Sturm Graz: Erneut zu wenig

Von APA
Auch Sascha Horvath blieb gegen seinen Ex-Klub blass
© GEPA

Im Kampf um ein Europacupticket ist die Wiener Austria als klarer Gewinner der 31. Runde der Fußball-Bundesliga nun in der Pole-Position. Mit dem 4:1-Heimsieg über Sturm ließ der Tabellenzweite die Grazer um fünf Punkte hinter sich, auch der Vorsprung auf Altach wuchs auf vier Zähler an. "Je weiter wir auf der Zielgerade sind, desto besser kommen wir in Fahrt", freute sich Trainer Thorsten Fink.

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Bei Sturm herrschte nach der zweiten Niederlage en suite hingegen leichte Ratlosigkeit. Nach gutem Beginn ging man regelrecht unter, lediglich Baris Atiks Tor beim Stand von 0:4 sorgte dafür, dass sich das Torverhältnis nicht noch ungünstiger gestaltete. Während die Austria nun bei +15 Toren hält, sind es bei Sturm nur noch +14. Das könnte im Finish noch von Bedeutung sein.

"Wir haben Sturms Fehler eiskalt ausgenützt, da sind wir derzeit stark. Wenn wir einmal führen, ist es schwer gegen uns", meinte Fink, dessen Truppe den dritten Sieg in Folge (Torverhältnis 9:1) feierte und damit eine eindrucksvolle Antwort auf die Minikrise Ende März, Anfang April und damals vier Pflichtspielniederlagen en suite gab. "Das ist eine gute Eigenschaft, dass man im richtigen Moment den Turnaround schafft", stellte Fink höchst zufrieden fest. "Wir hatten ein Tief, das ist nicht einfach, aber wir haben immer an uns geglaubt. Die Qualität kann ja nicht auf einmal weg sein", betonte Innenverteidiger Petar Filipovic.

Die Austria effizient, Sturm nicht

Wie schon bei den jüngsten Auftritten erwies sich die veränderte taktische Ausrichtung hin zum schnellen Umschaltspiel als erfolgreich. Auch wenn das Duell im Happel-Stadion durchaus eine andere Richtung hätte nehmen können. Denn schon nach 53 Sekunden tauchte Deni Alar allein vor Austria-Goalie Osman Hadzikic auf, vergab aber stümperhaft. Auch danach machen die Blackys bis zum 1:0 durch den herrlichen Weitschuss von Ismael Tajouri (25.), der den langzeitverletzten Lucas Venuto bestens vertrat, ein solides Spiel.

"Sturm war immer wieder gefährlich. Aber man hat gesehen, dass wir viel Selbstvertrauen und Effizienz haben", merkte Austria-Schaltzentrale Raphael Holzhauser an. Fink hob eine Woche nach dem Derbysieg die taktische Flexibilität seiner Truppe hervor: "Wir können auch Ballbesitzfußball spielen und sind auch im Konter sehr gefährlich", erklärte er. Makellos sei seine Truppe freilich nicht gewesen: "Wir haben heute schon ein paar Fehler gemacht, aber der Gegner hat sie nicht so ausgenutzt."

Sturm in der Jahrestabelle nur 7.

Beim einstigen Tabellenführer Sturm suchte man nach der siebenten Niederlage im elften Frühjahrsspiel nach Antworten. "Man sieht ja, dass wir eigentlich vieles richtig machen", sagte Hoffenheim-Leihgabe Atik. Sein Resümee: "Heute waren wir selbst schuld. Da haben wir uns Eigentore geschossen." Ähnlich sah es sein Trainer Franco Foda: "In solchen Spielen entscheiden Kleinigkeiten und Details. Mit solchen Fehlern kann man nicht gewinnen." In der Jahrestabelle 2017 liegt Sturm gar nur auf Platz sieben, sollte Rapid am Sonntag gegen die Admira gewinnen, hätten die Wiener nur zwei Punkte weniger als die Grazer geholt.

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Foda beklagte angesichts der vergebenen Chancen nicht zuletzt die mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor. "Im Herbst haben wir solche Situationen eiskalt ausgenutzt, waren effizient, haben fast jede Torchance verwertet. Das ist im Moment der Unterschied zum Herbst." Abzulesen ist das auch an den Daten von Alar. Im Herbst noch 13-facher Torschütze, netzte er im Frühjahr nur noch zweimal ein. Austria-Stürmer Larry Kayode (13 Saisontreffer) hingegen ist nach seinem Doppelpack vom Samstag drauf und dran, Alar (15) die Führung in der Torschützenliste in letzter Sekunde zu entreißen.

Am kommenden Samstag empfängt Sturm Abstiegskandidat St. Pölten, die Austria gastiert in Altach und damit bei einem weiteren direkten Konkurrenten. "Wir haben einen super Teamgeist, die Mannschaft funktioniert", meinte Holzhauser. "Wir fahren jetzt mit breiter Brust nach Altach."

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