Ansichtssache - Die Kolumne von Michael Gigerl: Der alternativlose Didi K.

Von Von Michael Gigerl, Kommentator & PULS 4 Chefredakteur Sport
Michael Gigerl
© PULS 4

Didi Kühbauer und Rapid, das passt einfach. Das war schon in den 90-ern so, als der Burgenländer mit den Hütteldorfern nicht nur Meister und Cupsieger wurde, sondern auch noch bis ins Europacup-Finale der Pokalsieger gestürmt ist!

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Und diese Konstellation passt dieser Tage gefühlt mindestens genauso gut, wie vor rund 20 Jahren: Wer, wenn nicht er, kann jetzt dafür sorgen, dass bei Rapid endlich wieder etwas Ruhe einkehrt? Anders gesagt: Mit der Verpflichtung von Kühbauer hat das grün-weiße Präsidium - zumindest diesmal - wirklich alles richtig gemacht. Hier die vier Hauptargumente dafür:

1.) Qualität. Kühbauer hat in den letzten 10 Jahren bewiesen, dass er ein richtig guter Trainer ist. Egal ob bei der Admira, dem WAC oder zuletzt bei St. Pölten - Kühbauer war bei jeder seiner bisherigen Stationen (über weite Strecken) außergewöhnlich erfolgreich. Und Ruhe wird bei Rapid nur dann wieder einkehren, wenn sich auch der Erfolg - zumindest mittelfristig - wieder einstellt.

2.) Charakter. Der Burgenländer hat schon als Spieler mit seiner Leidenschaft, seinem Einsatz und seinem Ehrgeiz überzeugt. Manchmal hat er es damit auch übertrieben, allerdings scheint der Mensch Kühbauer in den letzten Jahren gereift zu sein. Vor allem als er nach seinem WAC-Engagement gut zwei Jahre ohne (Trainer-)Job war, hat sich der 47-Jährige ein Stück weit neu erfunden bzw. ist als Mensch gereift. Kühbauer wirkt heute gelassener, ruhiger und souveräner, als noch vor ein paar Jahren. Attribute, die Rapid gerade jetzt gut brauchen kann.

3.) Standing. Diese Mischung aus Qualität und Charakter in Kombination mit seinem stets offenen Bekenntnis zu seiner "Lebensliebe Rapid" machen Kühbauer zur Vereinsikone. Bei den (allermeisten) grün-weißen Fans genießt "Don Didi" absoluten Kult-, ja fast schon Heiligenstatus. Insofern ist er jetzt genau der Richtige, um bei Rapid wieder alle ins (selbe) Boot zu holen. Ein längst überfälliger Umstand...

4.) Risiko. Mit Kühbauer geht man bei Rapid genau gar kein Risiko ein. Denn selbst wenn er das Ruder nicht rumreißen sollte, so kann man argumentieren, dass Kühbauer zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur die Wunschlösung, sondern auch die einzige (echte) Lösung war. Kein anderer Trainer bekäme bei Rapid in der aktuellen Situation so viel Zuspruch - und zwar von allen (verhärteten) Fronten.

Und als ganz persönliches Zuckerl feiert Kühbauer am Donnerstag gleich eine doppelte Premiere: Sein allererstes Spiel als Rapid-Cheftrainer ist gleichzeitig sein erstes internationales Spiel (als Trainer) in einem UEFA-Hauptbewerb. Und das dann gleich in Glasgow im legendären Ibrox Stadium beim (Welt-)Rekordmeister Rangers FC. Das hat wirklich was! Live zu sehen ab 20:15 Uhr auf PULS 4 sowie im Livestream auf spox.com.

Sie erreichen den Autor unter: michael.gigerl@puls4.com