Ski Alpin: Hirscher will Slalom-Weltcup in Madonna endlich wieder einmal gewinnen

Von APA
Marcel Hirscher jubelt schon wieder
© GEPA

Die Damen sind mit dem Parallelslalom in Courchevel in die Weihnachtspause gerutscht, die Herren bestreiten zwei Tage vor dem Fest noch den Slalom-Nachtklassiker in Madonna di Campiglio. Marcel Hirscher peilt dabei am 22. Dezember seinen 22. Slalom-Sieg sowie die Weltcup-Gesamtführung an. Henrik Kristofferson war in Madonna freilich zuletzt zwei Mal unschlagbar.

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Sowohl 2015 als auch 2016 gewann der Norweger jeweils vor Hirscher, der wiederum 2012 beim großen Madonna-Comeback erfolgreich gewesen war. Seine drei Stockerlplätze dort - 2015 trotz gemeingefährlichem "Drohnen-Angriff" - vor allem aber sein jüngster Slalom-Sieg in Val d'Isere machen den Österreicher eigentlich zum Favoriten.

Das Duell Hirscher gegen Kristoffersen ist in Madonna jedenfalls das große Thema neben dem 30. Jubiläum von Alberto Tombas erstem Sieg auf der "Canalone Miramonti" 1987. Kristoffersen liegt nach schon fünf zweiten Plätzen in der Weltcup-Gesamtwertung elf Punkte vor Hirscher in Front und ist brennheiß auf den ersten Saisonsieg, der ihm vor voraussichtlich zumindest 15.000 Zuschauern als erstem Läufer auch den Madonna-Hattrick sichern würde.

"Freue mich auf Madonna"

"Ich freue mich wirklich auf Madonna", machte Kristoffersen vor dem letzten Slalom des Jahres 2017 auf Zuversicht. Ihm sei aber bewusst, dass er unter Umständen einen übermächtigen Gegner vorfinde, schränkte der 23-Jährige ein. "Wenn Marcel so fährt wie in Alta Badia, ist er der Favorit. Sein Skifahren im Moment ist unglaublich", streute Kristoffersen dem Salzburger Rosen.

Hirscher hat seinen Knöchelbruch vom August vollends überwunden und reiste am Donnerstag nach zwei Tagen Training auf der Reiteralm voll motiviert an. "Einmal noch Vollgas", lautet sein Motto. "Hier ist es für mich schon oft gut gelaufen, aber auch schon in die Hose gegangen", warnte er freilich und erinnerte an Platz 7 im Jahr 2014.

Hirscher rief deshalb seinerseits den zweifachen Madonna-Sieger Kristoffersen zum Topfavoriten aus und irgendwie steht das dortige Slalom-Duell am Ende des ersten Saisondrittels auch stellvertretend für den Kampf im Gesamt-Weltcup. "Wer den will, muss Henrik schlagen. Der Weg führt nur über ihn", ist der sechsfache Gesamtsieger aus Österreich überzeugt. Gelingt Hirscher Freitagabend sein 49. Weltcupsieg, liegt er nur noch einen Sieg hinter Tomba (50).

Drohnen-Affäre überschattete Podestplatz

2015 überschattete die Drohnen-Affäre etwas Platz drei von Marco Schwarz, der damals erstmals mitten in die Weltspitze gerast war. Daran erinnert sich der Kärntner immer noch gerne. "In Madonna habe ich mein erstes Podest gehabt. Darum fahre ich da sehr gerne immer her", sagte Schwarz. "Die Strecke kommt mir entgegen, die Übergänge fahre ich eigentlich gut", hofft der Atomic-Pilot, dass ihn die spektakuläre Stimmung zum ersten Saison-Podestplatz treibt. "Kurz vor Weihnachten noch einmal so ein großes Event zu haben, das ist schon cool."

Im Gegensatz zu Schwarz hat Michael Matt mit Platz vier in Val d'Isere schon ein wichtiges Top-Ergebnis in der Tasche. "Körperlich passt es, die Form auch", vermeldete der Arlberger. "In Val d'Isere war der vierte Platz schon gut. Ich habe zwei, drei Fehler gehabt und war trotzdem noch so dabei. Das heißt, auch der Speed passt richtig."

Matt ist Madonna-Fan

Auch Matt ist aber noch auf den ersten Podestplatz des Olympiawinters aus. "Das ergibt sich von selbst, wenn du zweimal gut fährst." Der Tiroler ist ebenfalls Fan das Madonna-Spektakels. "Das Rennen ist sehr lässig. Am Start hörst du die Zuschauer im Ziel. Es ist schon ähnlich wie Schladming", beschrieb Matt die Stimmung. Auch der Hang taugt ihm. "Flach, steil, Übergänge, alles drin. Es ist sehr abwechslungsreich."

Ob Manuel Feller um seinen ersten Weltcup-Podestplatz überhaupt kämpfen kann, entscheidet sich wegen der vergangenen Sonntag in Alta Badia erlittenen Kapselzerrung im linken Knie erst relativ kurzfristig. Der 25-jährige Tiroler reiste nach Madonna an, wird aber über einen Start erst kurz vor dem Rennen entscheiden.

Wegen Fellers (zu) später Absage für den PGS in Alta Badia hatte es Kritik gegeben, weil dadurch ein Nachrücken eines anderen Fahrers nicht mehr möglich gewesen war. Feller reagierte darauf mit einem Facebook-Video aus der Serie "Felli speaks his mind" und forderte dabei die Kritiker auf, keine Lügen oder Gerüchte zu verbreiten. Der Tiroler hatte einen Weltcup-Punkt gemacht, obwohl er am Montagabend gar nicht mitgefahren war.

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