Marcel Hirscher: "Jeder hat Defizite, ich genauso"

Von SPOX Österreich
Marcel Hirscher
© Technogym

Ski-Dominator Marcel Hirscher gilt gemeinhin als quasi fehlerlos. Der Salzburger selbst sieht das nicht ganz so und hat im körperlichen Bereich noch Luft nach oben ausgemacht.

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"Jeder Mensch hat Defizite, ich genauso", sagt Hirscher in einer Aussendung von Technogym, für das er als Markenbotschafter fungiert. "Im Skifahren hat man eine einseitige Belastung, die Beine werden stark beansprucht. Rücken und Oberkörper werden oft vernachlässigt, sind aber für den Gesamtzustand des Körpers sehr wichtig. Da könnte ich sicher auch noch besser werden", so der 29-Jährige.

Mit Veränderungen beim Material wandeln sich aber auch die Beanspruchungen des Körpers, weiß Hirscher: "Man versucht sich schon den Gegebenheiten anzupassen. Du willst selbst nicht verletzt sein und spürst, wo es gefährlich werden kann. Beim neuen Riesentorlauf-Ski sind es wieder die Knie, in den Jahren zuvor war es der Rücken. Wenn man sich am Limit bewegt, wie es wir Profisportler tun, wird es früher oder später Punkte geben, wo die Belastung auf den Körper hoch wird. Das lässt sich kaum vermeiden."

"Jeden Tag Kaiserschmarr'n ist auch fad"

Den Einstig in die neue Saison hat Hirscher wieder einmal glänzend geschafft, auch, weil er nicht nur bei Skiern, Schuhen und Co. ständig tüftelt, sondern auch beim täglichen Training in der Kraftkammer.

"Neue Reize sind nötig, um mit der Konkurrenz mithalten zu können - denn die arbeiten hart, um mich zu schlagen. Jeder versucht alles, um schnellstmöglich besser zu werden. Die Challenge ist es, neue Reize zu finden. Jeden Tag Kaiserschmarr'n ist auch fad", sagt Hirscher über sein täglich Brot und verrät, dass er eigentlich am liebsten trainiert, was er gut kann. "Wo du Defizite hast, trainierst du nicht so gerne, weil es dir schwerer fällt. Aber genau das macht dich stärker", weiß Hirscher, warum er sich quält.

Hirscher: "Zu früh für große Schlüsse"

Einen Sieg und einen zweiten Platz gab es für das ÖSV-Aushängeschild zu Saisonstart, was die öffentlichen Erwartungen einmal mehr in die Höhe trieb. Es sei zweifellos gut losgegangen, meint Hirscher, der sich aber nicht in Sicherheit wiegen lässt. "In Levi war es sehr knapp und ich war am Limit. Die Konkurrenz hat über den Sommer nicht geschlafen, das merkt man schon. Henrik Kristoffersen oder Stefan Luitz fahren schnelle Schwünge, im Slalom darf man auch meine Teamkollegen wie Michael Matt, Manuel Feller oder Marco Schwarz nicht vergessen."

Welche Eindrücke er von den ersten beiden Rennen für die Saison mitnehmen konnte? "Es wäre noch zu früh, großartige Schlüsse zu ziehen", stellt Hirscher klar. "Mir war wichtig zu wissen, dass ich dabei bin. Das wusste ich in Levi nach dem ersten Durchgang. Ob ich dann gewinne oder Zweiter werde, spielt gar nicht so eine große Rolle. Die Gewissheit 'Hey, ich kann da nach wie vor mitfahren' ist einfach gut - weil es doch eine Saisonvorbereitung unter speziellen Umständen war", so der Neo-Familienvater.

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