Nach dem Überwintern in der Königsklasse: Wer ist Favorit auf den Champions-League-Titel?

Von SPOX Österreich
Neuer Ball für die Champions League
© getty

Die Gruppenphase der Champions League ist beendet und viele Teams sind bereits aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Das Einleiten der K.O.-Runde nach der Winterpause wird für manche Vorentscheidung sorgen, was die Favoritenrolle angeht.

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Um zu einer Einsicht hinsichtlich der Favoriten zu kommen, ist es zunächst notwendig, sich den Verlauf der Gruppenphase vor Augen zu führen, die am 6. Dezember endete. In der Gruppe A konnte Manchester United zuletzt einen sehr starken Eindruck hinterlassen, während es in Gruppe B den Teams aus Paris und München gelungen ist, ihr Ticket für das Achtelfinale zu lösen. Mit dem AS Rom und Juventus Turin finden sich zudem zwei italienische Mannschaften in der nächsten Runde wieder.

Den englischen Klubs ist es derweil gelungen, neben Manchester United noch drei weitere Vereine ins Achtelfinale zu schicken. Auch der FC Liverpool, Manchester City und dem FC Chelsea gelang dieses Vorhaben. Drei große spanische Klubs, der FC Sevilla, der FC Barcelona und Real Madrid können ebenfalls in den Kreis der großen Akteure aufgenommen werden. Donetsk, Besiktas, Porto und dem FC Basel fallen dagegen klare Außenseiterrollen zu.

Real Madrid im Fokus

Bereits die vergangenen Jahre zeigten, dass in der Champions League besondere Vorzeichen gelten. So manches Team, dem es in der Liga nicht gelungen war, eigene Akzente zu setzen, zeigte international eine große Stärke. Eine solche Einschätzung empfinden viele Experten im Falle des Titelverteidigers aus Madrid als angebracht. Das Team von Trainer Zinedine Zidane steht klar hinter den eigenen Erwartungen zurück und muss sich mit einem deutlichen Rückstand auf den Tabellenersten aus Barcelona zufriedengeben. Dennoch präsentierte sich die Mannschaft in der Gruppenphase immer wieder souverän und konnte dort mit den bekannten Tugenden überzeugen.

Auch die Buchmacher schätzen den erneuten Titelgewinn Real Madrids als sehr wahrscheinlich ein. Dies geht bereits aus den Quoten hervor, welche dafür ausgerufen wurden. Auf der Seite http://www.sportwetten.org/ ist ein Vergleich vorhanden, der den Querschnitt der Anbieter abbildet. Die niedrigen Quoten, die mit dem Titelgewinn Real Madrids in Verbindung stehen, unterstreichen die Rolle des Favoriten. Angesichts der Tatsache, dass es auch in der Gruppe H nicht möglich war, Gruppensieger zu werden, gilt das spanische Team keineswegs als unschlagbar.

Der FC Barcelona

Viele sagten dem FC Barcelona nach, der Verkauf des Superstars Neymar hätte den Kader entscheidend geschwächt. Die aktuelle sportliche Bilanz, die der Klub vorweisen kann, spricht dagegen eine ganz andere Sprache. Aus ihr geht hervor, dass es dem neuen Trainer Ernesto Valverde durchaus gelang, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Absoluter Leistungsträger in der Offensive ist der inzwischen 30-jährige Lionel Messi, von dem sich die Katalanen auch im internationalen Wettbewerb weitere Tore erhoffen.

Ebenfalls für den FC Barcelona spricht die Tatsache, dass die eigene Gruppe gewonnen werden konnte. Dies bedeutet, dass im Achtelfinale ein Gegner aus dem zweiten Lostopf wartet, in dem sich die Zweitplatzierten befinden. Einzig Real Madrid hätte hier wohl eine Chance, für ein jähes Ende der katalanischen Hoffnungen zu sorgen.

Paris Saint-Germain

Trotz der Tatsache, dass es Paris SG in den vergangenen Jahren nie gelang, zumindest ins Halbfinale der Champions League vorzudringen, zählt die Mannschaft in dieser Saison zu den Favoriten. In vielen Spielen stellte die Mannschaft bereits die Stärken ihrer neu sortierten Offensive klar unter Beweis. Die schnellen und technisch starken Spieler sind durchaus dazu in der Lage, jede Mannschaft unter Druck zu setzen. Einzig die Defensive könnte höheren Ambitionen im internationalen Wettbewerb so noch im Weg stehen. Beeindruckend wirkt zudem die Tordifferenz, mit der das Ticket für das Achtelfinale gelöst wurde. 25 Toren stehen nur 4 Gegentore gegenüber. Keiner anderen Mannschaft gelang es, so viele Treffer zu erzielen.

Der FC Bayern München

Während in der vergangenen Saison das vorzeitige Aus betrauert wurde, gelang es dem FC Bayern in den Jahren zuvor immer, zumindest bis ins Halbfinale vorzudringen. Die oft als überaltert bezeichnete Mannschaft wurde in der Sommerpause neu strukturiert und bekam unter dem neuen Trainer Jupp Heynckes frisches Leben eingehaucht. Besonders im eigenen Stadion stellten die Münchner zuletzt immer wieder ihre Stärken unter Beweis. Dies wurde auch am letzten Spieltag der Gruppenphase deutlich, als ein 3:1-Sieg gegen Paris SG gefeiert wurde. Einzig die Auswärtsspiele zeigen noch nicht die erhofft positive Bilanz, die notwendig ist, um in der Champions League Erfolge zu feiern.

Für die Rückrunde könnten zudem wichtige Spieler zur Verfügung stehen, die das Team weiter verstärken. Dazu zählt der eigentliche Kapitän Manuel Neuer, den Ersatzmann Sven Ulreich zuletzt stark vertrat. Wichtig sind noch immer die Dienste von Arjen Robben, der zuletzt auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Wann Mittelfeldstar Thiago wieder ins Training einsteigt, ist derweil ungewiss. Dennoch zählt der FC Bayern mit diesem Kader zu den klaren Favoriten auf die vorderen Plätze.

Juventus Turin

Eine eher stiller Favorit konnte mit Juventus Turin ebenfalls die Gruppenphase in der Liga überdauern. Besonders angesichts der Tatsache, dass die alte Dame schon in der vergangenen Saison das Finale erreichen konnte, zählt sie zum Kreis der Favoriten. Maßgeblich verantwortlich sind auch die weiteren Verstärkungen, welche im Sommer vorgenommen wurden. Besonders die Offensive um den jungen Superstar Paulo Dybala, die auch auf Spieler wie Douglas Costa oder Gonzalo Higuaín setzen kann, wird bei diesem Vorhaben eine wichtige Rolle spielen. Je nach dem, mit welchen Mannschaften es das Team von Trainer Massimiliano Allegri nun zu tun bekommt, ist ein weiterer Einzug ins Finale nicht ausgeschlossen.

Die englischen Klubs

Nicht zu unterschätzen sind die englischen Klubs, welche die Gruppenphase allesamt überstehen konnten. Schon dies spricht für die besondere spielerische Stärke, die sich dahinter verbirgt. Hinzu kommt der finanzielle Vorteil der englischen Premier League, der zuletzt immer wieder betont wurde. Durch die hohen Fernsehgelder haben die Klubs neue Möglichkeiten bei der Verpflichtung von Spielern, die ihnen in dieser Saison international zugute kommen könnten. Mit der Ausnahme der Spurs konnten diese Vereine alle bereits einen Titelgewinn in den letzten 14 Jahren feiern. Es wäre demnach fatal, sie gänzlich außer Acht zu lassen.

Beispielhaft belegt der FC Liverpool, was für Englands Klubs in der Champions League möglich ist. Das Team von Trainer Jürgen Klopp arbeitete sich zunächst mühsam in die Saison und erreichte die Gruppenphase nur durch die Play-Offs. Wenige Monate später steht nun sogar der Gruppensieg fest. Dies hat das Team vor allem der starken Offensive zu verdanken, die mit 23 Treffern nur hinter Paris SG zurücksteht. Man darf definitiv gespannt sein, was nach der Winterpause noch möglich ist.

Angesichts der großen Namen, die noch im Starterfeld zu finden sind, wäre das Herausstellen einzelner Größen reine Spekulation. Wieder einmal wird das Losglück am Ende einen wesentlichen Einfluss auf die Frage haben, wer im Frühjahr 2018 den Titel feiert. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass es mehr als eine Handvoll Mannschaften gibt, welche die Qualität besitzen, sich diesen großen Traum eines jeden Fußballers zu erfüllen.