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Grünes Licht – Oliver Marach und Alexander Peya erhalten Starterlaubnis

Die ITF hat dem Grazer eine Ausnahmegenehmigung erteilt, der Doppelauftritt mit dem Simmeringer in Brasilien steht daher.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.07.2016, 03:51 Uhr

Oliver Marach - Alexander Peya

Jetzt ist es fix: Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro werden Oliver Marach und Alexander Peya im Herren-Doppel (6. bis 14. August 2016) auf Medaillenjagd gehen. Die steirisch-wienerische Paarung darf, wie am Freitagabend bekannt wurde, aufgrund einer Ausnahmeregelung der ITF an den Start gehen, um die der ÖTV angesucht hatte. Marach, der in den vergangenen drei Jahren zwei Mal für Österreich spielte, hatte ein dritter Einsatz im Davis Cup zur automatischen Qualifikation gefehlt. Der 15-fache Turniersieger Marach, aktuell 39. im Doppelranking, war vor sechs Jahren die Nummer acht der Welt. Peya ist 22., war 2013 die Nummer drei und hat 14 Titel auf der ATP-Tour gewonnen. Das Duo ist bisher drei Mal gemeinsam im Davis Cup angetreten, zuletzt 2012 in Spanien.

Dominic Thiem , der als Nummer acht natürlich ebenfalls die Spielerlaubnis bekommen hätte, hatte bereits vor Wochen auf den Start in Rio verzichtet . Andreas Haider-Maurer , der aufgrund eines Protected Rankings spielberechtigt gewesen wäre, muss verletzungsbedingt passen . Jürgen Melzer , der 2004, 2008 und 2012 mit von der Partie gewesen war, arbeitet nach seiner Schulteroperation am erneuten Comeback . Österreichische Damen sind nicht qualifiziert.

Peyas offene Rechnung, Marachs komplettierte Sammlung

Für Peya, 35, ist es der zweite Auftritt im Zeichen der Ringe. 2012 hatte der Wiener mit Jürgen Melzer in der ersten Runde die Murray-Brüder aus Wimbledon verabschiedet, ehe Österreich in Runde zwei gegen die Spanier David Ferrer und Feliciano Lopez hauchdünn mit 3:6, 6:3, 9:11 unterlegen war. "Das war eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere", sagte Peya, "wenn du einmal im Viertelfinale bist, fehlt nicht mehr viel auf eine Medaille. Ich habe definitiv mit Olympia noch eine Rechnung offen." Für den Wiener sind die Olympischen Spiele "die größte Sportveranstaltung der Welt", besonders freut ihn, "dass der Stellenwert des Tennis dort in den vergangenen 20 Jahren laufend gestiegen ist". Mit Marach sei er "tennismäßig aufgewachsen", die beiden kennen einander folglich in- und auswendig. "Ich denke, dass wir mit einem konkurrenzfähigen Doppel für Österreich an den Start gehen werden."

Marach, ab 16. Juli 36, wird zum ersten Mal bei Olympischen Spielen aufschlagen. "Wenn Dominic nicht abgesagt hätte, wäre ich so oder so nicht dabei gewesen", sagte der Grazer. "Ich bin überglücklich, dass ich in meinem Alter diese Chance noch bekomme. Ich habe jedes Turnier der Welt gespielt, einschließlich das Masters. Olympia ist das letzte Stückerl der Highlights, das in meiner Sammlung noch fehlt." Die Chancen? "Wir kennen einander sehr gut vom Spielerischen her, sind beide routiniert, trainieren bei Turnieren oft miteinander", sagte Marach. "Es ist ein kleiner Matchvorteil, dass wir beide Doppelspezialisten sind. Mit unserer Erfahrung können wir für eine Überraschung sorgen."

Groß sieht "ganz wichtiges Zeichen" für Aufschwung

ÖTV-Präsident Robert Groß freute sich, dass Rot-weiß-rot in Rio vertreten sein wird. "Ich hatte es gehofft. Für den Aufschwung des Tennis in Österreich ist das ein ganz wichtiges Zeichen", sagt der Oberösterreicher. Gespielt wird im eigens für die Spiele erbauten Olympischen Tenniszentrum im Barra da Tijuca auf Hartplatz. Der Center Court wird 10.000 Zuschauern Platz bieten. Das olympische Turnier wird im 32er-Raster von der ersten Runde an im K.-o.-Verfahren gespielt. Die Sieger der Halbfinali kämpfen um die Goldmedaille, die Verlierer um Bronze. Die Matches werden auf zwei Gewinnsätze gespielt. Im Gegensatz zu vergangenen Olympischen Spielen werden keine Weltranglisten-Punkte vergeben.

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