Augsburg-Juwel landete dank Mail beim ÖFB

Von APA
Danso gelang mit 18 Jahren der Sprung ins Nationalteam
© GEPA

Kevin Danso hat es mit gerade einmal 18 Jahren ins österreichische Fußball-Nationalteam geschafft. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Irland erklärt der in England aufgewachsene Augsburg-Profi, wie er beim ÖFB landete.

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Kevin Danso ist eine echte Erscheinung. Die Physis des Innenverteidigers gilt als dessen ganz große Stärke. Beim FC Augsburg gelang ihm im Frühjahr der Durchbruch. "Die letzten sechs Monate ist alles sehr schnell gegangen", schilderte der Shooting-Star im ÖFB-Trainingslager in Stegersbach. "Es war eine schwierige Zeit, weil ich gleichzeitig meinen Abitur-Abschluss machen musste. Das war ein bisschen stressig."

In Voitsberg geboren, doch in England aufgewachsen

Seine Deutschkenntnisse sind gut. Dabei musste Danso die Sprache, als er 2014 in den Augsburg-Nachwuchs wechselte, fast neu lernen. Der Sohn ghanaischer Eltern ist in Voitsberg geboren. Als er sechs Jahre alt war, wanderte die Familie aus, nach Milton Keynes nördlich von London. Seine Eltern und seine beiden älteren Brüder leben immer noch dort.

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Bis zur U15 spielte Danso im Nachwuchs der MK Dons - und in der Schule auch drei Jahre Rugby. "Wie man sieht, bin ich sehr groß und stark", sagt der 1,90-Meter-Mann mit einem fast schüchternen Lächeln. Die Attribute haben ihn bis ins Nationalteam geführt. Die U21 hat der Augsburg-Legionär ausgelassen, alle anderen ÖFB-Nachwuchsauswahlen hat er durchlaufen.

Bruder schickte Mail an ÖFB

Dabei wäre der Verband beinahe gar nicht auf das Talent aufmerksam geworden. Einer seiner Brüder, die mittlerweile beide nicht mehr Fußball spielen, stellte ihn einst per E-Mail beim ÖFB vor. Theoretisch dürfte Danso auch für Ghana, das Geburtsland seiner Eltern spielen. Kontakt mit dem dortigen Verband habe es aber nie gegeben. "Zumindest weiß ich davon nichts."

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In der Steiermark lebt nur noch seine Tante. Für Österreich zu spielen, erfüllt ihn aber mit Stolz. "Am Anfang habe ich es gar nicht glauben können", sagte Danso über die Einberufung durch Teamchef Marcel Koller. Die vergangenen Monate waren aufregend. Anfang März das Debüt in der deutschen Bundesliga. Danso: "Danach konnte ich zwei Tage nicht schlafen."

Mentor Hinteregger

Im ÖFB-Teamcamp teilt er sich ein Zimmer mit Klubkollege Martin Hinteregger. Auch in Augsburg sei der Kärntner eine wichtige Ansprechperson. "Er hat mich unter die Flügel genommen. Bei allen Sachen kann ich zu ihm kommen. Es hilft sehr, ihn hier dabei zu haben." Dazu könne er sich auch spielerisch von seinem Abwehr-Nebenmann viel abschauen.

Danso selbst hat in seiner Karriere schon fast alle Positionen gespielt, sogar Stürmer. Angekommen ist er in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld. Dort kann er seine Qualitäten am besten ausspielen. "Ich fühle mich überall wohl." Auch im ÖFB-Nationalteam, das für seine Entwicklung nur förderlich sein kann.

"Ich merke jetzt schon, dass man richtig viel tun muss, um da mithalten zu können", schilderte Danso seine ersten Trainingseindrücke. "Da sind Spieler wie Julian Baumgartlinger oder David Alaba, das ist richtig hohes Niveau." Ein Level, an das er sich gewöhnen will. Dansos Vertrag in Augsburg läuft bis 2021. Das Ziel des Hünen: "Ich will richtig mal auf Topniveau spielen."

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