Skandal um den WTV – Strafanzeige gegen den Präsidenten

Dem Vizepräsidenten des ÖTV werden statutenwidrige Geschäftsabwicklungen und Handlungen vorgeworfen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.09.2016, 14:46 Uhr

GEPA-20101280016 - WIEN,AUSTRIA,20.OKT.12 - TENNIS - OETV Tennis Gala im Palais Ferstel. Bild zeigt Praesident Franz Sterba (WTV). Foto: GEPA pictures/ Philipp Brem

Eine „hinterhältige Rufmordkampagne“ – so bezeichnete der amtierende Präsident des Wiener Tennisverbands (WTV), Franz Sterba, die gegen ihn eingebrachte Strafanzeige, die derzeit Gegenstand von Ermittlungen ist. Vorgelegt wurde diese von fünf Obmännern der insgesamt 72 Wiener Vereine. Harald Zemen, für den WTV noch bis ins Frühjahr 2016 im Rahmen selbständiger Arbeit tätig gewesen, schloss sich der Strafanzeige als Privatbeteiligter an. Hauptsächlich enthält die Anzeige Vorwürfe bezüglich Geschäftsabläufen und Handlungen, die offenbar nicht mit den Statuten des WTV zu vereinbaren sind.

Fehlende Rechnungen und „private“ Leasinggebühren?

Zemen, von dem sich der WTV laut des ehemaligen IBM-Managers Sterba Anfang des Jahres „aufgrund fortgesetzten Fehlverhaltens“ trennen musste, äußerte sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz beim Heeres TC im 13. Wiener Gemeindebezirk zur Sachlage. „Wir hoffen auf die Mitarbeit des Vorstands“, sagte der ehemalige General Manager des WTV. Kenntnisse habe er laut eigenen Angaben seit 2014 über die Missstände, wollte die Vereine allerdings erst nach der Generalversammlung des WTV über diese informieren.

Grundlage der Anzeige sind auffällige Kassenausgänge, deren Rechnungen allerdings nicht zu existieren scheinen. Fragen werfen auch fehlende Belege bei Jahresabrechnungen von Sterba auf. Ein besonders pikanter Punkt aus der Strafanzeige, die tennisnet.com vorliegt, sind die vom WTV getragenen Leasing- bzw. Versicherungsgebühren für Autos. „Wobei diese Fahrzeuge ausschließlich von der Familie Dr. Franz Sterba (und dessen Söhne und Gattin) im privaten Bereich benutzt werden und in deren Haus geparkt sind“, wie es in der Strafanzeige heißt. Insgesamt ist die Rede von vier Autos, darunter ein Porsche 911, deren Leasing- und Versicherungskosten sich anhand der vorliegenden Dokumente auf ca. 32.000 Euro pro Jahr belaufen sollen. Für Sterba gilt die Unschuldsvermutung.

Zwei weitere WTV-Mitarbeiter angezeigt

Sterba sieht die Anzeige als eine Kampagne Zemens, gegen die er nun selbst rechtliche Schritte einleiten werde. In der Strafanzeige scheinen laut „Austria Presse Agentur – APA“ noch zwei weitere Mitarbeiter des WTV auf. Eine außerordentliche Generalversammlung steht im Raum, elf Mitgliedsvereine haben den Vorstand am vergangenen Donnerstag dazu aufgerufen.

von tennisnet.com

Dienstag
20.09.2016, 14:46 Uhr