Marcel Hirscher schiebt Doppelschichten: "Ich muss Zeit aufholen"

Von APA
Kann er oder kann er nicht in Levi starten?
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Erst gegen 17.00 Uhr sind Beaver-Creek-Sieger Marcel Hirscher und Teamkollege Manuel Feller als ÖSV-Nachhut am Freitag im Weltcup-Ort Val d'Isere angekommen. Österreichs "Sportler des Jahres" hatte wegen eines verlorenen Rückreisetages aus den USA noch bis zum letzten Moment auf der Reiteralm trainiert, um nach seiner Knöchelverletzung weiter an Boden gutzumachen.

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Da kam es dem sechsfachen Weltcup-Gesamtsieger gar nicht so ungelegen, dass die Startnummernauslosung am Abend wegen starken Windes aus Sicherheitsgründen abgesagt wurde. "Das ist mir nicht unangenehm. Ich brauche eh ein bisserl Zeit. Im Moment mache ich jeden Tag zwei Einheiten. Einmal Riesentorlauf, einmal Slalom, das ist zwar nicht sehr sinnvoll, aber ich muss Zeit aufholen", erklärte Hirscher.

Sein Teamkollege Feller meinte, dass dies wohl gar nicht so nötig wäre. "Der hat in den letzten Jahren so viel mehr als wir trainiert, dass ihm das gar nicht auffällt, dass er jetzt ein bisserl weniger trainiert hat", vermutete Feller.

Beaver Creek "nur Momentaufnahme"

Ob Hirscher nach dem Riesentorlauf-Sieg in den USA gleich so weitermachen kann? "Das war nur eine Momentaufnahme. Es kann schon sein, dass es weitergeht, aber es kann auch sein, dass ich irgendwann die Rechnung präsentiert bekomme für die fehlenden Trainings-Kilometer. Ob und wann das kommt, weiß ich nicht, aber irgendwann muss sich das auswirken", glaubt der 28-jährige Salzburger.

Die Rückkehr nach Val d'Isere könnte aber neue Energien freischaufeln. "Es ist immer eine Freude daherzukommen, weil das ist mein erfolgreichster Berg", erklärt Hirscher. "Da habe ich am meisten gewonnen, da habe ich meine größten und meine ersten Erfolge gefeiert. Das ist für mich wie ein Hausberg und der ist richtig maßgeschneidert." Die Unbekannten sind für ihn freilich auch die Bedingungen. Der Hang ist schwierig und steil und unter dem Neuschnee ist es eisig. "Ich weiß nicht, ob ich dafür auch schon das richtige Set-up habe."

Große Fragezeichen hinter Slalomform

Hinter seiner Slalomform stehe ohnehin ein "großes Fragezeichen", meinte Hirscher. Wegen der Umstellung auf die neuen Riesentorlauf-Ski habe er den Torlauf vor Beaver Creek sehr vernachlässigt. Darum hat er sich nach seiner Rückkehr nur am Mittwoch einen Ruhetag wegen dem Jetlag gegönnt, am Donnerstag und Freitag aber je zwei Slalom- und Riesentorlaufeinheiten heruntergespult.

Man darf gespannt sein, wie Hirscher das alles wegsteckt. "Es wird kein Honigschlecken da runter", weiß er. Zumal auch mit den Schuhen eine Herausforderung wartet, weil es sehr kalt wird. Tageshöchsttemperaturen von minus 10 Grad Celsius sind angesagt.

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