St. Pölten-Trainer Alexander Schmidt: "Sturm Graz hat Schwächen und die wollen wir ausnutzen"

Von SPOX Österreich
Alexander Schmidt im Training bei St. Pölten
© GEPA

Am heutigen Sonntag (17:00 Uhr) startet St. Pölten in die neue Tipico Bundesliga-Saison gegen Sturm Graz. Mit dem Kurier hat Neo-Coach Alexander Schmidt über diese erste Hürde, seine Erfahrungen im Jugend-Bereich und über die fehlende Basis vieler Trainer gesprochen.

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Der Deutsche Alexander Schmidt war bei St. Pölten bereits im Winter im Gespräch, als der damalige Trainer Dietmar Kühbauer von Rapid Wien weggelotst wurde. Schlussendlich kam es aber zu keinem Engagement, weil Schmidt sich "innerhalb von zwei, drei Tagen hätte entscheiden müssen."

"Das war mir zu kurzfristig, ich wollte den Verein in Ruhe anschauen", so der 50-Jährige. Doch "jetzt passt es, trotz Transfersperre", wie er gegenüber dem Kurier betonte. Auf jene Sperre hatte sich der Neo-Coach aber bereits eingestellt und geht davon aus mit "den Spielern bis zur Nummer 13, 14 den Gegnern aber Paroli bieten zu können".

Dies soll in einem 4-4-2 mit Raute gelingen, ähnlich dem System von Austria-Trainer Christian Ilzer. Alexander Schmidt ist bereits davon überzeugt, dass die Mannschaft sein System versteht und die "Spieler können, was ich will und auch voll hinter der Idee stehen."

Alexander Schmidt: "Da würden manche Bundesliga-Trainer schön schauen"

Es sei ihm nämlich wichtig, seine Philosophie einer Mannschaft nicht aufzudrängen, sondern das System auf deren Stärken und Schwächen anzupassen. Dies hat er in zahlreichen Jugend-Stationen gelernt, wie bei 1860 München, dem VfB Stuttgart und zuletzt der U16 sowie U18 von Red Bull Salzburg: "Bei Red Bull bist du von 08:00 bis 20:00 Uhr im Büro mit Arbeit eingedeckt. Da wird im Nachwuchs alles dokumentiert, es ist viel organisatorisch zu erledigen. Dazu Videoanalysen. Da würden sich manche Bundesliga-Trainer schön anschauen."

Alexander Schmidt im Training bei St. Pölten
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Alexander Schmidt im Training bei St. Pölten

Dank all dieser Arbeit konnte er sich eine Basis erarbeiten, an der es laut dem Augsburger zahlreichen Trainern heutzutage fehlt: "Ich finde, man sollte als Trainer alles gesehen haben. Im Nachwuchs wird oft mehr verlangt als im Profibereich, wo du als Trainer viele Zuarbeiter hast. Es wird tatsächlich im Nachwuchs oft akribischer gearbeitet."

Alexander Schmidt: "Gegner sollen laufen und kämpfen müssen"

Diese akribische Arbeit brachte ihm 2012 den Chefposten bei 1860 München. Trotz ansprechendem Erfolg und dem nur knapp verpassten Aufstieg in die Bundesliga, war er den Job bald los - heute kämpft sich 1860 durch die 3. Liga. Nun, sieben Jahre später versucht der Deutsche beim SKN St. Pölten sein Glück.

Sein Ziel ist es eine Mannschaft zu stellen, die "unangenehm ist, sodass die Gegner viel laufen und kämpfen müssen, weil der SKN mit hoher Intensität spielt und dabei auch zweikampfstark ist". Auftakt für dieses Projekt ist das erste Saison-Spiel gegen Sturm Graz, weshalb man den kommenden Gegner genauestens beobachtet hat: "Wir haben viele Spiele von Sturm analysiert. Es gehört zum Job, einen Gegner und seinen neuen Trainer (Nestor El Maestro, Anm.) lesen zu können. Sturm ist eine gute Mannschaft, aber sie haben auch Schwächen. Und die wollen wir ausnutzen."

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