Kellner half bei Bauers ÖFB-Karriere

Von SPOX Österreich
Moritz Bauer ist erstmals beim ÖFB-Team mit dabei
© GEPA

Mit Maximilian Wöber und Moritz Bauer nominierte ÖFB-Teamchef Marcel Koller zwei Neulinge für die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Wales und Georgien. Während Rapid-Verteidiger Wöber den meisten Fußball-Fans ein Begriff sein dürfte, hat dem in der Schweiz geborenen Bauer wohl noch kaum jemand auf die Beine geschaut.

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Schließlich verdient der 25-jährige Rechtsverteidiger sein Geld in der hierzulande eher weniger bekannten russischen Liga bei Rubin Kasan. Vier Millionen Euro bezahlte der zweifache Meister für den österreichischen Neo-Nationalspieler. Davor spielte Bauer bis zum letzten Jahr beim Grasshoppers Club Zürich - dem Stammverein von Teamchef Koller.

"Er ist defensiv diszipliniert, taktisch gut ausgebildet und hat auch Zug nach vorne", lobt der Schweizer seinen neuen Schützling. Schon seit längerer Zeit findet sich Bauer auf Kollers Abruflisten wieder, nun hat er es erstmals in den Kader geschafft.

Ein Kellner gab den Hinweis

Seit Anfang des Jahres besitzt Bauer, dessen Vater aus Österreich kommt, den rot-weiß-roten Pass. "Mein Großvater hat früher immer gemeint, ich muss für Österreich spielen. Im Vorjahr hat ein Kellner im Trainingslager hier gemeint, dass sie mich gut brauchen könnten. Daraufhin hat es super Gespräche mit ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner gegeben", erzählte Bauer in der Kleinen Zeitung.

Beim letzten Länderspiel-Termin zu Beginn der Saisonpause im Juni organisierte er seinen Urlaub extra so, um im Fall der Fälle bereit zu sein. "Deshalb bin ich nicht weiter als nach Sardinien in den Urlaub gereist", sagte Bauer der Aargauer Zeitung.

Für die Schweiz spielte Bauer nur in diversen Nachwuchsauswahlen, im A-Team hatte er keine Chance auf eine Nominierung. Auch deswegen vollzog er den Verbandswechsel zu Österreich. "Um ehrlich zu sein, meine Chancen hier zu spielen und vielleicht einmal an eine WM oder EM zu reisen, sind größer, als beim Schweizer Team. Denn dieses hat auf meiner Position mit Lichtsteiner, Lang, Widmer und Hadergjonaj einige herausragende Spieler."

Gute Leistungen in dieser Saison

Nun bekommt der ehemalige GC-Profi endlich beim ÖFB-Team die Chance, sich zu beweisen. Grund dafür sind neben dem Ausfall von Valentino Lazaro auch Bauers gute Leistungen bei Rubin Kasan. Nach einer schwierigen ersten Saison gehört der Außenverteidiger mittlerweile zum Stammpersonal. Die letzten vier Spiele bestritt er über die vollen 90 Minuten. Momentan kommt er in einem defensiven 3-4-3-System als rechter Mittelfeldspieler zum Einsatz.

An die russische Kultur hat er sich nach einem Jahr in Kasan mittlerweile gewöhnt. Nur eine Tradition ist ihm noch immer fremd geblieben: "Es wird ordentlich Wodka getrunken. Dass sie ihn hier schon zum Frühstück trinken, hat sich bestätigt. Mein Ding ist das nicht."

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