Austria-Trainer Robert Ibertsberger: "Die Aktie Ibertsberger ist wieder mehr im Rennen"

Von APA
Robert Ibertsberger hat wieder mehr zu lachen.
© GEPA

Historisches vollbracht, aber dennoch verärgert. Die Gemütslage in den Reihen des WAC war am Sonntagabend nicht die beste. Zwar fixierten die Wolfsberger trotz eines 0:2 bei der Austria als erster Kärntner Verein eine Top-Vier-Platzierung in der Bundesliga, Ziel Nummer 1 wurde aber vorerst verpasst. Die Austria indes kann den internationalen Startplatz nun aus eigener Kraft schaffen.

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"Das interessiert mich jetzt Null Komma Null", sagte Michael Liendl auf die erfolgreiche Teilnahme an der Europa League angesprochen. Zumindest einen Platz in der Qualifikation hat der WAC nun sicher. Es ist die zweite Europacup-Teilnahme nach jener 2015. Die finanziell wie sportlich höchst attraktive Teilnahme an der Gruppenphase wurde von den drittplatzierten Lavanttalern jedoch noch nicht fixiert. Dazu hätte ein Unentschieden gereicht. So sitzt die Austria dem WAC nun bei einem Zähler Rückstand im Nacken.

"Im Moment überwiegt der Ärger über die Niederlage", sagte deshalb auch Trainer Christian Ilzer. Der angeblich von der Austria umworbene Steirer übte Kritik an seiner Elf. Man habe "doch einiges vermissen lassen", betonte Ilzer. "Ich habe schon zu Beginn gespürt, dass wir nicht so aktiv sind, wie wir das gewohnt sind von uns." Liendl analysierte die Gegentreffer von Bright Edomwonyi (55.) und Alexandar Borkovic (67.) nach defensiven Fehlern knallhart: "Zwei solche Tore in einem Finalspiel sind extrem dumm." Noch ist freilich nichts verloren. Ilzer wie auch Mittelfeldmann Mario Leitgeb betonten auch eines: "Wir haben die erste Chance vergeben, aber wir haben immer noch eine zweite." Gegen Sturm Graz soll nun im letzten Saison-Heimauftritt am Sonntag die Krönung erfolgen.

Ihre Chancen genutzt hat vorerst die Austria. Schon vor dem Spiel bei Sturm (3:1) standen die Violetten gehörig unter Druck. Gegen den WAC erkämpften sich die nach einer Stunde und Gelb-Rot für James Jeggo dezimierten Wiener ihr nächstes Finale am Sonntag gegen den LASK. Den Fans gefiel es, der Betreuerstab und die Spieler schworen sich unmittelbar nach Schlusspfiff auf die Aufgabe ein. "Das gibt extrem Selbstvertrauen, wenn man die Spiele so gewinnt", sagte Torschütze Borkovic. Kapitän Alexander Grünwald wusste: "Wir haben noch die Chance auf Platz drei. Das hätten wir vor ein paar Wochen noch nicht gedacht."

Ibertsberger: "Die Mannschaft brennt, es zu finalisieren"

Robert Ibertsberger sah vor der Reise nach Linz eine herausfordernde, aber machbare Aufgabe. Der Austria-Coach erinnerte an das 2:2 in Wien, wo seine Mannschaft auch gewinnen hätte können. "Wir haben es uns selbst erarbeitet, die Mannschaft brennt, es zu finalisieren", erklärte Ibertsberger mit Blick auf das Ziel Europacup-Teilnahme. Platz vier ist abgesichert, sofern Sturm in Wolfsberg nicht gewinnt. Holen die Grazer beim WAC alle drei Zähler, reicht der Austria wiederum ein Remis beim LASK für den Sprung auf den dritten Rang.

Gelänge dies, sieht sich auch Ibertsberger im Rennen um den Cheftrainerposten bei der Austria gestärkt. Er gehe schon davon aus, dass "die Aktie Ibertsberger wieder mehr im Rennen ist", sagte der Salzburger am Sonntag. In seiner Bilanz nach zehn Spielen stehen drei Siege bei drei Unentschieden und vier Niederlagen. Der Trend geht nach oben, in den vergangenen sieben Spielen (3-3-1) zeigte sich die Austria resultatsmäßig verbessert. "Lob an Robert, er hat uns mit seiner Arbeit Sicherheit gegeben", hielt Florian Klein fest. Durch die Spannung bis zuletzt ist auch gegeben, dass die Entscheidung in der Trainersuche erst nach Saisonende fallen wird.

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