"Das hat meine Familie und mich verletzt"

Von SPOX Österreich
Damir Canadi gab erstmals nach seinem Rauswurf ein Interview
© GEPA

Anfang April zog Rapid die Notbremse und setzte Trainer Damir Canadi vor die Tür. Jetzt bricht der 47-Jährige sein Schweigen und äußert seine Sicht der Dinge.

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Am 9. April wurde Damir Canadi nach einer katastrophalen Bilanz (3 Siege in 17 Spielen) beim SK Rapid entlassen. Lange verzichtete er darauf, sich zur verkorksten Zeit in Hütteldorf zu äußern. Bei Sport und Talk aus dem Hangar-7 gab er schließlich sein erstes Interview. Besonders die erste Phase nach dem Rauswurf setzte dem 47-Jährigen zu: "Es war keine leichte Zeit. Wie ich medial begleitet wurde, hat weh getan. Ich brauchte eine Auszeit."

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Der Wiener weiter: "Als ich gelesen habe, dass in Altach nach meinem Wechsel nach Wien eine Kabinenparty gefeiert wurde, hat das meine Familie und mich verletzt. Ich bin Altach sehr verbunden und bin in Freundschaft gegangen. Auch Altach hat sich davon distanziert. Die ersten zehn bis vierzehn Tage waren sehr heftig für mich als Mensch."

Canadi: Kein schroffer Umgangston

Auch jene Berichte, wonach er die Mannschaft mit seiner schroffen Ansprache verschreckte, weist Canadi zurück: "Es hat niemand von mir heftige Töne gehört. Jeder weiß, dass ich sehr viel auf Kommunikation Wert lege. Ich war nie unter der Gürtellinie. Da kamen Zitate aus Quellen, die nie bestätigt wurden. Ich gehe mit meinem Team sehr respektvoll um. Das können auch die Teams bestätigen, bei denen ich vorab gearbeitet habe."

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Fehler machte Canadi trotzdem, wie er einräumt. So wäre er an "Basics" gescheitert. Etwa verabsäumte er nach seiner Bestellung ein Gespräch mit dem Spielerrat - weil zahlreiche Führungsspieler verletzt fehlten. Schließlich kam nie Vertrauen auf. "Ich habe schnell gemerkt, dass der Erfolgshunger nicht so wirklich da war. Jeder hat sich bei vielleicht 90 Prozent bewegt ", so Canadi.

"Ich konnte auch nie das Vertrauen der Mannschaft erwerben. Eine Mannschaft muss an den Trainer glauben und auch umgekehrt. Gleich im ersten Spiel gegen Salzburg waren wir chancenlos. Und dann siehst du, dass die Qualität nicht so hoch ist, wie du vielleicht dachtest", erinnert sich Canadi zurück. Insgesamt sei er aber glücklich, dass sein ehemaliger Co-Trainer Goran Djuricin die Mannschaft von Abstiegssorgen befreite. Und er selbst? "Ich bin bereit für neue Aufgaben, ich habe Rapid abgehakt. Ein Verein hat sich relativ schnell gemeldet, aber ich war noch nicht bereit."

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