"Hatte Angst, dass jemand stirbt"

Von SPOX Österreich
Hannes Trinkl
© GEPA

FIS-Speed-Direktor Hannes Trinkl schwante vor der WM-Abfahrt in St. Moritz Übles. Der 49-Jährige befürchtete gar Tote.

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FIS-Speed-Direktor Hannes Trinkl schwante vor der WM-Abfahrt Übles. Trinkl, 2001 selbst Abfahrts-Weltmeister, fürchtete um das Wohl der Ski-Exoten und ging sogar von Toten aus. Im Interview mit den OÖN sagte er auf die Frage, ob froh drüber sei, dass die WM für ihn vorbei ist: "Und wie. Ich war noch nie so froh, als ich die Ortstafel im Rückspiegel gesehen habe. Ich hatte vom ersten Tag an eine Riesenangst, dass jemand stirbt. Da haben viele Exoten mit ihrem Leben gespielt. Die können schon Ski fahren, aber sie haben keine Abfahrts-Erfahrung."

Trinkl weiter: "Ich kann nicht auf einer Welle einen Riesentorlaufschwung machen, das geht nicht. Irgendwann habe ich sie dann beim Startrichter zusammengetrommelt und ihnen glasklar gesagt: Wenn von denen noch einer etwas riskiert, dann brechen wir ab. Aus, Schluss." Laut Trinkl müsste es künftig ein noch intensiveres Auswahlverfahren geben: "Man müsste das noch stärker über die Leistung regeln."

Künftig Vorausscheidungen für WM-Abfahrten?

Rückendeckung bekommt er mit dieser Forderung auch von FIS-Präsident Gian Franco Kasper, der sich eine Vorausscheidung für WM-Abfahrten vorstellen kann: "Man kann sich überlegen, ob man eine Qualifikation für die Abfahrt macht. Nicht unbedingt auf der WM-Strecke, sondern vorher", sagte der Schweizer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

In St. Moritz stürzten in den schnellen Disziplinen einige Athleten aus Ländern ohne Ski-Tradition und verletzten sich zum Teil schwer. "Ich glaube, dass sich viele Fahrer aus diesen Nationen überschätzen. Die haben eine WM im Kopf, riskieren alles, und die Konsequenz sind schwere Stürze."

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