Schager nach 24.300 Reise-Kilometern endlich in der Hall of Fame der HTT

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Nach 30 Turnierteilnahmen, 98 absolvierten Matches und 24.300 Ab- und Anreise-Kilometern ist dem ste...

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Nach 30 Turnierteilnahmen, 98 absolvierten Matches und 24.300 Ab- und Anreise-Kilometern ist dem steirischen HTT-Export Nummer 1 Alexander Schager am gestrigen Abend endlich der Sprung in die ruhmreiche “Hall of Fame” der Hobby-Tennis-Tour gelungen. Der topgesetzte 22jährige aus Leoben entschied am Allerseelen-Tag des Jahres 2017 das Endspiel der 26. Auflage des Oktober-HTT-500-Turniers gegen den an Nummer 2 eingestuften Matthias Wolf nach 2:02 Stunden Spielzeit mit 4:6, 6:2, 6:3 für sich, und jubelte bei seinem 30. Karriere-Turnierstart über den lange ersehnten und längst verdienten ersten HTT-Titelgewinn seiner Laufbahn. Nach einem intensiven und über weite Strecken recht hochklassigen Schlagabtausch, avancierte Schager zum insgesamt 438. Siegergesicht der HTT-Open Ära, und schob sich mit 500 Punkten für den eroberten Premieren-Titel vorbei an seinen Konkurrenten Mathias Wagner, Christoph Beutler und Philipp Schneider auf Rang Nr. 7 im Race to La Ville vor. Damit sind die Chancen des steirischen Vorjahresfinalisten auf eine zweite Teilnahme an den von 25. November bis 2. Dezember im UTC La Ville stattfindenden HTT-Tour-Finals mehr als intakt. Der unterlegene Finalist Matthias Wolf muss sich derweil nach versäumtem dritten HTT-Karriere-Titel nach seiner fünften Endspielteilnahme mit einem neuen Karriere-High-Ranking trösten. Der 29jährige notiert in der heute neu erschienen Ausgabe der HTT-Entry-List erstmals unter den Top 5. Ein Bericht von C.L

Schager vernebelt Breakchancen en masse, während Wolf den ersten Satz nach 45 Minuten mit 6:4 für sich entscheidet

Nach zuletzt 5 in Serie verlorenen Endspielen und einer seit dem Sommer eher durchwachsenen HTT-Saison, ist Alexander Schager am Abend des gestrigen Allerseelen-Feiertags endlich auch in den elitären Kreis der HTT-Turniersieger vorgestoßen. Der 22jährige Steirer krönte seinen 10. Saisonturnierstart und sein 30. Antreten bei einem der hochdekorierten HTT-Single-Events mit einer großartigen Vorstellung und dem in der “grünen Mark” schon lange erwarteten ersten Turniersieg auf Österreichs größter und bedeutendster Breitensport-Tennisserie. Schager hatte allerdings hart zu kämpfen, ehe er die Gegenwehr eines lange Zeit mindestens ebenbürtig spielenden Kontrahenten gebrochen, und den dritten Sieg im dritten direkten Duell mit Matthias Wolf fixiert hatte. Dabei ging es aus Sicht des Ranglisten-Vierten planmäßig los. Zwei Mal die Vorhand als Winner abgedrückt, dazu einen genialen Stoppball gesetzt, und schon hatte Schager mit einem Break seine leichte Favoritenrolle in diesem 111. Saisonfinale unterstrichen. Wolf aber war an diesem Abend und speziell in Durchgang 1 voll motiviert und höchst fokussiert bei der Sache, und antwortete mit dem prompten Re-Break zum 1:1. In der Folge avancierte Schager zum Chancentod, genauer gesagt zum “Break-Chancentod. Denn der an Nummer 1 gessetzte Steirer ließ in den folgenden beiden Games als Rückschläger nicht weniger als 12 Breakmöglichkeiten ungenützt, und alleine im Returnspiel zum 4:1 für Wolf vernebelte Schager in einem einzigen Game neun seriöse Gelegenheiten auf ein Break. Ein von der Grundlinie extrem sicher spielender und in der Defensive mit einer Glanzleistung aufwartender Matthias Wolf zog indes auf 5:2 davon, ehe Schager den ersten Satz mit einem zweiten Break zum 4:5 nochmals spannend machte. Beim Versuch zum 5:5 auszugleichen, patzte der 22jährige allerdings zwei Mal entscheidend an der Grundlinie, und so holte Matthias Wolf nach exakt 45 Minuten mit 6:4 die 1:0 Satzführung im Endspiel des 26. Oktober-HTT-500-Turniers.

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Wende zugunsten Schagers im vierten Game des zweiten Satz

Wie schon im ersten Satz startete Schager furios und mit einem frühen Break, und wieder kassierte der fehlerhaft schlagende Obersteirer postwendend das Re-Break zum 1:1. Die Wende in diesem Jubiläumsfinale des 400. Hallenturniers der HTT-Geschichte, lieferte womöglich das vierte Game des zweiten Satzes, als Wolf bei einer 6:4, 2:1 Führung drei Break-Chancen bei 0:40 vorfand, und keine einzige davon nützen konnte. Gegen einen famos servierenden Schager war in dieser heiklen Phase kein Kraut gewachsen, auch nicht bei Breakball Nummer 4, den der Mann aus der Steiermark mit einem Vorhand-Winner egalisierte. Danach kippte zunächst einmal der zweite Satz, in dem Wolf bei eigenem Aufschlag noch einen Spielball zum 3:2 mit einem Doppelfehler auslässt, ehe sich sein Gegner mit vier weiteren in Serie gewonnenen Games und dem Satzausgleich nach weiteren 40 Minuten in Stellung Richtung Premieren-Titel bringt.

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Schager als der offensivere Spieler letztlich verdienter Oktober-HTT-500-Sieger

Im alles entscheidenden dritten Heat kann Wolf zunächst noch ein früh kassiertes Break zum 0:1 mit dem Re-Break zum 2:2 kompensieren, in der Folge mehrten sich aber die unerzwungenen Fehler beim Juli-HTT-500-Champion vom Flötzersteig, und damit auch die Chancen Schagers auf seinen ersten HTT-Karriere-Titel. Denn der 22jährige legte im Folge-Game als Rückschläger nach, holte sich das zweite Break zum 3:2, und transportierte dieses bis an das nahende Satzende. Dort bei 5:3 hielt Wolf dem Druck gegen den Matchverlust zu servieren nicht mehr stand, und nach 2:02 Stunden Spielzeit und einer im Netz versenkten Rückhand, stand der erste HTT-Titelgewinn von Alexander Schager fest. 99:84 Punkte standen am Ende zugunsten des Siegers in der Match-Statistik eines lange Zeit auf Augenhöhe ablaufenden finalen Showdowns beim Oktober-HTT-500-Turnier 2017. Auch wenn Schager nur 8 seiner insgesamt 25 Break-Chancen nützte, nur 7 seiner 20 Netzangriffe erfolgreich abschließen konnte, und insgesamt 60 unforced errors produzierte, so war er am Ende mit 44 zu 23 Winnern als der aggressivere und offensivere Spieler der verdiente Champion und Nachfolger des 3fachen Oktober-HTT-500-Siegers Philipp Schneider.

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“Ich hoffe, dass mir mit diesem Turniersieg der Knopf aufgegangen ist”

“Wolf hat im ersten Satz sehr gut gespielt, während ich ganz viele Chancen liegen gelassen habe. Im zweiten Satz hatte ich dann in der ein oder anderen Situation ein bißchen mehr Glück, und daraufhin ist mein Gegner ein wenig weggebrochen, sodass ich ins Match finden konnte. Es war allgemein ein sehr enges Finale, in dem letztlich ein, zwei Punkte den Unterschied ausgemacht haben”, bilanzierte der Sieger. “Ich bin irgendwie total erleichtert, nachdem es ja 29 Mal davor nicht mit einem Turniersieg auf der HTT klappen wollte. Ich hoffe, dass mir mit diesem Turniersieg jetzt der Knopf aufgegangen ist”, strahlte Schager. Und auch der unterlegene Matthias Wolf zeigte sich bei der Siegerehrung den Umständen entsprechend zufrieden. “Wir haben ein gutes Match abgeliefert”, so der 29jährige, der bei seinem 15. Saisonturnierstart sein drittes Finale 2017 erreichte und nur knapp Saisonturniersieg Nummer 2 verfehlte. Die Fahrkarte zur erstmaligen Teilnahme an den HTT-Tour-Finals im UTC La Ville hält der neue Ranglisten-Fünfte schon in Händen, und alleine mit der gestern Abend gezeigten Leistung wäre Wolf ein würdiger Kandidat für einen der begehrten Startplätze beim großen HTT-Saisonfinale der Top 8 im UTC La Ville.

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