Jubel nach Silber im Teambewerb: "Medaille hat sehr großen Stellenwert"

Von APA
Österreichs Alpin-Team holte Silber
© GEPA

Nach Doppel-Olympiasieger Marcel Hirscher werden von seinen Alpinkollegen auch Michael Matt und Katharina Gallhuber die Winterspiele in Südkorea mit zwei Medaillen verlassen. Für das Klingeln um den Hals sorgen jeweils Bronze vom Spezialslalom und Silber vom Teambewerb. Bei der jungen österreichischen Mannschaft war die Freude über die gemeinsame Medaille riesig.

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"Auf jeden Fall ist das schön, wenn es klingelt. Innerhalb von zwei Tagen zwei Medaillen, das ist schon eine coole Sache", sagte der 24-jährige Flirscher Matt. "Nervös war ich nicht. Ich wusste, wir müssen gegen die Schweden Vollgas geben, das ist mir sehr gut gelungen, das war auch Laufbestzeit des Tages. Wir haben einen guten Job gemacht, das war ein cooler Event." Bereits im Viertelfinale wartete der Angstgegner, nach dem klaren 4:0 ging es rasant bis in den Gold-Fight.

Trotz der Finalniederlage gegen die Schweiz waren sich die ÖOC-Athleten einig: "Das ist eine gewonnene Silbermedaille. Wir waren nicht die Favoriten, von dem her ist es ein sehr guter Tag", sagte Matt, der sich auf weitere auch Einzel-Parallel-Rennen freut. Für die Zukunft wird die Vergabe einer eigenen Kristallkugel im Weltcup überlegt. "Wenn du um die Kugel mitfahren willst, musst du die spezielle Technik beherrschen, es ist ein ganz anderer Bewegungsablauf."

Junge Läuferinnen bewiesen Nervenstärke

"Eine Medaille war das ganz große Ziel, die Favoriten waren wir nicht. Dass wir die Schweden ausschalten, war richtig cool. Sie waren der Topfavorit", wusste auch der Kombi-Vierte Marco Schwarz, der auch die Leistungen seiner Kolleginnen besonders lobte. Gegen die Schweiz hätte er beim Stand von 1:2 eine Fabelzeit fahren müssen, wenn man das Ruder noch hätte herumreißen wollen. "Das ist nicht ganz aufgegangen, aber ich freue mich trotzdem."

Die jeweils 20-jährigen Gallhuber und Liensberger bewiesen starke Nerven und gewannen bis zum Finale all ihre Läufe, Liensberger hielt sich auch dort schadlos. "Ich wollte meine Leistung konstant ins Ziel bringen, das ist mir definitiv gelungen. Ich hatte eine Riesenfreude, das eröffnen zu dürfen, und habe mit einer Anspannung im Ziel mit den anderen mitgefiebert. Ich freue mich riesig, dass es ein Happy End gegeben hat", meinte die Vorarlbergerin Liensberger.

Souverän bog sie ihre Läufe runter, die Nervösität war aber da. "Klar, man kämpft ja für das ganze Team. Und die Anspannung war bei jedem spürbar. Dass ich jeden Lauf gewinnen konnte, freut mich natürlich persönlich." Im Viertelfinale gab sie mit der Schwedin Frida Hansdotter der Olympiasiegerin das Nachsehen.

"Das ganze Team hat starke Leistungen gezeigt. Da ist uns das Motto 'Einer für alle, alle für einen" gut aufgegangen. Es ist etwas Besonderes, man ist ja sonst immer Einzelsportler und Einzelkämpfer. Es ist umso schöner, sich mal mit anderen mitzufreuen und mit dem ganzen Team die Silbermedaille zu feiern", sagte Gallhuber, die sich dafür bedankte, dass man sogar eine Startrampe im Training zur Verfügung gehabt hatte.

"Richtig cool, dass wir unseren Angstgegner Schweden besiegt haben. Für mich waren es mit der Bronzemedaille im Slalom schon Wahnsinns-Spiele. Das ist ein brutal schöner Abschluss, dass ich jetzt mit zwei Medaillen heimfliege, ist für mich echt verrückt. Ich glaube, daheim ist die Hölle los", fügte die Niederösterreicherin an.

Feller und der Myhrer-Psychotrick

Wenn man sich gemeinsam freuen könne, sei es gleich doppel schön, erklärte auch Manuel Feller. Somit endeten auch für ihn die Winterspiele versöhnlich. "Auf jeden Fall. Man ist das ganze Jahr mit den Teamkollegen unterwegs, wenn man dann gemeinsam so ein Ziel erreicht, ist das ganz was Besonderes. Das erlebt man nicht jeden Tag, diese Medaille hat einen hohen Stellenwert für mich. Auch wenn ich nicht ausschlaggebend heute war. Aber wir sind gemeinsam an den Start gegangen und verlassen gemeinsam den Zielraum und feiern auch gemeinsam."

Er war nur im Viertelfinale gegen Slalom-Olympiasieger Andre Myhrer im Einsatz, der nicht das Ziel sah. "Am Anfang hieß es, ich bin Ersatz. Ich habe dann zu Andi gesagt, wenn du mich einmal fahren lässt, dann lass mich gegen Andre fahren, weil gegen den will eh keiner fahren", erzählte der Tiroler von seinem Gespräch mit Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Ich habe mich durchgekämpft und ihn vielleicht noch ein bissl nervös gemacht und somit meinem Lauf gewonnen." Danach habe er versucht, seinen Teamkolleginnen und Teamkollegen viel positive Energie mitzugeben.

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