unwegbarkeiten hat am Sonntag Abend auch Jungstar Adrian Vorhemus endgültig durchschritten und verlassen. Krankheiten und Verletzungen mit daraus resultierenden “mageren Ergebnissen” pflasterten das letzte halbe Jahr lang die Karriere des 16jährigen Waldviertlers. Beim Next Gen Final im UTC La Ville musste er nach langer Verletzungspause sein mit Spannung erwartetes Combeack in der Vorrunde mit einem fiebrigen Infekt abbrechen. Bei den HTT-Australian-Open krachte die “doppelte Vorhand” bereits in der zweiten Runde ins Aus, und auch sein bislang letzter Auftritt im Semifinale des Februar-HTT-500-Turniers gegen den späteren Sieger Stephan Kortenhof ließ einige Wünsche offen. Am Wochenende aber hievte sich der 16jährige zurück in die absolute HTT-Spitze. Schon sein Auftaktsieg über Martin Steiner mit nur einem abgegebenem Game ließ einen gewaltigen Aufwärtstrend erahnen. Einen Trend, den der junge Niederösterreicher am Sonntag Nachmittag mit zwei Zweisatzerfolgen über die höher eingeschätzte HTT-Klientel Kevin Köck und Christoph Csar fortsetzte. Zunächst entzauberte Vorhemus im Achtelfinale den am Vortag noch mit einer Gala-Vorstellung gegen Hans Kunst in Erscheinung getretenen Ranglisten-Fünften Kevin Köck, den er mit 7:5, 6:2 nach Hause schickte. Im Viertelfinale zwei Stunden später legte der Jungstar nach, schlug mit Christoph Csar den WTV-Landesmeister von 2005 und den Kalksburg-Open-Champion von 2017 mit 6:3, 7:6, und peilt nun im Duell mit Martin Zehetner sein zweites Masters-Series-1000-Finale nach Mai letzten Jahres an.

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WAC Jungstar Nicolas Moser mit nächster Talentprobe und der 10jähriges HTT-Jubiläum feiernde Victor Stabrawa schlägt eine ehemalige ATP Nr. 1099

Im zweiten Vorschluss-Runden-Treffen fordert der neuerlich mit einer Talentprobe vorstellig gewordene Nicolas Moser den Ranglisten-Ersten Lukas Prüger. Und wenn der 15jährige Jungstar vom WAC im ersten direkten Duell mit dem HTT-Branchen-Primus eine Chance haben möchte, dann muss er am Montag Abend seine aktuelle Serie in diesem Turnier brechen. Einem tollen Match mit einem für Aufsehen sorgenden Erstrundensieg über Alexander Schager, folgte ein hart erkämpfter Zitter- und Arbeitssieg über Burgenlands Ingemar Radosztics, ehe sich Moser wieder seiner Stärken besinnen konnte, und im Viertelfinale den Erfolgslauf des 2fachen HTT-French-Open-Siegers Victor Stabrawa beendete. 6:4, 6:2 hieß es am Ende für den im Race to La Ville auf Platz 8 positionierten Jungstar vom WAC, der als 11 Jahre jüngerer Spieler vielleicht auch körperliche Vorteile im Duell mit Stabrawa ausspielen konnte. Sein prominenter Gegner hatte nämlich im Achtelfinale einen wahren Kraftakt zu stemmen, ehe er sich völlg unerwartet über die ehemalige ATP Nr. 1099 Hubert Hölzler ins Viertelfinale des ersten HTT-Masters-Series-1000-Turniers hinweggesetzt hatte. Mit Kampfgeist und viel Topspin knackte er am Ende einen eigentlich als zu übermächtig gehandelten Gegner, der mit Fortdauer der Partie abbaute, und am Ende sein HTT-Debüt im Achtelfinale beenden musste. Für Stabrawa war mit dem 2:6, 7:5, 6:2 Erfolg über Hölzler dann vielleicht auch die Luft aus seinem 50. HTT-Karriere-Turnier-Antreten raus. Stabrawa konnte dennoch ein positives Fazit ziehen. Nach seinem Arbeitssieg über Jänner-HTT-250-Champion Manuel Wachta und dem achtelfinalen Sensationserfolg über die ehemalige ATP Nr. 1099, konnte der seit 10 Jahren auf der HTT spielende Stabrawa letztlich auch das Aus im Viertelfinale locker verkraften.

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