Alles außer Winterschlaf

Von SPOX Österreich
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© : pixabay.com © littlepepper (CC0 Public Domain)

Viele Fans haben bereits Angst vor der Winterpause, die sie für etwa einen Monat ihres Lieblingssports beraubt. Doch für diese Angst gibt es eigentlich gar keinen Grund.

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Denn auch dann, wenn die Bundesliga pausiert, gibt es hochklassige Fußballunterhaltung in den Hallen dieses Landes. Dieser Artikel zeigt, was auf die Fußballverrückten zukommt, die keinen Monat ohne den deutschen Volkssport Nummer Eins auskommen können oder wollen. Dabei gibt es sogar Vorzüge beim Hallenfußball, mit dem die Spiele in den großen Stadien auf Kunstrasen nicht glänzen können. Welche Teams wann um was spielen und warum es sich lohnt, ihnen dabei zuzusehen, verrät dieser Artikel.

Was Hallenfußball so attraktiv macht

Da Hallenfußball nach wie vor völlig im Schatten des "großen Bruders" steht, wollen wir uns erst einmal an die Unterschiede heranwagen und schauen, was den Hallenfußball so attraktiv macht. Nun, zunächst gibt es im Hallenfußball andere Voraussetzungen. Ein großer Vorteil ist natürlich, dass man bei jeder Jahreszeit spielen kann und keinerlei Rücksicht auf das Sauwetter da draußen nehmen muss. Weiterhin werden Muskeln, Sehnen und Gelenke im Winter insbesondere dadurch geschont, dass die Kälte als einschränkender Faktor in der Halle selbstverständlich entfällt. Weiterhin ist die Spielfläche viel kleiner als bei regulären Feldern, was freilich Auswirkungen auf das Spiel hat, die wir gleich noch erläutern werden und die einen nicht geringen Anteil daran haben, dass Hallenfußball so schön anzusehen ist.

Dabei sind die Hallen natürlich unterschiedlich, aber in der Regel benötigt man ein anderes Schuhwerk, Hallenschuhe ohne Stollen eben, die daher auch keine ähnlichen Verletzungen verursachen können. Dadurch, dass die Schuhe keine Stollen haben, sind die Verletzungsrisiken auch wesentlich geringer als bei der Variante draußen. Zugleich unterscheiden sich die Regeln. Durch die kleinere Größe bedingt, treten pro Team bis zu maximal sechs Spieler (inklusive Torwart) an. Besonders bemerkenswert: In der Regel ist ein fliegender Wechsel möglich, wobei man nochmals sechs Spieler als Auswechselspieler mitführt. Just so wie das Feld sind auch die Tore kleiner - was besonderes Zielwasser erfordert.

In der Regel ist auch die Spielzeit erheblich geringer. Der DFB beispielsweise schreibt für ein Spiel zwei Hälften a 12 Minuten vor - Langeweile kann also praktisch nicht entstehen. Die entsteht schon nicht, weil üblicherweise auch kein Abseits existiert.

All diese Regeländerungen sowie die kleinere Dimension der Halle sind vor allem deshalb als positiv aufzufassen, weil sie das Spiel erheblich dynamischer machen. Denn die Geschwindigkeit erhöht sich aufgrund der geringeren Größe ganz genauso wie aufgrund der Möglichkeit, laufend Spieler zu tauschen. Oftmals glauben Menschen, dass diese Spiele nicht mehr taktisch wären - der DFB zeigt auf einer seiner Seiten aber eindrucksvoll, dass dies ganz und gar nicht den Tatsachen entspricht.

Die Saison

Seit Anfang der Zweitausender hat sich in Deutschland eine florierende Szene für den Hallenfußball entwickelt. Zwar ist es im Gegensatz zu früher relativ selten, dass Topmannschaften hier antreten, aber nach wie vor gibt es Wettbewerbe, bei denen mit Spaß an der Sache, aber auch dem notwendigen Ehrgeiz gearbeitet wird.

Zwei der beliebtesten Turniere, die es gibt, sind etwa das AOK Traditionsmasters-Turnier in Berlin und das Budenzauber-Turnier in Krefeld, das allerdings dieses Jahr pausieren wird.

Das Traditionsmaster-Turnier in Berlin geht allerdings am 06.01.2018 in die nächste Runde und hat für knappe zehn Euro ein sehr starkes Lineup voller Stars anzubieten. So werden etwa der Bundesligist Hertha BSC Berlin, der 1. FC Union Berlin, Borussia Mönchengladbach, der 1. FC Schalke 04, die Glasgow Rangers und 1860 München antreten - eine Dichte an Hochkaraätern ist also auf jeden Fall sicher!

Spannend wird auch der mittlerweile fast traditionell stattfindende Schauinsland-Reisen-Cup 2018. Auch hier haben sich mehrere Hochkaräter angekündigt. Rekordveranstalter Markus Krampe und Fußballlegende Lukas Podolski, der das Event mit promotet, sorgen dafür, dass für einen guten Zweck gekickt wird. Denn hier wird nicht nur um den Sieg gespielt, die Erlöse gehen nämlich in ihrer Gänze an Organisationen, die sich in wohltätiger Absicht um bedürftige Jugendliche und Kinder kümmern. Auch hochkarätige Teams haben sich angekündigt: So zum Beispiel der MSV Duisburg, SC Fortuna Köln, SPVG Olpe, Arminia Bielefeld und der SV Meppen. Besonderes Highlight ist wiederum das Promi-Spiel. Lukas Podolski wird hier höchstpersönlich ein Team aus Prominenten der Fußball- und Kulturbranche anführen, um gegen Lothar Matthäus und den Deutsche Fußball Legenden e.V. anzutreten. Besonders klasse dabei: Der komplette Verein besteht aus ehemaligen deutschen Nationalspielern!

Eine der weltbesten Nachwuchsveranstaltungen wird von Mercedes-Benz veranstaltet. Es handelt sich hierbei um den Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen, bei dem traditionell die größten Talente aus dem U19-Bereich gegeneinander antreten. Die Gelegenheit zur Beobachtung zahlt sich aus: Stars wie Manuel Neuer, Sami Khedira oder Mesut Özil sind hier schon angetreten. Schon seit 1991 treten die Nachwuchshoffnungen hier an, wobei sie häufig von zukünftigen Trainerstars gecoacht werden. Um nur einige Namen zu nennen: Thomas Tuchel, Tayfun Korkut, Ralf Rangnick und Carlos Dunga waren hier schon als Trainer verantwortlich. Entsprechend hochkarätig ist das Turnier und verspricht spannende Beobachtungen, was die Stars der Zukunft angeht.