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Henri Leconte – Aus dem Krankenbett zum Triumph gegen Pete Sampras

Bei einem historischen Sieg der Franzosen im Davis Cup spielte Henri Leconte eine herausragende Rolle.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.11.2015, 07:45 Uhr

Wahrscheinlich war früher nicht alles besser. Ganz sicher aber waren einige Tenniscourts um einiges schneller als heutzutage. Spieler wie Goran Ivanisevic wussten dies vor allem in Wimbledon und auf schnellen Hallenbelägen für sich zu nutzen.Pete Samprasnoch mehr, eigentlich. Tatsächlich hat der siebenfache Wimbledon-Champion neben seiner Paris-Misere allerdings einen schwarzen Fleck in seiner Tennis-Vita zu beklagen, mindestens: das Davis-Cup-Finale 1991 in Lyon gegen Frankreich, in dem „Pistol Pete“ beide Einzelspiele abgab.

Die Hausherren hatten einen Teppich ausgelegt, der in keinen Zusammenhang mit der Eigenschaft „hoher Ballaufsprung“ zu setzen war – wohl in erster Linie, umAndre Agassieinen Wettbewerbsnachteil zu verschaffen. Tatsächlich sorgte Agassi aber für den letztlich einzigen Punkt der USA, ein Viersatz-Erfolg gegenGuy Forgeteröffnete die Festlichkeiten. Es lag also an Henri Leconte, die Franzosen zurück ins Spiel zu bringen. Unter eher dubiosen Voraussetzungen, wie der mittlerweile 52-Jährige in einem Podcast des englischen „Telegraph“ zum Besten gab.

Das Vertrauen des Kapitäns

Noch im September musste Leconte nach seiner dritten Rückenoperation das Bett hüten, was Davis-Cup-KapitänYannick Noahnicht davon abhielt, den Rekonvaleszenten am Krankenbett zu besuchen und ihm in wenigen Worten seine Unverzichtbarkeit zu bestätigen. „Henri, ich brauche dich“, erklärte der letzte französische Grand-Slam-Sieger (Roland Garros 1983) – Leconte antwortete der eigenen Erinnerung nach nicht minder eindeutig: „Mach’ dir keine Sorgen. Ich werde da sein.“

Und wie. Auch wenn er als Einziger im Team an einen Erfolg gegen Sampras glaubte. „Ich habe Yannick Noah gesagt, dass ich gegen Pete Sampras gewinnen würde“, sagte Leconte. „Guy Forget, mein Partner, dachte, ich wäre komplett verrückt, aber ich wusste es einfach. Ich war in der ‚Zone’.“ Drei Sätze später (6:4, 7:5, 6:4) hatte Leconte für Frankreich ausgeglichen – und der „ATP Heritage Player“ eine Niederlage zu verdauen, an der er heute noch knabbert. „Ich habe Sampras vor ein paar Wochen gesehen. Er ist immer noch zerstört.“(Text: jehu)

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