Amateur-Kicker wegen Foulspiels zu Hammer-Strafe verurteilt

SID
Das Foul hat für Christoph Jedlicka härtere Folgen als nur den Platzverweis
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Eggendorf-Verteidiger Christoph Jedlicka sieht am 8. Mai 2015 für ein Foulspiel Rot. Danach wird er wegen Körperverletzung angezeigt. Das Gericht verurteilt ihn zu einer Hammer-Strafe.

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Am 8. Mai 2015 führt Traiskirchen in der 2. niederösterreichischen Landesliga gegen Titelrivale Eggendorf mit 5:0. Kurz vor dem Ende kommt Christoph Jedlicka bei einem Zweikampf gegen Traiskirchens Marvin Trost zu spät. Der Eggendorf-Verteidiger wird mit Rot vom Platz gestellt und kassiert eine Sperre über zwei Spiele.

Wenig später wird Jedlicka wegen Körperverletzung angeklagt. Sein Gegenspieler hat sich bei dem Foul die Hand gebrochen, der Fall geht vor Gericht. Dort erstellt ein ehemaliger Referee ein Gutachten. "Die Frustration sei besonders hoch gewesen, weil es um den Titel ging und ich angeblich an allen fünf Gegentoren beteiligt gewesen sein soll. Dabei bin ich bei drei davon nicht einmal im Bild zu sehen", erzählt Jedlicka der NÖN.

Strafe über 13.000 Euro

Auf Basis des Gutachtens wird Jedlicka bei dem Foul ein Vorsatz attestiert. Das Gericht verurteilt ihn zu 3.000 Euro Schmerzensgeld. Dazu kommen die Verfahrenskosten von 4.500 Euro, Spitalskosten in Höhe von 4.500 Euro und die bezahlte Diversion von 790 Euro. Insgesamt büßt der Abwehrspieler für sein Foul mit knapp 13.000 Euro Strafe.

Geld, das er eigentlich für den Hausbau zurückgelegt hatte. "Mein Garten ist eine Baustelle, die Terrasse ist nicht fertig", so Jedlicka, der unbedingt festhalten will: "Ich war mir sicher, den Ball zu bekommen. Ich bin kein unfairer Spieler."

"Braucht sich nicht als Unschuldslamm hinstellen"

Traiskirchen-Obmann Werner Trost, der Vater des gefoulten Spielers, ist komplett anderer Meinung. "Uns ist es nie um's Geld gegangen. Aber jeder, der das Foul gesehen hat, merkt, dass das Absicht war. Und wenn Herr Jedlicka dann nicht einmal die Courage hat, sich zu entschuldigen, braucht er nicht die Tatsachen verdrehen und sich als Unschuldslamm hinstellen."

Trost weiter gegenüber der NÖN: "Nach dem Spiel wartet immer eine Arbeitswoche. Wir alle müssen hackl'n gehen. So ein Foul kann den Job kosten, führt oftmals zu Einnahmeausfällen beim Verletzten. Mein Mitleid mit Herrn Jedlicka hält sich in Grenzen."

Wer sich selbst ein Bild von dem Foul machen will, kann dies hier ab Minute 3:14 tun.