"Es ist mein Traum, für Österreich zu spielen"

Von Andreas Födinger
Phillipp Mwene
© getty

Die öffentliche Meinung der acht Millionen Teamchefs des österreichischen Nationalteams besagt aktuell vor allem eines: das ÖFB-Team gleicht spielerisch einem Chaos-Haufen, Experimente liefen falsch, die Außenposition der Defensivreihe wäre falsch besetzt. Sorgen braucht man sich jedoch um potenzielle Nachkommen nicht machen. Denn der vielversprechende Nachwuchs scharrt mit den Hufen. Einer von ihnen: Phillipp Mwene. SPOX Österreich hat mit ihm gesprochen.

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Phillipp Mwene hat aktuell praktisch keinen Grund sich zu beklagen. Der 23-jährige Wiener kickt in der zweiten deutschen Bundesliga, ist seit dem Sommer beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. Und fühlt sich pudelwohl. 22 Saisonspiele, Stammplatz als Rechtsverteidiger, jede Woche vor mindestens 20.000 Leuten. Das Leben meint es gut mit dem Ex-Veilchen, der seine fußballerische Ausbildung in der formidablen Schmiede des VfB Stuttgart genoss und im Gespräch mit SPOX verrät, wo er sich am meisten verbessert hat und wie wichtig ihm die österreichische Nationalmannschaft ist.

Es sah nicht immer so rosig aus. Mwene kickte letztes Jahr in der zweiten Mannschaft der Schwaben, wollte unbedingt den Schritt zu den Profis schaffen. Der VfB hingegen stieg ab und ließ Mwene ziehen, ohne ihm einen Einsatz in der Kampfmannschaft ermöglich zu haben. Was sich Mwene so sehnlichst wünschte, klappte auf einmal unverhofft jetzt in Kaiserslautern. Und das ist definitiv besser als in der zweiten Mannschaft der Stuttgarter herumzudümpeln, oder? "Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe." Denn zunächst war die Umstellung von dritte auf zweite Liga durchaus herausfordernd: "Fehler werden schneller bestraft, das Tempo ist viel höher. Ich habe am Anfang drei, vier Spiele gebraucht, bevor ich Selbstvertrauen entwickelt habe."

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Der Wunsch nach Harmonie

Stichwort Selbstvertrauen. Der Punkt, in dem Mwene im letzten Jahr einen Quantensprung gemacht hat: "Ich bin, seit ich in Kaiserslautern bin, auf jeden Fall selbstbewusster geworden. Wenn man die Gewissheit hat, dass man in der zweiten Liga mitspielen und mithalten kann, spielt man einfach viel befreiter auf." Mwene braucht die Harmonie, ist keiner, der durch den berühmten "Tritt in den Hintern" stärker wird. Ein weiterer Vorteil des 1. FCK? "Ja, total. Ich fand es sehr einfach, von der Mannschaft aufgenommen zu werden. Wir haben viele erfahrene Spieler - Daniel Halfar, Marcel Gaus. Die sind immer da, man kann ihnen viele Fragen stellen - zum Beispiel, wie man eine Situation besser lösen hätte können - da helfen sie wirklich viel."

Hilfe könnte der FCK in dieser Saison durchaus benötigen. Zwar verloren die roten Teufel seit mittlerweile drei Spielen nicht mehr, doch aktuell rangiert man nach einem katastrophalen Saisonstart auf Rang 11 der zweiten Liga. Zu wenig für die Ansprüche eines deutsches Meisters, meint auch Mwene: "Hier in der Umgebung ist der FCK das Größte, was es gibt. Wenn wir gute Leistungen zeigen, ist die gesamte Stadt hinter uns. Unser Problem ist momentan noch die Offensive. Wenn wir uns da verbessern, wird's bald besser aussehen." Das Ziel? "Am Ende soll ein einstelliger Tabellenplatz herausschauen. Und das können wir auch schaffen."

Wie sieht's mit der Nationalmannschaft aus?

Mwene selbst verfolgt ambitionierte Pläne. Der Rechtsverteidiger darf sich durchaus Hoffnungen machen, in Zukunft für die Nationalmannschaft zumindest in Betracht gezogen zu werden. Denn diese Position ist durchaus vakant, György Garics hat keinen Verein und Florian Klein schafft es in Stuttgart nicht an Kevin Großkreutz vorbeizukommen. Der 16-fache U21-Nationalteamspieler Mwene ist sich dessen bewusst: "Es ist nicht so, dass ich mir jeden Tag Gedanken über das Nationalteam mache. Aber klar ist das ein riesengroßer Traum von mir. Wir werden sehen, wo der Weg hingeht."

Der 1. FC Kaiserslautern im Vereinsprofil

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