Kult-Skifahrer Miller tritt zurück

Von APA
Bode Miller nimmt wohl endgültig Abschied vom Alpinen Ski-Weltcup
© GEPA

Die alpine Ski-Karriere von Bode Miller ist zu Ende. Der 40-jährige US-Amerikaner sagte in einem auf den sozialen Netzwerken verbreiteten Interview bei "In Depth with Graham Bensinger", dass er nie wieder professionell fahren werde.

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"Null, da ist keine Chance. Ich werde nie mehr im Weltcup fahren. Ich bin fertig. Ich bin lange gefahren und habe kein Verlangen mehr danach."

Es wäre keine gute Idee, es nochmals zu versuchen, in seinem Alter und mit all den Dingen, er würde die Form nicht mehr erreichen. Er habe seine Karriere nicht schon früher beendet, weil er nach dem Erreichen seiner Erfolge den Sport selbst weiterbringen, Veränderungen im System und Verband erreichen wollte. Es sei ihm nicht nur darum gegangen, selbst Rennen zu gewinnen.

Miller gibt Fehler zu

In einer Selbstreflektion gab er auch zu, viele Fehler gemacht zu haben. "Was ich gesagt habe, was ich getan habe, wie ich mich benommen habe." Aber auch wenn er Probleme verursacht habe, so sei er damals immer davon ausgegangen, dass es richtig sei. "Es ist also hart, das Fehler zu nennen."

Miller erzählte auch, dass er sich mental oft selbst im Wege gestanden sei. Jetzt sei er mental stärker und bei entsprechender Vorbereitung sehe er sich noch in der Lage, in Riesentorlauf, Abfahrt und Super-G mitzufahren. Anders sei es da im Slalom, weil dort die Spritzigkeit eine größere Rolle spielen würde.

Letztes Mal 2014 in den Punkterängen

In den vergangenen zwei Saisonen hatte Miller auch deshalb auf den Rennpisten gefehlt, weil er sich nach der Heim-WM 2015 in Beaver Creek von seiner Skifirma Head getrennt hatte. Und zwar unter der Bedingung, dass er bis inklusive 2017 auf keinen anderen Skiern als Head im Weltcup antreten wird. Miller hatte sich aber bei Bomber engagiert. Seine Klagen gegen Head blieben erfolglos.

Das letzte Mal punktete Miller im Weltcup am 15. März 2014 beim Finale in Lenzerheide als Riesentorlauf-15. Das letzte Rennen war der WM-Super-G am 5. Februar 2015 in Beaver Creek, als er sich bei einem Sturz Schnittwunden zuzog.

Da er für den gerade angelaufenen Weltcupwinter nicht mehr im Alpinkader des US-Skiverbandes aufschien, schien die Zeit des endgültigen Abschieds gekommen. Der Kombi-Olympiasieger von 2010, vierfache Weltmeister, Gesamtweltcupsieger von 2005 und 2008 sowie Gewinner von 33 Weltcuprennen ist mittlerweile vierfacher Vater und Besitzer von Rennpferden. In den vergangenen Jahren versuchte er sich bei Skirennen auch als TV-Co-Kommentator.

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