tennisnet.com Kolumne

„Roger Federer ist sehr gut darin, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun“

Roger Federers Fitnesscoach über harte Arbeit und Entspannung sowie die Tricks fürs Spiel auf Rasen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 11.07.2015, 13:00 Uhr

Das Wimbledon-Turnier 2015 ist ein weiterer Beweis dafür, wie sehr die Kombination „Roger Federer“ und „Rasen“ zusammengehört. Aber neben Talent, Ballgefühl und dem richtigen Gespür für das Spiel auf Gras steckt natürlich viel Arbeit hinter dem Erfolg – und auch das Gefühl, zum richtigen Zeitpunkt zu entspannen. Das verriet Federers Fitnesscoach Pierre Paganini schon zu Beginn des Turniers auf der offiziellen Website „wimbledon.com“.

Mischung aus Arbeit und Entspannung entscheidend

„Dass Roger so viele Grand-Slam-Turniere gespielt hat, liege an einer Kombination von vielen Dingen“, erklärte Paganini. „Das Wichtigste ist, dass Roger sehr fokussiert sein kann, wenn es wichtig ist, fokussiert zu sein. Und er kann sehr entspannt sein, wenn es wichtig ist, entspannt zu sein.“ Federers richtige Einteilung der Kräfte, sagt Paganini, sei entscheidend: „Er ist sehr gut darin, die richtige Menge an körperlicher und mentaler Energie zu nutzen. Für jeden Spieler ist es das Wichtigste, die richtigen Dinge in den richtigen Momenten zu tun, und darin ist Roger sehr gut. Hart zu arbeiten, ist eine Sache. Die andere Sache ist es, zu entscheiden, wann man hart arbeiten und wann ausruhen sollte – und für wie lange.“

Auf Roger Federers Körper gehört

Auch auf die Stärkung der Schwächen des „Maestros“ habe man viel Wert gelegt. „Jeder hat Schwachpunkte im Körper, das ist normal. Roger hat mehr als 1200 Matches gespielt, da sind natürlich manche Stellen etwas schwächer, und wir arbeiten sehr sorgfältig daran“, verriet Paganini und erklärte, hierbei sehr von Federers Fähigkeit zu profitieren, auf seinen Körper zu hören und diese Infos teilen zu können.

Spezielle Übungen beim Wechsel auf Rasen

Eine große Rolle spielt Federers Fitnesscoach auch, wenn es von einem Belag auf den anderen geht. „Der Wechsel zwischen Sand und Rasen ist womöglich der größte, den man in einer Saison haben kann. Die Bewegung auf Rasen ist anders als auf anderen Belägen“, so Paganini. „Auf Rasen machst du mehr kleine Schritte als du auf Sand- oder Hartplätzen machen würdest. Natürlich ist die Bewegung auf jedem Belag anders, aber auf Rasen eben noch viel spezieller.“ Wie man sich darauf vorbereitet? „Mit Kraftübungen und Übungen zur Koordination. Man kann auch an Schnelligkeit und anderen Aspekten arbeiten. Man muss an die Muskeln denken, die auf Rasen mehr arbeiten müssen, oder anders. Im Sport muss man – wie im gesamten Leben – auf die Details achten. Und wenn man alle Aspekte zusammenfügt, macht sich das bezahlt.“

Es scheint ganz so, als ob Roger Federer und sein Fitnesstrainer in diesem Jahr einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet haben. Ob sich diese auchim Finaleauszahlt? Am Sonntag ab 15:00 Uhr MESZ werden wir es erfahren.(Text: fg)

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