SK-Sturm-Graz-Trainer Roman Mählich: "Viele verschließen die Augen vor der Realität"

Von APA
Roman Mählich
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Sturm-Trainer Roman Mählich hat die seiner Meinung nach überzogene Erwartungshaltung an sein Team angeprangert. "Viele verschließen die Augen vor der Realität. Diese Mannschaft, die wir haben, wird immer wieder mit der Mannschaft von vor einem Jahr verglichen. Aber die gibt es nicht mehr", sagte Mählich am Freitag vor dem Gastspiel des Fußball-Bundesligisten bei Austria Wien am Sonntag.

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Mählich machte eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit aus. "Wenn es optimal rennt, dann haben wir die Möglichkeiten um internationale Startplätze mitzuspielen. Aber wir haben nicht die Mannschaft, die jeden Gegner in Grund und Boden spielen wird", sagte Mählich.

Roman Mählich schraubt Erwartungen runter

Die frühere Erfolgself um Peter Zulj, Deni Alar, Thorsten Röcher, Bright Edomwonyi und James Jeggo, die mittlerweile alle nicht mehr den Sturmdress tragen, sei eine "außergewöhnlich gute" gewesen, so Mählich. "Der Aderlass war aber nicht zu kompensieren. Ein Fehler war, dass man das schlecht transportiert hat. Oder dass man am Anfang wirklich geglaubt hat, dass man alle 1:1 ersetzen kann."

Für die derzeitige Mannschaft seien andere Maßstäbe anzulegen. "Wenn wir am Anschlag sind, können wir Salzburg ärgern und auch die Austria. Aber wenn wir keinen guten Tag haben, wenn auch ich keinen guten Tag erwische, können wir auch gegen St. Pölten verlieren."

Er verwies auf Unerfahrenheit im Kader. Neben "drei, vier routinierteren Spielern" arbeitet er demnach ausschließlich mit jungen Spielern, "Versprechungen für die Zukunft", wie es Mählich nannte. "Es gibt auch in der Kabine keinen Gratzei und keinen Schulz mehr", erklärte der ehemalige ORF-Analytiker in Bezug auf zwei im Sommer in Fußballpension gegangene Akteure.

Sturms Mählich: "Hänge das Problem nicht an den Stürmern auf"

Nach einem Kaderumbruch hatten beim Vizemeister und Cupsieger der abgelaufenen Saison heuer von Beginn weg die Ergebnisse nicht gestimmt. Mählich hatte den geschassten Heiko Vogel im November beerbt und aus schwieriger Position gerade noch die Teilnahme an der Meistergruppe der besten sechs Teams geschafft.

In den fünf Partien des Frühjahrs erzielte Sturm jedoch nur magere zwei Tore. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen St. Pölten wurden erneut Stimmen ob der vor allem offensiv uninspirierten Vorstellung laut. "Es ist Fakt, dass Lukas Grozurek mit fünf Toren unser torgefährlichster Spieler ist. Der zweitbeste mit drei heißt Peter Zulj", sagte Mählich, betonte aber: "Ich hänge das Problem nicht an den Stürmern auf."

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