Ski-WM - Otmar Striedinger im Abfahrts-Team: "Meine Ziele waren andere"

Von APA
Otmar Striedinger geht in der WM-Abfahrt an den Start.
© getty

Dass Otmar Striedinger am Donnerstag für seine Appartementkollegen die Frühstückseier gekocht hatte, hing nicht mit dem zugesprochenen letzten Abfahrtsticket bei der WM zusammen. Aber freilich erledigte sich der Job in der WM mit Super-G-Silbermedaillengewinner Vincent Kriechmayr und Co. dank froher Botschaft umso leichter. Sein Saisonziel hat der Kärntner mit dem Aare-Antreten übertroffen.

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Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Max Franz wurden in Österreichs Herren-Speed-Teams Plätze frei, jenen im Super-G hatte Daniel Danklmaier bekommen, jenen in der Abfahrt auch dank des dritten Ranges in Kitzbühel Striedinger. "Bei der Sitzung gestern Abend haben wie vier erfahren, dass wir am Start sind. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert", erzählte Striedinger von der Nominierung durch Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. Als 14. war Striedinger drittbester Österreicher im ersten Abfahrtstraining.

Erstmals in seiner Karriere fuhr Striedinger die Abfahrt in Aare herunter, beschrieb sie als ab dem Super-G-Start sehr technisch. "Da muss man schon exakt skifahren, darf nicht viel herumschwingen, da sollte schon jeder Schwung sitzen. Ich glaube, dass man den Ski schon auslassen, aber doch von der Linie her exakt fahren muss. Einfach nicht viel Weg verschenken. Wer viel herumfährt, gewinnt hier herunter nichts."

Otmar Striedinger: Aus ÖSV-Kader geflogen - Podest in Kitzbühel

Zwischen dem ersten (Zweiter Super-G Beaver Creek Dezember 2013) und bisher zweiten Podestplatz im Weltcup zuletzt in Kitzbühel von Striedinger lagen mehr als fünf Jahre. Ein Materialwechsel hatte ihn völlig aus den Tritt gebracht, er rutschte in den ÖSV-Kadern nach unten. Er wechselte zu Salomon und langsam ging es wieder bergauf. Auch zur Freude von ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher, der nach der Streif-Abfahrt gemeint hatte: "Wir haben nie an seinem Potenzial gezweifelt."

Die Lockerheit, sagte Striedinger, sei schon von Beginn der Saison an wieder da gewesen. Er habe bei den ersten Trainings gesehen, dass er mit den Burschen mithalten könne. "Dann ist auch der Spaß am Skifahren wieder zurückgekommen. Man hat es in den Trainings schon gesehen und teilweise auch in den Rennen. Und mit Kitzbühel war es für mich so, wie es früher war", meinte der 27-Jährige, der 2014 bei Olympia Super-G-Fünfter wurde. "Ich freue mich, dass ich hier bin und mitfahren darf."

Er habe zu Beginn der Saison generell nicht an eine WM gedacht. "Für mich war das Ziel, dass ich in beiden Disziplinen wieder in die Weltspitze zurückkomme. In einer Disziplin habe ich es nun geschafft. Die WM war nie eine Zielsetzung, dass ich gesagt habe, ich muss unbedingt dabei sein. Meine Ziele waren andere." Umso schöner, dass nun das eine das andere ergeben hat.

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