"Gut, dass der Spuk bald vorbei ist"

Von APA/SPOX Österreich
Günter Kreissl
© GEPA

Im Fußball-Bundesliga-Spiel am Sonntag zwischen dem WAC und Sturm Graz steht ein an der Seitenlinie postierter Mann im Mittelpunkt. "Blackys"-Trainer Franco Foda gilt als heißer Anwärter auf den Job als ÖFB-Teamchef. Ein Abgang des Deutschen vom Spitzenreiter würde Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl in die Bredouille bringen, käme ihm doch der Erfolgscoach der vergangenen Monate abhanden.

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Für den Fall eines Foda-Abschieds hat der 43-Jährige allerdings vorgesorgt, wie er im Gespräch mit der APA betonte. "Es gibt einen Plan B, den muss es auch ständig geben. Eine Person in meiner Position muss sich immer mit einem 'Was wäre wenn'-Szenario befassen", erklärte Kreissl. Der Manager ergänzte aber auch, er habe noch mit keinem anderen Trainer Gespräche geführt.

Trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen wäre es Kreissl lieber, dass Foda nicht zum Teamchef gekürt wird. "Ich würde mich freuen, wenn er bei Sturm bleibt. Ich habe kein Interesse daran, einen erfolgreichen Trainer zu verlieren."

Kreissl dementiert Präsidiumssitzung

Wie sehr die Grazer ein möglicher Abgang des Mainzers treffen würde, wollte Kreissl nicht prophezeien. "Schmerzen würde es dann, wenn wir danach nicht mehr erfolgreich sein sollten, aber das kann man davor nicht wissen."

Die Chancen Fodas auf den Teamchef-Posten wagte Kreissl ebenfalls nicht zu bewerten. "Mir ist nicht bekannt, dass er aus dem Kandidatenkreis ausgeschieden wäre. Damit kann ich auch nicht ausschließen, dass die Wahl auf ihn fällt. Ob er in der Favoritenrolle ist, weiß ich nicht."

Fix ist laut Kreissl nur, dass es im Gegensatz zu diversen Medienberichten am Mittwoch keine kurzfristig anberaumte Sturm-Präsidiumssitzung wegen möglicher Ablöseforderungen für Foda gab. "Die kann es gar nicht gegeben haben, weil der Präsident nicht dabei war."

Alte Bekannte als mögliche Nachfolger?

Laut Kleine Zeitung gingen aber bereits vorige Woche etliche Anfragen bei Sturm ein, vorrangig werden zwei alte Bekannte für eine etwaige Foda-Nachfolge lanciert: Roman Mählich und Zoran Barisic. Während der langjährige Sturm-Spieler Mählich aktuell als TV-Analytiker und Trainer von Kreissls Ex-Klub Wr. Neustadt engagiert ist, wäre der ehemalige Rapid-Coach Barisic nach seinem Aus beim türkischen Erstligisten Karabükspor im Sommer vereinslos.

Kurioserweise könnte bei einer Verpflichtung Mählichs mit Ivica Vastic ein weiterer Ex-Sturm-Spieler dessen Position in Wr. Neustadt übernehmen. Mit Mischa Petrovic, bereits von 2003 bis 2006 Trainer der Grazer, kursiert eine weitere schwarz-weiße Legende als möglicher Foda-Nachfolger. Der 60-Jährige trainierte zuletzt elf Jahre lang in Japan Sanfrecce Hiroschima und die Urawa Red Diamonds.

Sturm sehnt Klarheit herbei

Bis zu einer Entscheidung des ÖFB wird man diese Namen von Seiten Sturms aber wohl nicht kommentieren. Nach den turbulenten vergangenen Tagen sehnt Kreissl bereits den kommenden Montag herbei - an diesem Tag soll der neue Teamchef bekanntgegeben werden. "Der vom ÖFB festgelegte enge Zeithorizont hatte stresshafte Auswirkungen auf betroffene Vereine wie Sturm Graz. Auf der anderen Seite ist es gut, weil dadurch der Spuk bald vorbei ist", erklärte der Sport-Geschäftsführer der Steirer.

Der momentane Fahrplan des ÖFB sieht vor, dass der neue Nationaltrainer von Verbands-Präsident Leo Windtner am Montagabend bekanntgegeben und Dienstagmittag im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wird. Wieder zwei Tage später soll im Rahmen der Kadernominierung für das Testspiel am 14. November im Wiener Happel-Stadion gegen Uruguay der nächste öffentliche Auftritt des Nachfolgers von Marcel Koller folgen. Mit den ÖFB-Internationalen absolviert der Neo-Teamchef dann ab 6. November in Marbella ein knapp einwöchiges Trainingslager.

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