Matchball vergeben! Oliver Marach verpasst historischen Doppeltriumph

Der Routinier wird fürs Erste ganz knapp nicht der erste Österreicher, der zum zweiten Mal in der Wiener Stadthalle gewinnt.

von Manuel Wachta
zuletzt bearbeitet: 30.10.2016, 00:00 Uhr

Oliver Marach

Es hat nicht viel gefehlt! Oliver Marach hat bei den Erste Bank Open 500 am letzten Tag ganz hauchdünn den Erfolg im Doppelbewerb verpasst. Der 36 Jahre alte Steirer verlor am Sonntag zu Mittag mit seinem 30-jährigen, französischen Standardpartner Fabrice Martin das Endspiel beim ATP-World-Tour-500-Hartplatzturnier in der Wiener Stadthalle gegen die viertgesetzten Lukasz Kubot (Polen) und Marcelo Melo (Brasilien) nach 103-minütigem Kampf mit 6:4, 3:6, 11:13. Während sich ihre Bezwinger somit den Siegerscheck von pro Kopf 63.200 Euro sowie 500 ATP-Punkte sicherten, mussten sich Marach und Martin mit jeweils 29.860 Euro und 300 ATP-Zählern trösten. Die beiden werden sich, durch dieses nichtsdestotrotz tolle Abschneiden bei ihrem letzten gemeinsamen Saisonantritt, in der Doppel-Weltrangliste verbessern, Marach von Platz 36 auf 34, Martin von 40 auf 37. Sollten sie ihre Partnerschaft auch 2017 fortsetzen, gerieten Fixplätze bei den wichtigen ATP-Masters-1000-Veranstaltungen mehr in Reichweite, ebenso wie Setzungen bei den Grand-Slam-Turnieren.

13 von 14 Breakbällen abgewehrt, doch vergeblich

Auf dem bestens gefüllten Centre Court wussten Marach/Martin das Publikum von Anfang an hinter sich und gewannen mit diesem im Rücken stolze fünf von sechs Entscheidungspunkten. Die beiden wehrten höchst nervenstark 13 der 14 Breakgelegenheiten ihrer Kontrahenten ab - insgesamt sechs davon in ihren ersten drei Aufschlaggames. Selbst verwerteten sie schließlich bei 3:3 gleich ihre erste und einzige Chance der Partie zur Vorentscheidung im ersten Satz. Im zweiten Abschnitt machten Marach/Martin bei 0:1 und 0:40 vier Breakbälle bzw. bei 2:3 noch eine Breakmöglichkeit zunichte - bis es schließlich bei der gesamt 14., der achten des zweiten Durchgangs, einen Aufschlagverlust setzte, der in weiterer Folge das Match Tiebreak brachte. Dort wurde aus einem 3:0 mit zwei Minibreaks und einem 4:1 ein 4:7, das die zwei im letzten Moment aufholten, als Marach bei 8:9 ein spektakulärer Returnwinner gelang. Marach/Martin wehrten einen weiteren Matchball ab und vergaben bei 11:10 gar ihrerseits einen solchen, ehe Kubot/Melo ihren insgesamt fünften nützen konnten.

Marach hätte nach Alexander Antonitsch 1988, seinem eigenen Titelcoup 2009 mit Kubot und Jürgen Melzer 2014 der vierte Österreicher werden können, der in der Stadthalle triumphiert - und der erste, dem dies zwei Mal gelingt. Doch es sollte letztlich nicht sein.

von Manuel Wachta

Sonntag
30.10.2016, 00:00 Uhr