Poker - ein Spiel im Wandel

Von SPOX Österreich
Poker erfreut sich immer größerer Beliebtheit
© pixabay.com

Online-Spiele sind ein sich immer weiter ausbreitendes Phänomen. Ein Spiel sticht aus der Menge jedoch besonders hervor: Poker.

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Den Ursprung des Kartenspiels findet man je nach Quelle zwar in Frankreich oder Deutschland, aber dennoch hat Poker den Ruf ein amerikanisches Spiel zu sein. Das liegt vor allem daran, dass das Spiel oftmals mit der Romantik des Wilden Westens assoziiert wird.

Poker ist aber auch in der echten, modernen Welt auf dem Erfolgskurs. Weltweit stieg die Zahl der Menschen, die mindestens einmal im Monat Poker spielen, von 39,6 Millionen im Herbst 2006 auf 44,5 Millionen im Frühling 2010. Anstatt in verrauchten Saloons wird heutzutage aber meist im Internet oder in prunkvollen Unterhaltungstempeln gespielt. Wurden im Spiel anfangs noch Centbeträge gesetzt, werden heutzutage regelmäßig Turniere mit Preisgeldern in Millionenhöhe veranstaltet. Wir bieten Ihnen einen Überblick über den imposanten Wandel, den Poker im Laufe der Jahre durchlaufen hat.

Vom einfachen Spiel zur weltweiten Industrie

Die Amerikaner spielen schon lange Poker. Das Image vom Cowboy im Wilden Westen, der sein Geld beim Pokern verzockt, kommt immerhin nicht von ungefähr. Den großen Durchbruch schaffte das Spiel jedoch 2003, als ein bis dahin unbekannter Mann aus Tennessee, dessen Name sehr passenderweise Chris Moneymaker war, die Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas gewann. Moneymaker gelang es, mit einem Einsatz von 40 Dollar, die 2,5 Millionen Dollar Siegerprämie zu gewinnen. Das passt natürlich hervorragend zum Traum der Amerikaner: vom Tellerwäscher zum Millionär. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und aus dem Kartenspiel wurde innerhalb von kürzester Zeit ein ernst zu nehmender Wirtschaftszweig.

Poker boomt nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt, unter anderem in Indien dank Pokerspielern wie Vivek Rajkumar. Selbst internationale Größen wie Barack Obama sind bekannt dafür, gerne einmal eine Runde Poker zu spielen, sodass das Spiel den Sprung vom dunklen Hinterzimmer in die Öffentlichkeit geschafft hat. Seine Beliebtheit lässt sich dadurch erklären, dass die Grundlagen des Spiels sehr leicht zu erlernen sind. Doch richtig gut pokern kann nur, wer das Gefühl und die Erfahrung hat - und gerade das macht den Reiz aus. Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen mittlerweile in Pokerspieler investieren und den Markt somit weiter antreiben.

Für den braven deutschen Skatspieler war Poker jedoch lange Zeit ein Spiel, das eher von zwielichtigen Gestalten gespielt wurde. Doch wie die meisten amerikanischen Trends, konnte auch das Pokerspiel in Deutschland Fuß fassen. In den USA machen Unternehmen mittlerweile mehr Geld mit Pokerrunden als mit Kinofilmen, und selbst im vorsichtigen Deutschland werden heutzutage Pokerturniere auf Sportsendern wie DSF und Eurosport im Fernsehen übertragen. Experten gehen davon aus, dass mittlerweile ca. 3 Millionen Menschen in Deutschland online, mit Freunden oder im Casino Poker spielen - Tendenz steigend.

Poker - Geschicklichkeitssport oder Glücksspiel?

Doch warum wird Poker auf Sportsendern übertragen? Ist es ein Glücksspiel oder handelt es sich doch um eine Sportart wie zum Beispiel Dart oder Schach? An dieser Frage scheiden sich die Geister. In Deutschland gilt das Kartenspiel noch als Glücksspiel. Zwar sollte das Glückselement nicht unterschätzt werden, doch setzt sich ein Anfänger mit einem Profispieler an einen Tisch, dann wird schnell deutlich, dass Glück allein nicht ausreicht, um ein Turnier zu gewinnen. Gleiches gilt auch bei Sportarten wie Fußball - natürlich kann eine Mannschaft immer einmal Glück haben, aber letztendlich führt die Mannschaft mit den besseren Fähigkeiten die Tabelle an.

Könnte Poker also irgendwann zu einer Olympischen Disziplin werden? Dazu müsste Poker zuerst vom International Olympic Committee (IOC) als Sportart anerkannt werden, wie es beim Schach bereits der Fall ist. Schach könnte daher eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen beantragen. Poker erfüllt eine ganze Reihe der Bedingungen, die seinen Status als Sport untermauern könnten: Es ist sehr weit verbreitet und Turniere werden von einer Nicht-Regierungs-Organisation geleitet. Die International Poker Federation (IFP) setzt sich unter anderem dafür ein, Poker als Denksport anzuerkennen. Dennoch wäre es für Poker noch ein weiter Weg bis zu den Olympischen Spielen, da Glück immer ein wesentliches Element in dem Spiel bleibt.

Kein anderes Kartenspiel kann auf eine so rasante Entwicklung zurückblicken wie Poker. Von winzigen Einsätzen in verrauchten Hinterzimmern bis hin zu Millionengewinnen auf einer internationalen Bühne - Poker ist der Inbegriff des "American Dreams".