NBA

"Er schreibt seine Geschichte neu": Dallas Mavericks schwärmen von Kyrie Irving

Von Robert Arndt
Kyrie Irving erzielte 28 Punkte in Halbzeit zwei von Spiel 6.
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Die Dallas Mavericks stehen in den Conference Semifinals. Es war nicht die beste Serie für Luka Doncic gegen die L.A. Clippers, doch mit Kyrie Irving hat der Slowene endlich einen Co-Star, der selbst Spiele an sich reißen kann. Der Point Guard war der beste Spieler dieser Serie.

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Luka Doncic musste in der Kabine erst einmal durchschnaufen. Endlich! Im dritten Versuch konnten die Mavs die L.A. Clippers in den Playoffs schlagen, das 114:101 in Spiel 6 besiegelte das Schicksal der Clippers und Dallas zog zum zweiten Mal in drei Jahren in die Conference Semifinals ein.

"Für mich war das eine riesige Motivation", meinte Doncic zu den Duellen mit den Kaliforniern. "Sie haben ein tolles Team und wir mussten verdammt hart arbeiten, umso glücklicher bin ich jetzt."

Gerade für Doncic war es Schwerstarbeit. Terance Mann bearbeitete den 25-Jährigen die ganze Serie über intensiv, dazu war auch Ivica Zubac kein so leichtes Opfer wie in der Vergangenheit. Der Dreier wollte nicht fallen (nur 24 Prozent), hinzu kam die Knieverletzung in Spiel 3, mit der sich Doncic durch den Rest der Serie kämpfte.

"Ich glaube nicht, dass es großartig besser wird", meinte der Slowene. "Ich werde eine Pause brauchen, vielleicht kriege ich die im Sommer."

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Luka Doncic über Kyrie Irving: "Er ist ein Segen"

Und trotzdem waren es wieder knapp 30 Punkte, 9,5 Assists und 8,8 Rebounds im Schnitt für Doncic, dafür musste er aber verdammt hart arbeiten. Das ist nichts Neues, Neuland war hingegen, dass der Spielmacher nicht einmal der beste Spieler in seinem Team war. Das war Kyrie Irving, der dies mit 28 Punkten in der zweiten Halbzeit von Spiel 6 noch einmal unterstrich.

"Es ist ein Segen, dass wir jemanden wie ihn in unserer Mannschaft haben", frohlockte Doncic. "Er ist immer positiv, er hilft jedem. (...) Was er in der zweiten Halbzeit gemacht hat, war unglaublich. Bei ihm habe ich nie Zweifel, es ist einfach toll zu sehen, was für Plays er immer wieder macht."

13 Würfe nahm Irving nach der Pause, zehn davon gingen durch die Reuse, nur ein Versuch war in Korbnähe. Stattdessen war es mal wieder eine Demonstration von Shot Making, Jumper um Jumper nagelte Irving in den Korb und gab damit den Dosenöffner für die Halbfeld-Offense der Mavs, die nie wirklich ins Rollen kommen wollte.

Das Sahnehäubchen war schließlich ein Vierpunktspiel gegen P.J. Tucker, als Kyrie den 38-Jährigen auf engstem Raum böse vernaschte und dann auch noch ohne Balance den Dreier mit Foul traf.

"Unfassbar", befand auch P.J. Washington. "Es war wie bei 2K. Mamba Takeover würde ich sagen. Aber das ist Kyrie. Ihr habt es alle gesehen, ich habe dafür keine anderen Worte."

Ja, das ist Kyrie, das machte ihn trotz seiner Fehltritte neben dem Feld zu einem der beliebtesten Spieler in der NBA und unter Fans. Sein Ballhandling sucht weiter seinesgleichen, auch in Sachen Shotmaking gibt es kaum bessere Spieler als ihn.

Dazu definiert sich Irving in Dallas nicht nur über Offense. Irving kämpfte sich über Blöcke, hielt James Harden meist vor sich und zeigte aktiv seine Hände. 5 Deflections verbuchte Irving in Spiel 6 (niemand hatte mehr), über die Serie waren es deren 22, was in diesen Playoffs nur von Kelly Oubre Jr. (27) und Kyle Lowry (24) getoppt wurde.

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© getty

Kyrie Irving: Plötzlich Führungsspieler

Irving scort nicht nur, er reibt sich für das Team auf und scheint tatsächlich in Dallas eine Führungsrolle einzunehmen, die der eher stille und launische Doncic nie wirklich ausfüllen konnte.

"Wir haben keine erste oder zweite Option, wir sind ein Team, in dem jeder seine Rolle spielt", beteuerte Kyrie. "Luka ist ein 25-jähriger Junge und ich versuche einfach nur, dass er jeden Tag lacht und immer mit guten Vibes unterwegs ist."

Uncle Drew sprach in den vergangenen Monaten mehrfach darüber, dass er in Dallas seinen Frieden gefunden habe, weil man ihn hier akzeptiere. Es gab keinerlei Nebenkriegsschauplätze, stattdessen lässt er nun wieder sein Spiel sprechen. +

"Er schreibt hier seine Geschichte neu", befand Head Coach Jason Kidd und treffender kann man es wohl nicht ausdrücken.

Mavericks vs. Clippers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
121. April (So)21.30 UhrL.A. ClippersDallas Mavericks109:97
224. April (Mi)4 UhrL.A. ClippersDallas Mavericks93:96
327. April (Sa)2 UhrDallas MavericksL.A. Clippers101:90
428. April (So)21.30 UhrDallas MavericksL.A. Clippers111:116
52. Mai (Do)4 UhrL.A. ClippersDallas Mavericks93:123
64. Mai (Sa)3.30 UhrDallas MavericksL.A. Clippers114:101