Die pikanten Details seines ORF-Vertrags

SID
Peter Hackmair arbeitete als Fußball-Experte für den ORF
© GEPA

Was darf ein ORF-Experte auf der Brust tragen und was nicht? Welchen Aufdruck untersagte der Sender seinem Experten? Peter Hackmair klärt über Details seines ORF-Deals auf.

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Seit vergangenen Sommer werkt Ex-Profi Peter Hackmair als Experte für den ORF. "Ich bin so, wie ich bin. Ich habe da kein großes Konzept, wie ich mich da verkaufe. Ich weiß, dass ich Ahnung vom Fußball habe und dass ich gut reden kann", so der Buchautor damals im Gespräch mit SPOX.

Seither ist ein halbes Jahr vergangen, zahlreiche Auftritte hat Hackmair schon hinter sich gebracht. Die Expertenrolle von Hackmair ist allerdings längst nicht das einzige Standbein des Oberösterreichers. Hackmair schrieb mit "Träume verändern" und zuletzt "Freigereist" bereits zwei Bücher, zudem ist er als Vortragender unterwegs und betreibt auf seiner Homepage einen Blog.

Genau in diesem Blog führte Hackmair seine Rolle beim ORF und seine Offenheit zusammen und berichtet über den Deal, den er im Sommer mit dem ORF einging.
Hackmair berichtet: "Ich unterschrieb diesen Sommer meinen Vertrag beim ORF. Er ist nicht lang. Drei Seiten oder so. Im Wesentlichen besteht er eigentlich nur aus zwei Paragraphen. Zwei Abschnitten, in denen es ums Geld geht. What else ..."

Hackmair über den ORF-Deal

Danach geht der Ex-Rieder weiter ins Detail: "Der erste Absatz ist mittel-lang. Es geht um mittel-mäßig [sic!] viel Geld. Um das Honorar, das mir der ORF bezahlt", so Hackmair und spielt somit darauf an, dass man als Experte offenbar nicht zum Großverdiener aufsteigt. Allerdings steht es den Experten frei, sich ihr Honorar mit Sponsoren aufzubessern. Auch darauf geht Hackmair ein: "Der zweite Absatz ist dann schon länger. Es geht um mehr Geld. Um das Honorar, das mir mögliche Sponsoren bezahlen (können)."

Was der ORF nicht sehen will

Dabei gibt der ORF konkret vor, was man während einer Übertragung an die Brust kleben darf und was nicht. Hackmair: "Ich darf bei meinen Analysen nämlich zwei Pickerl an meiner Hühner-Brust anbringen. Auf denen so ziemlich alles drauf sein darf. Mit wenigen Ausnahmen: Keine Werbung für die bösen, bösen Tabak- und Alkoholindustrien. So ein Logo würde schließlich jeden Zuseher sofort in die Abhängigkeit stürzen", so Hackmair mit einem sarkastischen Unterton.

"Man stelle sich vor, wir hätten noch mehr von diesen Schwerverbrechen namens Raucher. Wobei laut Vertrag Werbung für Alkohol bis 14 (!) Prozent dann doch okay wäre", schreibt Hackmair.

"Refugees Welcome" wurde verboten

Brisant wird der Blog-Eintrag beim Thema Flüchtlinge. So gibt der derzeit durch Südafrika reisende Hackmair an, dass ihm der ORF untersagte den Schriftzug "Refugees Welcome" zu tragen. "Politische Aussagen sind auch nicht erlaubt: Sogar Refugees Welcome war der Rechtsabteilug [sic!] des ORF zu politisch. Ich nahm die Refugees weg und wir einigten uns auf Welcome - eine menschliche Aussage, die aufgrund der enormen Präsenz der Flüchtlichngsthematik ohnehin (auch) politisch interpretiert wurde."

Hackmair will in seinem Blog-Eintrag vor allem auf die Frage eingehen, ob er sich mit Werbung "selbst verkauft" und ob sie "gut oder schlecht" ist. "Steht es mir zu, Geld für etwas zu nehmen, für das ich 'nichts' tue? (Ich würde ja sowieso dort stehen und meine Analyse machen.)" Hackmair legte sich darauf fest, Werbung für ausgewählte Produkte, Firmen und Projekte zu machen. "Manchmal nehme ich Geld dafür, manchmal nicht."

Was will Hackmair damit sagen?

Ehe es am Ende heißt: "Ich bin sehr zufrieden und glücklich darüber, mich FÜR (bewusste) Werbung entschieden zu haben. Ich habe damit einzigartigen Unternehmern eine Freude bereiten können. Und auch das schlechte Gewissen, für 'nichts' Geld zu nehmen, hält sich in Grenzen." Denn, so Hackmair: "Es ist - wie bei der Werbung - aber wichtig, wie (bewusst) man es einsetzt. Was in meinem Fall bedeutet, es mit denen zu teilen, die weniger Glück haben. Und in den größten Luxus zu investieren, den ich mir für mich wünschen kann: Meine Selbstständigkeit. Meine Freiheit. Meine Reisen."